„Habe nicht erreicht, was ich mir vorgenommen habe“ Trainer Reinhard Behlert verlässt Capelle

„Habe nicht erreicht, was ich mir vorgenommen habe“
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Reinhard Behlert steht vor seinem letzten Match als Trainer des SC Capelle. Der 61-Jährige und der SC Capelle gehen getrennte Wege, nachdem der Klub in Tobias Temmann (kommt vom FC Nordkirchen II) auf ein frisches Gesicht an der Gorfeldstraße setzen wollte. Behlert geht mit gemischten Gefühlen: „Was ich mir vorgenommen habe, habe ich nicht erreicht“, sagte Behlert kritisch vor seinem Abschiedsspiel.

Behlert war fünf Jahre Trainer bei den Schwarz-Gelben. Er war an mehreren Umbrüchen beteiligt, durchlebte schwierige Phasen beim SCC, stabilisierte den Verein nach dem drohenden Fall in die C-Liga und spielte sogar eine Saison oben in der B-Liga mit. Was er vor dem Abschied sagt, ist ungewöhnlich und eben nicht 08/15: „Mir ist es nicht gelungen, das Feuer so richtig zu legen“, sagte er. Er habe sich vorgestellt, „so richtig etwas aufzubauen.“ Jetzt geht er. Nicht frustriert, aber auch nicht völlig zufrieden. Irgendwie unvollendet.

Im Oktober 2018 hatten Behlert und sein damaliger Co-Trainer Benedikt Reckmann von den zurückgetretenen Daniel Knapp und Jörg Sudhaus übernommen. Erneut. Denn Behlert, der totale Leidenschaft für den Sport hat, war schon einmal für ein halbes Jahr nach dem Rücktritt von Martin Ritz Trainer der Capeller, mit denen er aus der A-Liga abstieg.

Reinhard Behlert verpasste den Aufstieg in die Kreisliga A 2020.
Reinhard Behlert verpasste den Aufstieg in die Kreisliga A 2020. © Henkel

2019/20 wäre ihm fast die Rückkehr in die Kreisliga A gelungen. Als Tabellendritter verpasste Capelle den Aufstieg nach dem Saisonabbruch infolge des Corona-Ausbruchs knapp. In der Pandemie führte Behlert den Verein durch eine schwierige Zeit. Er war Capelles Corona-Trainer.

Behlert will sich zurückziehen

Selbst gesteckte Ziele zu verpassen, gehöre zum Sport dazu. Der Zeitpunkt des Abschieds komme jetzt zur richtigen Zeit. Sein Engagement in Capelle bereut er trotzdem nicht: „Ich habe eine total tolle Mannschaft kennenlernen dürfen.“ Es wird vorerst die letzte gewesen sein, die er übernimmt. „Nein, ich werde nichts mehr machen“, antwortet Behlert. Auch nicht vielleicht im Jugendfußball? „Absolut null.“ Bereits nach seinem Abschied aus Kaiserau habe er eigentlich ganz aufhören wollen.

Reinhard Behlert und der SC Capelle gehen am Saisonende getrennte Wege.
Reinhard Behlert und der SC Capelle gehen am Saisonende getrennte Wege. © Sebastian Reith

Jetzt will der 61-Jährige wirklich nur noch Zuschauer sein: Schalke, Capelle, Kaiserau. „Halbtrocken kann ich nicht, volle Pulle will ich nicht mehr.“ Dazwischen gibt es in Behlerts Kosmos offenbar nichts, was er sich vorstellen kann. Am Sonntag steht er gegen den BSV Roxel III ein letztes Mal an der Linie.

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