Mario Plechaty betont immer wieder, kein Trainer zu sein, der nur für ein oder zwei Jahre bei einer Station bleibt. Das zeigte er bei Mengede 08/20 und beim Lüner SV, bei denen er längere Phasen coachte. Und beim FC Nordkirchen ist Plechaty nun auch schon länger: Seit 2019 coacht er den Fußball-Westfalenligist. Nachdem der Verein die vorzeitige Verlängerung seines Vertrags bekanntgab, planen Klub und Trainer die Zusammenarbeit bis 2026 – es wäre also wieder eine kleine Ära, die Coach Plechaty prägt.
„Ich habe damals gesagt, als ich nach Nordkirchen kam, dass ich hoffe, dass es etwas Längeres wird, aber das weiß man am Ende nie“, sagt der Trainer selbst. Begünstigt wird der Verbleib selbstverständlich von der Entwicklung der vergangenen Jahre. „Die waren einmalig“, so Plechaty. „Besser geht es für den Verein und mich eigentlich nicht.“
Zwar seien die vergangenen Monate – der FC Nordkirchen startete nach dem Aufstieg mit einer Niederlagenserie und kämpft um den Klassenerhalt – anstrengend gewesen, aber: „Ich fand die Reaktion gut“, sagt Plechaty in Richtung Vereinsführung. „Es gab keinen Druck, alles ist ruhig geblieben. Jeder hier kann die Lage gut einschätzen.“ Das Trainerteam mit Plechaty und Issam Jaber konnte in Ruhe weiterarbeiten. Der Erfolg stellte sich dann mit vier Siegen im Oktober ein. Und auch wenn der FC Nordkirchen auf einem Abstiegsplatz überwintert, stärkt der Sportvorstand seinem Trainer mit der Verlängerung den Rücken.
Mario Plechaty lehnt Angebote ab
Dabei war es gar nicht unbedingt geplant, dass Plechaty direkt verlängert, da der Coach ohnehin bis Saisonende 2025 an den FCN gebunden ist. Als sich Vorstand und Trainerteam zusammensetzten, ging es eigentlich um den Verbleib von Jaber, der nur bis Saisonende Vertrag hat. Der Vorstand fragte ihn dann, ob er zwei weitere Saisons bleiben wolle. „Wenn Mario dann auch bleibt, machen wir das, hieß es im Gespräch“, erzählt Plechaty. „Ich musste dann nicht lange überlegen. Ich fand das gut.“
Dabei hätte Plechaty auch zu anderen Klubs gehen können, Anfragen lagen vor. „Damit habe ich mich aber nicht beschäftigt, weil ich mich hier so wohl fühle“, sagt der 51-Jährige. Das gelte unabhängig von der sportlichen Situation. „Es ist eben eine Herausforderung. Auch wie die Mannschaft mitzieht, da ist es ein Zeichen, dass es Riesenspaß macht. Ich fühle mich superwohl, natürlich auch, weil ich weiß, dass ein Großteil der Mannschaft verlängert hat. Das ist ein charakterlich überragendes Team.“

Und so zog Plechaty mit Jaber bis 2026 gleich. „Ich bin noch heiß und habe Bock“, so der Coach. Aber wir lange noch? „Warum sollte ich meine Laufbahn nicht hier beenden?“, fragt Plechaty. „Vor ein paar habe ich gesagt, ich höre auf, wenn ich 55 bin, jetzt bin ich bald 52. Dann habe ich gesagt, dass ich vielleicht etwas anderes mache.“ Doch gerade ist es anders. Plechaty will Trainer bleiben. Was dann danach kommt, ist eine Frage für die Zukunft. Er wolle nur keine langen Wege zum Training haben. Das war der Hauptgrund, warum Plechaty vor seinem Amtsantritt in Nordkirchen lediglich ein Jahr den FC Iserlohn trainierte. „Jetzt sind es zwei, drei Minuten zum Training, das passt.“
Entwicklung des FC Nordkirchen
Damit bleibt Plechaty die Konstante beim FC Nordkirchen. „Die Zeit geht so schnell rum, das ist schon erschreckend. Durch Corona wurde aber auch eine Saison weggenommen, das kann jetzt nicht zählen“, meint der Coach in der Rückschau. „Jetzt wollen wir weiter Gas geben, damit Konstanz reinkommt. Wir wollen uns als Mannschaft dahin bekommen, dass wir eine gute Rolle in der Westfalenliga spielen.“
Das heißt im ersten Schritt: Klassenerhalt. Und im zweiten? „Eine gute Rolle“ hört sich nach mehr als dem reinen Ligenverbleib an. „Eine gute Rolle ist für mich ein Platz von eins bis zehn. Mit dem Abstieg wollen wir nichts zu tun haben“, sagt der Trainer. „Es ist noch Luft nach oben. Wir wollen den Verein weiterentwickeln.“ Und das auch weiter mit Mario Plechaty als Trainer.
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