Eigentlich hätte Daniel von der Ley noch ein paar gute Fußballjahre vor sich. 31 Jahre alt ist der Spieler von Westfalenligist FC Nordkirchen. Doch im Sommer ist Schluss: Von der Ley beendet seine beeindruckende Laufbahn die ihn zu einigen Stationen in Westfalen führten: Nach den ersten Schritten beim SV Herbern ging es nach Münster zum 1. FC Gievenbeck, über die Dortmunder Stationen beim ASC 09 und SV Brackel zum FC Iserlohn, bevor er zum FCN kam, bei dem er nun vor seinen letzten Spielen der aktiven Laufbahn steht.
„Ich wollte es nicht ausreizen“, sagt von der Ley, warum er mit 31 Jahren mit dem Fußball Schluss macht. Bei von der Ley haben sich die Prioritäten in den vergangenen Jahren verschoben: „Der Fokus liegt viel stärker auf dem Privaten und dem Beruflichen“, sagt der Unternehmensberater. „Das war schon klar, als ich aus Iserlohn nach Nordkirchen kam.“
Damals brachte ihn FCN-Trainer Mario Plechaty mit in den Schloßpark. „Da wollte ich mithelfen, das große Ziel Landesliga zu schaffen“, so von der Ley. Das klappte. In der vergangenen Saison gelang sogar der Durchmarsch in die Westfalenliga. „Ich mir sicher, ich könnte da auch noch mithalten. Aber die Prioritäten verschieben sich. Man freut sich eben mehr auf Familie und Freunde und ich bin mehr beruflich eingebunden“, sagt der 31-Jährige.
Fast-Aufstieg mit ASC 09 Dortmund
Deswegen kommt der mittlerweile zum Linksverteidiger umgeschulte Mittelfeldspieler nur noch sporadisch zum Einsatz, da regelmäßiges Training nicht möglich ist. „Die Wochen, in denen ich voll trainiert habe, war weniger als die, in denen ich ein Training verpasst habe, aber das war abgesprochen. Jetzt gehe ich den langsam den Weg raus aus dem leistungsorientierten Fußball“, so von der Ley.

Dabei freut sich der 31-Jährige auch darüber, von jeder Station Positives mitgenommen zu haben. „Mit Herbern bin ich in die Westfalenliga aufgestiegen. Bei Gievenbeck war ich Stammspieler und habe da noch immer viele Freunde. In Aplerbeck war ich zwar nur Ergänzungsspieler, aber wir sind da in der Oberliga Dritter geworden und haben an der Regionalliga gekratzt. Mit Adrian Alipour hatten wir einen super Trainer. Das sind sportliche Erlebnisse, die man nicht vergisst“, schwärmt von der Ley. „Es waren hammergeile Jahre.“
Doch eines wird der Unternehmensberater nicht vermissen: „Ich habe fast jeden Fußballplatz in Westfalen gesehen. Deswegen freue ich mich auch, dass die langen Fahrten wegfallen. Der Fußball hat mir aber auch viele Eigenschaften gebracht, die beruflich wichtig waren. Jetzt höre ich auf und freue mich, alles vom Seitenrand zu verfolgen.“
Halbes Jahr mit FC Nordkirchen
Ein gutes halbes Jahr hat von der Ley mit dem FC Nordkirchen in der Westfalenliga aber noch vor sich. „Das wird noch einmal wichtig werden“, sagt von der Ley. Immerhin kämpft der FCN noch um den Klassenerhalt. Dass der Verein überhaupt so schnell so weit gekommen ist, ist da wohl die eigentliche Überraschung: „Das hätte ich auch nicht gedacht, dass es in Nordkirchen so eine Erfolgsstory wird“, so der 31-Jährige. „Ich blicke hier auf viele schöne Moment zurück.“
Doch am Ende der Saison ist eben Schluss. „Ehrlich gesagt freue ich mich auf spielfreie Sonntag und Wochenendtrips.“ Und wie stellt er sich seinen Abschied vor? „Da habe ich keine besonderen Erwartungen. Ich wünsche mir den Klassenerhalt. Ich will nicht mit einem Abstieg aufhören. Ich muss mich aber nicht ins Schaufenster stellen, da bin ich ganz entspannt“, sagt Daniel von der Ley vor dem letzten Jahr seiner Fußballlaufbahn.
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