
Nils Venneker (M.) feierte den Aufstieg des FC Nordkirchen hier mit Team-Manager Andreas Sobottka (3.v.l.). © Nico Ebmeier
Führungsspieler erfüllen sich den großen Traum: „Alle sagten, der FC Nordkirchen fällt auseinander“
Fußball
Der FC Nordkirchen spielt in der kommenden Saison in der Landesliga. Ein Satz, den die Verantwortlichen am Schloßpark und ganz besonders zwei Führungsspieler schon ewig hören wollten.
Es waren irgendwie zwei verschiedene Arten von Fußball-Spielern, die da am vergangenen Sonntag mit dem FC Nordkirchen den Landesliga-Aufstieg feierten. Während gerade die jungen Spieler in ihrer ersten oder zweiten Senioren-Saison lautstark die Meisterschaft zelebrierten, konnten es andere überhaupt nicht fassen und genossen still den Moment des Erfolgs.
„Seitdem ich hier hin gekommen bin, war es mein Traum, mit dem FC Nordkirchen in der Landesliga zu spielen.“ Das sagte Florian Fricke schon während der Spielzeit in einem Interview mit dieser Redaktion. Und nun ist es tatsächlich geschafft. Nach dem Derbysieg bei Union Lüdinghausen und dem Patzer von Verfolger Mengede 08/20 darf sich der FCN endgültig „Landesligist“ taufen.

Florian Fricke (l.) ist der dienstälteste Spieler in der ersten Mannschaft beim FC Nordkirchen. © Nico Ebmeier
„Das haben wir alle vor dem Spiel nicht geglaubt. Wir haben uns auf einen harten Kampf eingestellt und den mussten wir auch bestreiten. Dass es jetzt geschafft ist, ist Wahnsinn. Das können wir alle noch nicht so richtig packen“, sagte Fricke nach dem durchaus umkämpften 5:1-Erfolg in Lüdinghausen. Gerade in den ersten Minute machte Union dem Favoriten das Leben sehr schwer und ging sogar in Führung.
Im Jahr 2016 wechselte Fricke zum FCN und ist damit aktuell dienstältester Kicker in der Mannschaft von Trainer Mario Plechaty. Eine Saison später stieß dann Nils Venneker an den Schloßpark, der aber natürlich bereits vor seinem Engagement beim SV Herbern quasi schon immer in Nordkirchen spielte. Auch für den Kapitän war es deshalb ein ganz besonderer Sonntag.
„Es ist ein Mega-Gefühl. Ich meine, wie lange sind wir jetzt in der Bezirksliga? 13 Jahre? Wow. Unfassbar“, sagte Venneker, dem merkbar ein wenig die Worte fehlten. Tatsächlich stieg der FC Nordkirchen im Jahr 2009 aus der Kreisliga auf. Sechs Mal war das Team danach unter den besten Fünf der Bezirksliga – gereicht hat es nie, bis jetzt.
Für Florian Fricke und Nils Venneker ist es ein ganz besonderer Landesliga-Aufstieg
„Ich muss mir erstmal Gedanken machen, was das alles für mich bedeutet. Das müssen wir jetzt sacken lassen. Gerade für Nils und mich ist das ein ganz, ganz langer Weg gewesen, aber das ist dann auch umso schöner“, so Florian Fricke, der sich nach dem Spiel weniger an den feucht-fröhlichen Feierlichkeiten beteiligte und in vielen Gesprächen mit seinen langjährigen Freunden einfach den Moment genoss.
Dass es überhaupt in dieser Saison zur Meisterschaft reichen sollte, hätte im Vorhinein nicht unbedingt jeder erwartet. Nach den vielen Abgängen, die meisten davon zum Rivalen nach Herbern, stand der ganze Verein vor einer ungewissen Zukunft.
FC Nordkirchen sah in den Sommer-Abgängen eine Chance
„Das haben wir natürlich auch gemerkt“, erinnert sich Kapitän Nils Venneker an den vergangenen Sommer zurück. „Alle haben gesagt, der FC Nordkirchen wird auseinander fallen. Aber wir haben aus dieser neuen Mannschaft eine echte Truppe geformt. Wir sind dann häufig joggen gegangen und irgendwann dachte ich mir: Vielleicht ist das ja auch eine Chance. Und diese Chance war es am Ende auch.“
Und gerade das sei für den Nordkirchener am Ende auch so besonders gewesen. „Wir wurden ja komplett neu zusammengewürfelt und jetzt sind wir einfach alles Kumpels. Klar, das sagt sich immer so leicht, wenn man Erfolg hat und aufsteigt, aber bei uns stimmt es. Wir haben eine echt geile Truppe geformt.“
Gebürtig aus dem wunderschönen Ostwestfalen zog es mich studienbedingt ins Ruhrgebiet. Seit ich in den Kinderschuhen stand, drehte sich mein ganzes Leben um Sport, Sport und Sport. Mittlerweile bin ich hierzulande ansässig geworden und freue mich auf die neuen Herausforderungen in der neuen Umgebung.
