Es hätte so einfach sein können. 20 Minuten hatte der FC Nordkirchen gegen Eintracht Ahaus alles im Griff. Das große Problem: Ein Tor wollte den Schlößern in ihrer stärksten Phase innerhalb eines Spiels dieser Fußball-Landesliga-Saison nicht gelingen. Zu allem Übel hielt die dann doch noch herausgeschossene Führung nicht lange, im zweiten Durchgang war die Eintracht die stärkere Mannschaft, die das Spiel letztlich mit 3:1 auf ihre Seite zog.
„Irgendwie verstehe ich es nicht so richtig“, sagte der Nordkirchener Daniel Seidel nach der Partie gequält. Der 24-Jährige gehörte aufseiten des FCN zu den offensiven Aktivposten, initiierte zusammen in der Angriffsreihe hinter Stürmer Simon Mors zusammen mit Con Lappen und Robin Schwick viele Angriffe beim Aufsteiger.
FC Nordkirchen baut ab
„Wir haben super angefangen. Das einzige Manko ist, dass wir die Tore nicht gemacht haben. Wenn wir das konzentriert ausspielen, führen wir nach 20 Minuten schon 3, 4:0. Möglichkeiten waren genug da“, fasste Seidel das Spiel aus seiner Sicht zusammen.
Doch dann eben der Bruch, der offenbar in der Pause erfolgt war. „Die ersten 20 Minuten waren mit das Beste, was wir in dieser Saison gespielt haben. Das Gegentor war sehr unglücklich, da laufen wir in einen Konter, wo wir vielleicht vorher noch das taktische Foul ziehen können“, so Seidel. „Es waren zwei total verschiedene Halbzeiten. Für die zweite Halbzeit habe ich ehrlich gesagt keine Erklärung.“
So blieben bei den Nordkirchenern nach Abpfiff einige ratlose Gesichter zurück, ob der doch deutlich unterschiedlichen Auftritte vor und nach dem Seitenwechsel. Seidel wollte sich da selbst nicht ausnehmen. Mit dem ersten Durchgang, den er im Verbund mit Schwick und Lappen zeigte, war er einverstanden. „Ich finde, wir haben es ganz gut gemacht. Wir haben viel rotiert, gut verschoben.“
Doch auch hier gab es den Bruch – wie eben bei allen Schlößern: „Mit der ersten Halbzeit bin ich zufrieden, mit der zweiten kann es, glaube ich, keiner sein.“ Woran es liegt: Das stellte bereits FCN-Coach Mario Plechaty in seiner Analyse nach der Partie heraus. Der FC Nordkirchen geht zu verschwenderisch mit seinen Gelegenheiten um. „Es ist das alte Thema aus der Rückrunde, da kommt es wieder auf. Wenn wir unsere Chancen in der ersten Halbzeit ausgenutzt hätten, dann wäre das Spiel anders ausgegangen und auch nicht so eine zweite Halbzeit passiert“, fand auch Seidel – wieder ein wenig gequält.
Formstarker Werner SC wartet
Wichtig wird eine höhere Effizienz auch gegen den Werner SC sein, gegen den der FC Nordkirchen schon am Gründonnerstag (19 Uhr/bei uns im Livestream) gefordert ist. Motiviert werden müsse niemand mehr, wie Seidel klarstellte: „Wir haben sehr viel Bock, das hatten wir aber auch gegen Ahaus. Wir müssen jetzt das Training nutzen. Dann werden wir selbstbewusst am Donnerstag nach Werne fahren.“
Und auch wenn Seidel auf die starken Ergebnisse des WSC der jüngsten Spiele verwies – aus den vergangenen fünf Partien holte Werne 13 Punkte – fährt der FCN nicht mit einem schlechten Gefühl zum Derby: „Ich sage, wir gewinnen 2:0“, ist Daniel Seidel optimistisch, dass sich der FC Nordkirchen dieses Mal nicht quälen muss.
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