
© Nico Ebmeier
Ex-Trainer Issam Jaber: „Der FC Nordkirchen wird nicht zu stoppen sein“
Fußball
Issam Jaber kann endlich mal einen Sommer so richtig genießen. Ohne Testspiele und ohne späte Trainingseinheiten. So richtig verzichten kann er auf den Fußball und den FC Nordkirchen aber nicht.
Vier Jahre lang lief Issam Jaber die Seitenlinie beim Fußball-Bezirksligisten FC Nordkirchen rauf und runter, verpasste 2019 nur haarscharf den Aufstieg in die Landesliga. Vor dieser Saison gab es den Taktikblock aber an Mario Plechaty ab. Im Interview mit RN-Mitarbeiter Nico Ebmeier spricht er nun erstmals über sein neues Leben - fast ohne das runde Leder.
Issam Jaber, die ersten Wochen ohne Fußball sind nun rum. Wie geht es Ihnen?
Mir geht es wirklich richtig gut. Endlich kann ich mal einen Sommer genießen, ohne ständig zu Testspielen oder Trainingseinheiten fahren zu müssen. Mir gefällt auch dieser Hitze hier richtig gut. Es könnten sogar gerne noch 10 Grad mehr sein.
Aber wird es nicht gerade ein bisschen langweilig für Sie?
Überhaupt nicht. (lacht) Endlich kann ich auch mal meinen anderen Hobbys nachgehen. Ich laufe jetzt fast täglich 10 bis 15 Kilometer, fahre Rennrad oder Mountainbike, gehe wandern oder treffe mich abends mit meinen Freunden zum Beachvolleyball spielen.
Ich habe gesehen, dass Sie aber trotzdem die Nordkirchener Testspielen in Lünen und Kaiserau angeschaut haben. Lässt der Fußball Sie trotzdem nicht los?
Nein, natürlich nicht ganz. Ich bin immer noch Vollblut-Fußballer durch und durch und werde auch in den nächsten Wochen sicher hier und da mal Fußballspiele anschauen. Allerdings ist auch das ein bisschen anders. Jetzt kann ich einfach Mal ein Spiel von meinen Freunden anstatt von Nordkirchen anschauen. Zum Beispiel habe ich mir letzte Woche ein Spiel von Patrick Trawinski angeschaut oder war bei Herbern gegen Olfen. Das war sonst so nicht möglich.
Der FCN hat mit Kaiserau und Lünen zwei starke Mannschaften besiegt. Was macht die Mannschaft für einen Eindruck auf Sie?
Das ist eine richtig gute Truppe. Es sind ja nur zwei Spieler abgegangen und dafür sind sieben super Neuzugänge gekommen. Dennoch muss man sagen, dass die Testspiele nicht zu hoch zu bewerten sind. Die Teams hatten noch Konditionsprobleme und es fehlte an der Abstimmung. Wenn Nordkirchen daran aber noch arbeitet, werden sie sehr erfolgreich sein.
Das heißt?
Sie werden garantiert aufsteigen. Erstens ist der Kader wirklich richtig gut und zweitens kommt ihnen auch die neue Staffel entgegen. Da spielen viele schwächere Mannschaften aus der Bezirksliga 8 und einige Aufsteiger. Mit Mario Plechaty haben sie dazu einen richtig guten Trainer, der alles aus der Mannschaft rausholen wird. Ich denke, sie werden nicht zu stoppen sein.
Wäre es dann auch noch der Lohn, für Ihre Arbeit in den vergangenen Jahren?
Natürlich ist es schön zu sehen, dass es immer noch der Stamm an Spielern ist, den Hugo (Daniel Eroglu, Anm. d. Red.) und ich damals zusammen gestellt haben. Trotzdem ist es letztendlich immer das Werk des Trainers, der aktuell an der Seitenlinie steht.
Sehen wir denn Issam Jaber bald auch nochmal an der Seitenlinie?
Ja, ich denke schon. (lacht) Ich hatte schon beim Abgang aus Nordkirchen drei, vier sehr interessante Angebote von anderen Mannschaften, wollte aber dann erst einmal die fußballfreie Zeit genießen. Wenn in den nächsten Jahren aber dann ein Angebot kommt, wo ich sagen kann, dass wirklich alles passt, werde ich sicherlich nochmal an die Seitenlinie zurück kehren.
Gebürtig aus dem wunderschönen Ostwestfalen zog es mich studienbedingt ins Ruhrgebiet. Seit ich in den Kinderschuhen stand, drehte sich mein ganzes Leben um Sport, Sport und Sport. Mittlerweile bin ich hierzulande ansässig geworden und freue mich auf die neuen Herausforderungen in der neuen Umgebung.
