Die Defensive war beim Fußball-B-Ligisten SV Südkirchen eigentlich selten ein Thema. Zu gut war die Offensivleistung des Tabellendritten, als dass die 18 Gegentore groß ins Gewicht fallen würden. Zum Teil auch dank Nils Dornhege. Der Innenverteidiger war sowohl hinten als auch vorne aus der Mannschaft von Trainer Deniz Sahin nicht wegzudenken. Schließlich ist der groß gewachsene Abwehrmann bei eigenen Standards immer wieder gefährlich und ist in der laufenden Spielzeit bereits dreimal erfolgreich gewesen.
„Das hätten eigentlich deutlich mehr Tore sein müssen, bei den Chancen, die ich eigentlich hatte“, gibt sich der 25-Jährige selbstkritisch. Schließlich ist er mit seinen körperlichen Voraussetzungen für Kopfballtore eigentlich prädestiniert. Der 2,04 Meter große Verteidiger ist für viele Gegenspieler bei hohen Bällen kaum zu verteidigen: „Oft muss ich noch nicht mal hochspringen. Wenn die Bälle dann gut kommen, gibt es schon viele Chancen, gerade weil wir noch andere Leute haben, die auch groß sind und eine gewisse Wucht mitbringen.“
Siegtreffer gegen SC Capelle
So wissen die Südkirchener, dass sie quasi in jeder Minute des Spiels ein Tor schießen können. Gerade in Partien, die für den SV eigentlich nicht nach Plan laufen, sei diese Waffe von besonderer Bedeutung. „Wenn wir mal nicht gut im Spiel sind und es nicht läuft, wissen wir, dass wir diese Stärke noch in der Hinterhand haben“, unterstreicht Dornhege gerade den mentalen Vorteil der Südkirchener Standardqualitäten.
So sicherte sich die Sahin-Elf beispielsweise im Derby gegen Capelle wichtige Punkte. In einem hart umkämpften Spiel köpfte Dornhege seine Farben in der Nachspielzeit zum Sieg. Der 4:3-Erfolg ist für ihn das absolute Highlight der Hinrunde: „Ich habe von einem Zuschauer gehört: Komm Nils, letzte Chance, du machst ihn. Als der Ball da drin war, lag ich auf dem Boden und alle sind auf den Platz gerannt.“
SV Südkirchen hält Anschluss
So hielt der SV Südkirchen weiter Anschluss an die Tabellenspitze. Dornhege ist dabei der Spieler mit den meisten Einsätzen für seine Mannschaft. Der Abwehr-Hüne steht sinnbildlich für die große Konstanz im Team von Sahin. Als Führungsspieler sieht er sich allerdings nicht. „Da bin ich nicht der Richtige für. Ich bin ein wichtiger Teil der Mannschaft, aber nicht derjenige, der das Team unbedingt nach vorne peitscht“, erklärt der Südkirchener. Diese Rolle ordnet er eher Fernando Manfredi zu, dem Kapitän der Mannschaft.
„Das sind Leute, die die Mannschaft nach vorne pushen. Ich bin auf dem Platz leider nicht der Positivste. Wenn es mal nicht läuft, sag ich das der Mannschaft auch und werde auch mal negativ“, erzählt Dornhege, der in der Rückrunde mit seinen Teamkollegen an die Leistung in der Hinrunde anknüpfen möchte: „Jeder Gegner wird uns da ärgern wollen. Da müssen wir dann drauf vorbereitet sein.“
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