Daniel von der Ley zurück in der Westfalenliga „Ergänzungsspieler ist nicht mein Anspruch“

Daniel von der Ley vom FC Nordkirchen spielt wieder Westfalenliga
Lesezeit

In seinem Lebens- und Karriereplan war die Fußball-Westfalenliga nicht mehr vorgesehen, das gibt Daniel von der Ley zu. „Ich hätte nicht gedacht, dass ich nochmal da spiele“, sagt der 30 Jahre alte Außenbahnspieler des FC Nordkirchen. Doch der Durchmarsch seines Teams von der Bezirksliga in die Westfalenliga, an dem von der Ley in der vergangenen Saison auch mit vier eigenen Treffern beteiligt war, ist nun einmal Fakt.

2020 habe er bewusst den Weg zum damaligen Bezirksligateam aus Nordkirchen gewählt, um seiner beruflichen Laufbahn mehr Platz gegenüber dem Fußball einzuräumen. Jetzt sagt er: „Aktuell passt es so gut mit den beruflichen Herausforderungen und dem Fußball, dass ich weiter zur Verfügung stehe.“

Und ein bisschen mehr als nur „zur Verfügung stehen“ will er dann auch: „Ich gehöre ja zu den Erfahreneren, das kann man so sagen. Da ist es nicht mein Anspruch, Ergänzungsspieler zu sein.“ Bedeutet: Daniel von der Ley möchte im größtenteils sehr jungen Nordkirchener Team vorangehen.

Viele Spielanteile für von der Ley

Im Aufstiegsjahr war er bereits fester Teil der Mannschaft, musste jedoch hier und da etwas zurückstecken. „Zu Beginn der Saison hat mich eine Verletzung etwas zurückgeworfen. Gegen Ende musste ich dann beruflich nach Kalifornien, daran hat sich dann noch ein privater Urlaub angeschlossen. Aber ich glaube, ich konnte trotzdem viele Spielanteile sammeln“, erzählt er.

Das soll auch in der kommenden Spielzeit so bleiben. Von der Ley sagt aber auch: „Bei uns ist es so, dass jeder dem anderen die Spielzeit gönnt. Konkurrenzkampf gibt es natürlich trotzdem. Jeder muss auf seiner Position alles geben, um zu spielen.“

Daniel von der Ley schirmt im Trikot des SV Herbern einen Ball vor dem Gegenspieler ab.
Mit dem SV Herbern kickte Daniel von der Ley (r.) in jungen Jahren bereits in der Westfalenliga. © Thimo Mallon

Mit dem Konkurrenzkampf in der Westfalenliga kennt sich von der Ley wahrscheinlich so gut aus wie kein anderer im Nordkirchener Kader. Je eine Saison verbrachte er mit dem SV Herbern und dem FC Iserlohn (damals bereits zusammen mit seinem jetzigen Trainer Mario Plechaty) in dieser Spielklasse, die längste Zeit (drei Jahre) war er mit dem 1. FC Gievenbeck Westfalenligaspieler. Eine Saison Oberliga mit dem ASC 09 kommt noch dazu.

FC Nordkirchen will geschlossen auftreten

Was seine Erwartungen an die neue Liga angeht, differenziert er: „Sportlich ist es auf jeden Fall ein großer Sprung von der Landesliga in die Westfalenliga. Es gibt dort einige gute, etablierte Teams. Du hast aber auch jedes Jahr ein paar Überraschungsmannschaften. Wenn ich zum Beispiel an Westfalia Kinderhaus denke, dann sieht man da, was man erreichen kann, wenn man als geschlossene Einheit auftritt.“

Andererseits sagt er: „Ich glaube, dass der Aufwand für uns insgesamt nicht so viel größer wird.“ Weite Fahrten ins nördliche und westliche Münsterland gab es für den FC Nordkirchen bereits in der Landesliga. „Jetzt sind es vielleicht zwei, drei weitere Auswärtsreisen nach Ostwestfalen noch dazu. Das ist dann aber insgesamt kein großer Unterschied.“ Ob der FC Nordkirchen tatsächlich in die Westfalenliga 1, die eben diese Reisen bedeuten würde, eingruppiert wird, bleibt abzuwarten.

Testspiele in der Übersicht: Alle Vorbereitungskicks der Teams aus Selm, Olfen und Nordkirchen

Mario Plechaty über Wortbruch im Amateurfußball: Ein Spieler enttäuschte ihn gleich zweimal

Kaderplanungen beim FC Nordkirchen abgeschlossen: „Wir machen nichts mehr“