Bezirkssportgericht wertet Abbruch-Spiel für FC Nordkirchen II Kleines Fragezeichen bleibt

Bezirkssportgericht wertet Abbruch-Spiel für FC Nordkirchen II
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Das Topspiel der Fußball-Kreisliga B zwischen dem FC Nordkirchen II und dem VfL Senden II ist mittlerweile mehr als fünf Wochen her. Bekanntermaßen brach der Schiedsrichter die Partie Mitte März knapp zehn Minuten vor dem Ende nach der schweren Verletzung eines Sendeners ab. Danach hatte das Kreissportgericht zunächst auf eine Neuansetzung entschieden, woraufhin der FCN Einspruch einlegte. Am Mittwochabend landete das Spiel vor dem Bezirkssportgericht in Münster, das nach der Verhandlung gute Neuigkeiten für die Kicker aus der Schlossgemeinde hatte.

„Es ist das passiert, worauf wir gehofft haben. Das Sportgericht hat die Partie 2:0 für uns gewertet“, sagt Nordkirchens Coach Tobias Temmann, der selbst nicht vor Ort war, sich aber bereits umfassend bei den Vereinsvertretern, die in Münster dabei waren, informiert hatte.

„Die Fakten sprechen ja auch eindeutig für uns“, fährt Temmann fort. „Der Abbruch ging eindeutig von Senden aus und wir wurden gar nicht mit einbezogen.“ Dies habe das Gericht auch so gesehen, nachdem Vertreter beider Mannschaften sowie der Schiedsrichter noch einmal gehört worden seien.

VfL Senden könnte Revision einlegen

Ludger Rüschenschmidt vom Bezirkssportgericht bestätigt die Spielwertung im Gespräch mit der Sportredaktion: „Es war ja ein etwas strittiger Fall, da das Kreissportgericht zunächst eine Neuansetzung beschlossen hatte. Allerdings sind wir zu dem Schluss gekommen, dass das Verschulden des Spielabbruchs eindeutig beim VfL Senden liegt. Der Entscheidungsspielraum des Schiedsrichters ist stark eingeschränkt worden.“

Sanitäter kümmern sich auf dem Platz um einen verletzten Spieler des VfL Senden.
Die schwere Verletzung eines Sendener Spielers war der Grund, warum der VfL sich im März nicht mehr in der Lage sah, weiterzuspielen. © Weitzel

Ein nochmaliger Einspruch seitens der Sendener sei nun nicht mehr möglich. „Sie könnten jetzt nur noch Revision einlegen, müssten aber Verfahrensfehler nachweisen“, erklärt Temmann. Laut Rüschenschmidt würde das Sportgericht die Revision wohl auch zulassen, da es sich eben um einen Streitfall handele. „Es müsste innerhalb von zehn Tagen passieren und so wie ich es mitbekommen habe, weiß der VfL Senden noch nicht, ob er Rechtsmittel einlegt.“ VfL-Vertreter Christian Arends sagte gegenüber den „Westfälischen Nachrichten“, eine Revision sei in jedem Fall „eine Option“.

Ebenfalls in den „WN“ stellte Philipp Roberg, Trainer des VfL Senden II, die Frage nach dem „Fairplay-Gedanken“. „Unser Spieler wird kaputtgetreten“, so Roberg weiter, „und jetzt sind auch noch die drei Punkte weg. Wir werden also doppelt und dreifach bestraft.“

Für David Handrup, den Fußballvorsitzenden des FC Nordkirchen, der bei der Verhandlung dabei war, sind diese Worte nur schwer nachvollziehbar. „Wir sind mit dieser Aussage überhaupt nicht einverstanden“, so der Funktionär. „Wir haben zum Zeitpunkt des Abbruchs schließlich 2:1 geführt, deshalb können die drei Punkte für Senden nicht weg sein. Und aus unserer Sicht war es kein Foul, wir haben den Sendener Spieler also nicht kaputtgetreten. Nach der Partie haben wir sofort Genesungswünsche geschickt und nicht unbedingt nette Antworten darauf bekommen.“

FC Nordkirchen II will sportlich überzeugen

Dass der VfL Senden lieber eine Neuansetzung gehabt habe, sei nachvollziehbar, so auch Temmann. „Sie wissen natürlich auch, dass sie bei einem Sieg im Nachholspiel wohl sicher aufgestiegen wären.“ Er hoffe aber auf ein schnelles Ende der Auseinandersetzung: „Wir schleppen das jetzt seit mehr als vier Wochen mit uns rum. Es nervt mittlerweile auch im Training.“

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Den Fokus möchte Temmann ohnehin lieber auf die kommenden sportlichen Aufgaben richten, am Sonntag (13 Uhr) geht es zum Abstiegskandidaten BSV Roxel III. „Wir werden personell wohl nicht wirklich gut aufgestellt sein. Vielleicht ist so ein Spiel dann aber auch die Chance für diejenigen, die zuletzt nicht so oft gespielt haben, sich zu beweisen.“

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