Beim FC Nordkirchen gibt es eine Spielerin, die schon im DFB-Pokal-Finale stand

© Jura Weitzel

Beim FC Nordkirchen gibt es eine Spielerin, die schon im DFB-Pokal-Finale stand

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Über einige Jahre spielte die gebürtige Recklinghäuserin in der Frauen-Bundesliga und stand 2001 sogar im DFB-Pokal-Finale. Jetzt geht sie in die dritte Saison beim FC Nordkirchen.

Nordkirchen

, 12.08.2020, 12:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Über 30 Jahre Fußball-Erfahrung hat Julia van den Berg mittlerweile schon auf dem imaginären Buckel. Mittlerweile spielte die 38-Jährige schon bei so vielen Mannschaften, dass sie mit dem Aufzählen ganz durcheinander kommt. Auch deshalb soll der FC Nordkirchen nun die letzte Station ihrer Karriere sein.

Heutzutage klingt es fast unglaublich: Eine Spielerin steigt mit der eigenen Mannschaft in die Fußball-Bundesliga auf und kommt ins DFB-Pokal-Finale, kann aber beim nicht ansatzweise davon leben. „Es war ein kleiner Nebenverdienst, mehr nicht“, erzählt Julia van den Berg, Spielerin des A-Ligisten FC Nordkirchen.

„Das war damals ganz normal und ist leider heute auch oft noch so. Es gibt viele Bundesliga-Spielerinnen, die nebenbei noch arbeiten müssen. In der zweiten Liga sind es dann fast alle“, kritisiert die 38-Jährige. Aber ob Profi hin oder her - die Erfahrungen, die van den Berg gesammelt hat, kann ihr keiner mehr nehmen.

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In der Saison 2000/01 spielte sie mit dem FFC Flaesheim-Hillen im Pokalfinale gegen den haushohen Favoriten und damaligen Bundesliga-Dominator 1. FFC Frankfurt. Der Underdog, der im Halbfinale den zweiten Favoriten Turbine Potsdam völlig überraschend im Elfmeterschießen besiegt hatte, ging dann sogar im Endspiel in Führung, doch verlor knapp mit 2:1.

„Das sind natürlich Momente, an die man dann gerne zurückdenkt. Andererseits ist auch schon so lange her, dass es mittlerweile wichtigere Erinnerungen gibt“, sagt Julia van den Berg. Denn über die SG Wattenscheid 09, damals noch Frauen-Bundesligist, Lütgendortmund, Berghofen und Recklinghausen führte ihr Weg dann langsam nach Nordkirchen. Grund: Ihr Freund wohnt dort und hat ihr die Schlossgemeinde lieben gelernt. Van den Berg arbeitet als kaufmännische Angestellte in Dorsten und pendelt Tag für Tag zwischen Dorsten und Nordkirchen hin und her.

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„Ich fühle mich sehr wohl hier und werde ganz sicher nirgendwo anders mehr Fußball spielen. Das wird meine letzte Karrierestation sein“, sagt die Spielerin. Was sich jetzt vielleicht so anhört, als würde die 38-Jährige nach knapp 30 Jahren an ein Karriereende denken, wird schnell wieder revidiert: „Ich habe immer noch richtig Bock auf Fußball“, sagt die Ex-Bundesliga-Spielerin.

„Ich trainiere neben den Damen noch bei den Altherren mit und spiele jedes Jahr mit dem FFC Asbach-Uralt im Ü35-DFB-Pokal.“ Im vergangenen Jahr erreichte sie mit dieser Mannschaft sogar die bundesweite Endrunde und schlug die Ü35-Auswahl aus Berlin mit 4:0.

Julia van den Berg spielte in der Frauen-Bundesliga

Wie ehrgeizig Julia van den Berg ist, wird einem auch bewusst, wenn sie über die neue Fußballsaison mit dem FC Nordkirchen in der Kreisliga A spricht. „Es soll unbedingt besser werden, als im vergangenen Jahr“, lautet die Kampfansage. In der Saison 2019/20 wurde Nordkirchen mit nur zwei Siegen Tabellenvorletzter und hatte am Ende einen Punkt mehr als Schlusslicht SC Füchtorf.

„Die Mädels ziehen in diesem Jahr richtig gut mit und durch sehr gute Neuzugänge wird es sicher weiter nach oben gehen“, sagt die 38-Jährige. Damit auch bloß nichts schief läuft, hat Julia van den Berg sogar vor dem eigentlichen Trainingsstart mit Kapitänen Isabel Hämmerling ein paar freiwillige Einheiten für die Mannschaft angeboten. Es soll eben unbedingt bergauf gehen.

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