Das erste Tor des FC Nordkirchen lässt sich mit ausgesuchter Hässlichkeit ganz gut umschreiben. Im Spiel der Fußball-Landesliga gegen Concordia Albachten kam der Ball über die Außenbahn in die Mitte, wo sich der Torwart und ein Abwehrspieler der Münsteraner uneins zu sein schienen und der Verteidiger auch noch über den Ball senste. Kontrolle hatte Robin Schwick dann nicht über die Kugel, trotzdem drückte der Stürmer den Ball über die Linie. Und ihm dürfte ziemlich egal gewesen sein, wie er den wichtigen Brustlöser beim späteren 3:0-Sieg des FCN machte.
„In der zweiten Halbzeit haben wir dann einfach ein Ding ins Tor gestolpert. Das Wort passt ganz gut“, beschreibt Schwick selbst. „Mein Gegenspieler tritt über den Ball und ich weiß nicht, wie das passiert ist. Mir ist der Ball einfach vor den Fuß gefallen und da habe ich einfach Glück gehabt.“
Ex-Spieler des SV Herbern
Der Ex-Spieler des SV Herbern und Winter-Neuzugang sprach danach von „Erleichterung“, zumal er im weiteren Verlauf ja noch ein weiteres Mal erfolgreich war und bei seinem Flachschuss zeigte, dass er den Ball auch ohne den Zufall als Verbündeten im Tor unterbringen kann. Erleichtert war auch Schwicks Trainer Mario Plechaty: „Das tut ihm gut, gibt Selbstvertrauen. In den letzten Spielen hat er einiges liegen gelassen.“
Der Doppelpack scheint den Knoten bei Schwick gelöst zu haben – ebenso wie beim FC Nordkirchen gegen Albachten. Lange war es ein zähes Spiel. „Es war schwierig. Die standen ganz tief hinten drin, da war es schwierig, das Spiel schnell zu machen. Das war ein Geplänkel von links nach rechts und es war schwierig durchzukommen“, so der 23-Jährige.

Umso wichtiger sei es gewesen, dass sich der FCN nicht habe beirren lassen: „Die erste Halbzeit war echt zäh. Issam (Jaber, Co-Trianer, Anm. d. Red.) und Mario (Plechaty) meinten, dass es eine Geduldssache wird und dass irgendwann einer durchflutscht, so wie es dann auch passiert ist. So war es in der Halbzeit besprochen“, erzählt Schwick.
Trotzdem war er froh, dass ihm dann noch ein Streich gelang. „Dass ich den Zweiten hinterher mache, ist super“, freute sich Schwick. Ganz nebenbei verbesserte der FC Nordkirchen auch noch seine Position, hielt Platz zwei in der Tabelle und distanzierte in Teilen die Konkurrenz. „Dülmen hat verloren, das ist überragend für uns. Jetzt müssen wir irgendwie schauen, dass wir Ahaus auf Distanz halten und dann Zweiter werden“, gibt Schwick vor. „Jetzt, wo man da vier, fünf Spieltage vor Schluss da ist, will man auch da bleiben. Das wollen wir jetzt verteidigen.“
FC Nordkirchen setzt auf Zusammenhalt
Dabei setzen die Nordkirchener auch stark auf den mannschaftsinternen Zusammenhalt: „Ich bin ja erst im Winter dazugekommen und habe das auch nur von außen mitgekriegt. Von der Teamchemie ist es einfach super. Jeder kommt mit jedem aus“, so Schwick. Ein Beispiel dafür gab es auch nach Abpfiff. Schwicks Mitspieler Joachim Mrowiec, der nicht im Kader stand, rief Schwick nach Spielende zu dessen Leistung zu: „Das musst du jetzt bestätigen.“ Schwick antwortete lachend: „Jockel, fahr nach Hause.“
Das Nordkirchener Innenleben passt also, wie auch Schwick berichtet: „Wir sind alle zusammen ein cooler Haufen, in dem jeder alles für den anderen gibt“, sagte der Stürmer und fügte hinzu: „Und fußballerisch haben wir ja auch nicht die schlechteste Mannschaft.“ Und wenn es mal nicht läuft, kann auch mal der Zufall helfen.
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