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Wie viele Spieler dürfen eingesetzt werden? Land NRW und Sportbund widersprechen dem FLVW
Fußball
Der FLVW und der Landesportbund nennen unterschiedliche Zahlen beim Einsatz von Spielern. Wie viele Spieler dürfen denn jetzt bei einem Testspiel eingesetzt werden? Das Land NRW erklärt, wer richtig liegt.
Am Sonntag erwartet der Bezirksliga-Aufsteiger BW Alstedde den A-Ligisten SV Preußen Lünen. Aber wie häufig dürfen die Trainer der beiden Teams jetzt wechseln?
In der neuesten Corona-Schutzverordnung des Landes NRW steht: Die nicht-kontaktfreie Ausübung des Sport-, Trainings- und Wettbewerbsbetriebs ohne Mindestabstand während der Sportausübung ist nur mit bis zu 30 Personen zulässig, wobei die Rückverfolgbarkeit nach § 2a Absatz 1 sichergestellt sein muss.
Landessportbund hat eine andere Sicht
Manfred Schnieders, Vizepräsident des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen (FLVW), sagte gegenüber unserer Redaktion: „Die ‚30‘ bezieht sich auf die Personen, die aktiv am Spiel auf dem Platz beteiligt sind. Bei einer Auswechslung ändert sich die Anzahl der Personen auf dem Spielfeld logischerweise nicht. Eine Mannschaft kann also beliebig viele Spielerinnen oder Spieler einsetzen“, so Schnieders.
Der Landessportbund hat da eine ganz andere Sicht. Auf der Homepage steht klar geschrieben, dass ein Spieler nicht mit mehr als 29 anderen Sportlern*innen auf dem Feld in Kontakt geraten darf. Das würde bedeuten, dass beide Trainer nur maximal viermal wechseln dürfen.
Aber wer liegt jetzt richtig? Markus Leßmann, Abteilungsleiter aus dem Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes NRW, klärt gegenüber der Recklinghäuser Zeitung auf: „Richtig ist die Interpretation des Landessportbundes“, stellte der Politiker klar. „Wenn eine Gruppe in einem Event Sport ohne Abstandsgebot macht, sind nicht mehr als 30 Teilnehmer erlaubt.“
Aber: Zu den Kontaktsportlern zählen beim Fußball nicht die Schiedsrichter und die Trainer. „Zwar können Schiedsrichter auch mal angerempelt werden, doch das passiert beim Joggen auch“, sagt der Experte für die Corona-Schutzmaßnahmen.
Damit steht fest, am Sonntag dürfen die Trainer jeweils nur viermal wechseln. Und das schreibt auch der Fußballkreis Dortmund auf seiner Homepage: Es dürfen max. 30 Sportler auf dem Platz sein, d. h., zu den 30 Sportlern gehören je Mannschaft 11 Spieler plus je 4 Ergänzungsspieler. Diese sind vor Spielbeginn im Spielbericht aufzuführen. Abweichungen von den genannten Spielern sind nicht zulässig. Die Höchstgrenze von 15 Spielern je Verein ist nicht zu überschreiten.