Westfalia Wethmar befindet sich im Niemandsland der Tabelle, hat zuletzt aber mit dem 3:0-Erfolg beim SV Bausenhagen auf sich aufmerksam gemacht. Eine Legende tangiert dieser ganze Fußballzirkus in der Fußball-Kreisliga A2 Unna-Hamm nicht mehr. „Ich weiß nicht, wann ich mir das mal wieder angucke. Ich vermisse den Seniorenbereich nicht mehr“, hat Wethmars Urgestein Kai Schinck einen Haken hinter seine Karriere im Amateurfußball gemacht. Stattdessen läuft der Außenbahnspieler nur noch für die Altherren heiß.
Das bereitet Schinck aber noch sehr viel Spaß. „Da sind die ganzen Kumpels von früher, mit denen ich bei den Senioren, in der A-Jugend, ja, sogar schon in der F-Jugend zusammengespielt habe“, berichtet Schinck von den befreundeten Mitspielern, darunter zum Beispiel Tim Holz, Thomas Sajonz oder Andreas Sieg. „Es macht richtig viel Spaß, hier Fußball zu spielen, wir sind ein richtig eingeschworener Haufen.“ Der Spaß ist vor allem dem Wettbewerb übergeordnet – das weiß Schinck sehr zu schätzen. „Wenn du mal nicht da bist, nimmt dir das keiner böse: Wenn man Bock hat, kann man hin, wenn nicht, dann nicht“, so der Altherrenfußballer.
Westfalia Wethmar nicht mehr Priorität
Im Seniorenbereich sei das anders gewesen. Damals habe ihn das aber auch nicht gestört, da war er selbstverständlich schon fast jeden Tag beim Fußball gewesen. Deshalb hätte er auch nie gedacht, dass er sich mal sagen hört, nicht mehr jeden Tag unbedingt Fußball spielen zu wollen. „Aber auch wenn die Lust immer noch da war“, erzählt Schinck, „habe ich damals aufgehört, weil ich auch zwei Kinder habe und die Spieltage am Sonntag nicht wirklich familienfreundlich waren. Man war den ganzen Tag unterwegs, hatte unter der Woche drei Mal Training. Boooah, das alles mit zwei Kindern und allem, das ist irgendwann zu viel.“
Das eine Mittwochstraining und ein Spiel alle zwei Monate, wie es bei der Ü32-Mannschaft der Fall ist – das liegt dem zweifachen Familienvater inzwischen viel mehr.
Und auch bei den Alten Herren von Westfalia Wethmar könnte Schinck mit der vorhandenen Qualität noch für Furore sorgen: „Ich will uns jetzt nicht zu hoch loben, aber das ist schon eine richtig starke Truppe.“ Nicht ohne Grund hätten sie im Kreispokal zunächst den SuS Oberaden mit 5:0 und anschließend den amtierenden Titelverteidiger TuS Wiescherhöfen mit 4:0 gebügelt. „Wenn man sich die Namen mal anguckt, mit unseren Spielern könnte man sicherlich in der B-Liga oben mitspielen, wäre in der A-Liga wahrscheinlich jetzt noch im Tabellenmittelfeld. Wenn wir unseren Fußball zusammenbekommen, dann sind wir sehr schwer zu schlagen.“ Also ist der Kreispokal-Titel vorprogrammiert? „Man soll ja eigentlich von Spiel zu Spiel denken. Aber man hat den größten Konkurrenten geschlagen...“, antwortet Schinck vielsagend.
Stadtmeister gegen Lüner SV
Wenn Schinck an seine Karriere im Trikot von Westfalia Wethmar zurückdenkt, kommen ihm zwei schöne Momente in Erinnerung: die A-Jugend-Meisterschaft Mitte der 2000er und die gewonnenen Stadtmeisterschaften vor mehr als zehn Jahren. „Da haben wir als Bezirksligist den Westfalenligisten Lüner SV mit 4:3 geschlagen. Damals spielten wir fast mit der kompletten U23. Wir waren eine sehr, sehr gute Truppe.“ So wie heute auch bei den Alten Herren: Wo Kai Schinck ist oder war, kann eine „gute Truppe“ gefunden werden.
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