Im Dauerregen hat Westfalia Wethmar die kleine Überraschung im Kreispokal verpasst. Gegen den ambitionierten Bezirksligisten SVE Heessen gingen die Spieler nach der knappen Niederlage mit hängenden Köpfen vom Feld und sahen aus, als hätten sie im benachbarten Cappenberger See gebadet – nach 90 Minuten ohne trockene Abschnitte war ausnahmslos jeder Akteur klatschnass.
Kreispokal, 2. Runde
Westfalia Wethmar – SVE Heessen 2:3 (1:1)
Besonders geärgert haben dürfte sich Tom Stüwe. Der Wethmarer, im Laufe der zweiten Hälfte erst eingewechselt, flog nach zwei taktischen Fouls in der 78. Minute vom Platz. Zu dem Zeitpunkt führte sein Team mit 2:1 und schien dem dritten Tor näher als der Gast dem Ausgleich.
„Ja, das war schon ein bisschen der Knackpunkt“, bestätigte Wethmar-Coach Dominik Ciernioch nach Abpfiff die Bedeutung des Platzverweises für den Spielverlauf. Denn mit einem Mann weniger agierte seine Truppe plötzlich konfus, erlaubte sich zwei Schnitzer in der Defensive und verlor das Spiel noch.
„Das war schon in den Köpfen drin und den Schock haben wir nicht mehr rausbekommen. So haben wir den Gegner wieder stark gemacht“, analysierte Ciernioch. Denn bis dahin war sein Team mindestens ebenbürtig.
Zwar begannen die Gäste besser und hatten nach elf Minuten auch die erste Riesengelegenheit. Nachdem Wethmar-Torwart Niklas Dvorak diese Chance allerdings gekonnt parierte, fanden die Hausherren immer besser ins Spiel. Mutig agierte die Ciernioch-Elf, stellte sich keineswegs hinten rein und ging durchaus verdient in Führung.
Zunächst fasste sich Jonas Allefeld einfach mal ein Herz und zog aus recht spitzem Winkel wuchtig ab. Heessens Keeper wehrte den Ball zur Ecke ab und musste ihn kurz darauf aus dem Tor holen – den von Tillmann Siebert getretenen Standard verlängerte Kilian Grohs per Kopf in die Maschen (21. Minute).

Die Freude über den Treffer währte jedoch nicht lange, Marcel Scholtysik besorgte vier Minuten später den Gäste-Ausgleich und damit den Halbzeitstand. Glück hatte Heessen, als eine leicht verunglückte Flanke von Allefeld ans Aluminium klatschte und Siebert den Nachschuss nicht erwischte (32.).
„Heessen hatte ordentlich zu kämpfen, das war kein Zuckerschlecken für die hier. Wir haben gesehen, was wir können und ich ziehe den Hut vor der Mannschaft“, zollte Ciernioch seiner Mannschaft Anerkennung. Denn es waren die Wethmarer, die besser aus der Kabine kamen: Marcel Möller verpasste die neuerliche Führung (48.), auch eine abgefälschte Flanke war nicht ungefährlich (50.).
Grohs schnürt den Doppelpack
Auf der Gegenseite verhinderte der starke Dvorak den Einschlag (56.), ehe Wethmar wieder zuschlug: wieder nach einer Ecke, wieder in Person von Kilian Grohs (64.). Anschließend hatte Oskar Koert sogar das 3:1 auf dem Fuß, ehe sich Wethmar durch den Platzverweis Stüwes selbst schwächte.
Konstantin Rühl sorgte erst für den Ausgleich (80.) und schließlich für den Siegtreffer (83.). Tore, die in der Entstehung leicht vermeidbar waren, wie Ciernioch sich ärgerte: „Das 2:3, da spielen wir vorher einen Querpass zum Gegner, der uns vielleicht ein Mal in der Saison passiert.“ Komplett unzufrieden war Wethmars Trainer abschließend aber nicht: „Wir wären gerne eine Runde weitergekommen. Aber das war ein guter Test und das Wir-Gefühl, das wir uns über die Vorbereitung erarbeitet haben, ist genau zum richtigen Zeitpunkt da. Auf dem Platz und auch von der Bank kam super Stimmung auf.“
TWW: Dvorak – Hunschede, Osterholz (86. Potthof), Koert (72. Neuhäuser), Möller (61. Stüwe), Siebert (86. Rogge), Allefeld, Neutzner, Beling, Grohs, Horn (35. Suzano)
Tore: 1:0 Grohs (21.), 1:1 Scholtysik (25.), 2:1 Grohs (64.), 2:2 Rühl (80.), 2:3 Rühl (83.)
Gelb-Rote Karte: Stüwe (78./wdh. Foulspiel)
Westfalia Wethmar verliert im Pokal nach Platzverweis: 90 Minuten gegen SVE Heessen im Re-Live
Highlights auf und neben dem Platz: Westfalia Wethmar feiert seinen 75. Geburtstag
Wethmars Riaan Neutzner muss nach Foulspiel verletzt raus: „Der Schmerz war erstmal schlimm“