Müßig darüber zu spekulieren, wo Westfalia Wethmar in der Bezirksliga rangieren würde, hätte die Mannschaft jede Woche so gespielt wie an diesem Sonntag gegen den TuS Körne. Jetzt, da der Klassenerhalt nicht mehr erreichbar war, trat Wethmar sichtlich befreit auf, schoss den Gegner mit 7:4 nach Hause und feierte vor allem Fünferpacker Jason Jäger.
Bezirksliga 8
Westfalia Wethmar – DJK TuS Körne 7:4 (3:0)
„Ich bin stolz auf die Mannschaft, dass wir uns heute so präsentiert haben“, lobte Paul Mantei seine Spieler nach kurzweiligen 90 Minuten: „Die Jungs haben Charakter gezeigt und bewiesen, dass wir ein Team sind.“ Hinter Wethmar liegt eine ereignisreiche, schwierige Woche. Dass sich die Spieler davon derart unbeeindruckt zeigten, imponierte nicht nur Mantei.
Vor allem Stürmer Jason Jäger hatte richtig Bock: Der beste Torschütze Wethmars sollte insgesamt fünf Tore erzielen, drei davon gelangen ihm im ersten Abschnitt. Nach Vorarbeit von Dominik Voß eröffnete Jäger schon nach sieben Minuten den Torreigen und legte rasch nach: Ein ganz langer Abstoß von Torwart Tristan Schlossarek landete beim Stürmer, der eiskalt vollstreckte (19.). Den 3:0-Pausenstand erzielte Jäger, der bei fast all seinen Treffern von seiner enormen Geschwindigkeit profitierte, in der 32. Minute.
„Mit seinem Speed ist das ja fast schon unfair für den Gegner, das ist schon Wahnsinn“, lachte Mantei: „Ich bin froh, dass er heute nicht drüber nachgedacht, sondern die Dinger einfach weggemacht hat.“
Auch Koert trifft für Wethmar
Zwar verkürzten harmlose Körner nach dem Seitenwechsel durch Ensar Ziberi (48.), dann aber gehörte die Bühne wieder Jäger. Sein vierter Streich war dank der Vorarbeit Nico Sonnens keine große Aufgabe, Wethmars Stürmer musste den Ball nur noch einschieben (52.). Sonnen glänzte kurz darauf erneut als Vorlagengeber, setzte diesmal Voß in Szene (55.)
Die Dortmunder hingegen erwischten einen ziemlich gebrauchten Tag, mussten die letzte halbe Stunde sogar zu zehnt spielen: Ziberi sah nach wiederholtem Foulspiel die Ampelkarte (62.). Emir Hajdari überwand Schlossarek (63.) zunächst nach Unachtsamkeit in Wethmars Hintermannschaft, dann jubelte Jäger ein fünftes Mal (71.). Auch dem eingewechselten Oskar Koert gelang ein Tor (75.), ehe Wethmar in den letzten Minuten defensiv fahrig agierte und sich noch zwei Treffer fing.
Körne mit schlechtem Tag
Am guten Gefühl bei Mantei änderten die Gegentore nichts: „Die Jungs haben gezeigt, was sie können. Wir haben uns getraut, die Dinger hinten rauszuspielen und den Gegner laufen zu lassen.“ Dass Körne sich derweil einen ziemlich gemütlichen Sonntagnachmittag am Cappenberger See machte und nur wenig Gegenwehr leistete, überraschte Wethmars Trainer: „Dass Körne kommt und so wenig für das Spiel macht, hätte ich nicht gedacht. Da waren teilweise riesige Lücken.“
Mantei wird es egal gewesen sein. Das Wethmarer Urgestein durfte zumindest einen letzten erfolgreichen Nachmittag an der Wehrenboldstraße erleben – für ihn war es das letzte Heimspiel.
TWW: Schlossarek – Walters, Goebel, Voß, Mark, Jäger, Fischer, Sonnen, Jansen, Schmitt, Osterholz
Tore: 1:0 Jäger (7.), 2:0 Jäger (19.), 3:0 Jäger (32.), 3:1 Ziberi (48.), 4:1 Jäger (52.), 5:1 Voß (55.), 5:2 Hajdari (63.), 6:2 Jäger (71.), 7:2 Koert (75.), 7:3 Hajdari (86.), 7:4 Hamdoun (87.)
Gelb-Rote Karte: Ziberi (62./wdh. Foulspiel)
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