So richtig harmonisch lief der Wechsel von Ertugurul Aksoy zur SG Gahmen nicht ab. Sein Ex-Klub VfR Sölde deutete an, dass vor allem finanzielle Vorzüge den Ausschlag gegeben haben sollen – was A-Liga-Meister Gahmen umgehend dementierte. Patrick Kunze, Sportlicher Leiter der Dortmunder, sprach Aksoy angesichts der Verpflichtung Marvin Königs eine Stammplatzgarantie ab. Vor neuer Konkurrenz sei Aksoy aber definitiv nicht geflohen, wie er mit etwas Abstand betont: „Ich bin der letzte, der das tun würde. Konkurrenzkampf braucht man in jeder Mannschaft. Die Aussagen waren nicht daher nicht zutreffend und es hat mich enttäuscht, dass Patrick Kunze sie getätigt hat.“
Weitere Worte will Aksoy darüber nicht verlieren, unterstreicht viel lieber, dass er Sölde im Guten verlassen hat: „Ich habe in der Kabine nochmal eine Kiste springen lassen und es ist alles gut. Ich verstehe mich mit den Jungs und auch mit Marco Nagel weiterhin gut.“
Sein Fokus gilt inzwischen ohnehin längst der SG Gahmen. Bei einem ersten Mannschaftstermin Anfang Juni lernte Aksoy seine künftigen Mitspieler bereits kennen, ehe es am 30.6. mit der Vorbereitung ernst wird. „Das sind alles super Jungs, die die Neuzugänge sofort aufgenommen haben. Da gab es keine Abtastphase, alle waren direkt integriert und der Umgang war sehr familiär und sehr respektvoll.“

Für Aksoy ein gutes Zeichen. Der Stürmer sagt: „Erfolg geht nur über das Team, nie über einzelne Spieler.“ Von denen habe Gahmen durchaus einige namhafte, der Neu-Bezirksligist müsse aber eben auch zu einer echten Einheit zusammenwachsen. Gelingt dies, sieht Aksoy großes Potenzial an der Kaubrügge: „Es ist schwierig einzuschätzen, wir haben ja noch nicht zusammen trainiert. Ich kenne aber den einen oder anderen Spieler schon und glaube, dass wir mit den Top-Mannschaften der Liga mithalten können.“ Zu ambitionierte Ziele will er zeitgleich nicht ausrufen: „Wir sind ein Aufsteiger und tun gut daran, wenn wir erstmal von Spiel zu Spiel schauen.“
Aksoy war Söldes Goalgetter
Wie es in der Bezirksliga geht, weiß Aksoy. Der Stürmer kickte nun zwei Spielzeiten für Sölde, war mit 20 Treffern im ersten und 14 im zweiten Jahr jeweils bester Torjäger der Dortmunder. Eine Quote, die er auch in Gahmen halten möchte. „Ohne dass es arrogant klingen soll: Die zwei Jahre in der Bezirksliga haben gezeigt, dass ich in der Box gefährlich bin“, sagt Aksoy selbstbewusst.
Dort sieht er sich positionstechnisch am besten aufgehoben, „ich kann aber auch über die Flügel kommen oder mich fallen lassen“. Als klassischen Neuner, der vorne auf die Bälle wartet, sehe er sich jedenfalls nicht. An Motivation und Biss mangelt es dem 30-Jährigen ebenfalls nicht: „Ich bin vielleicht nicht mehr der Jüngste, aber ich ziehe mein Spiel durch. Ich treffe gerne, bin sehr ehrgeizig und auch Unentschieden fühlen sich für mich oft wie Niederlagen an.“
Aksoy hofft auf Duell mit Sölde
Um mit Gahmen künftig möglichst viele Siege einzufahren, legt Aksoy aktuell schon den Grundstein. „Ich hab meinen Urlaub schon hinter mir und mache mich jetzt schon fit für die Vorbereitung“, so der Knipser und ergänzt: „Ich will einfach so schnell wie möglich Teil der Mannschaft sein und hoffe, dass wir eine gute und harte Vorbereitung absolvieren.“ Zum Vorbild könne sich Gahmen die letzte Saison des TuS Hannibal nehmen: „Die waren eine echte Einheit auf dem Platz, sind aggressiver aufgetreten als alle anderen“, so Aksoy über den Bezirksligameister.
Abschließend wünscht sich Ertugurul Aksoy ein Wiedersehen mit seinem Ex-Klub: „Ich würde wirklich gerne gegen Sölde spielen. Einerseits, um die Jungs wiederzusehen, aber auch, weil ich neugierig bin, wie wir gegen sie performen würden.“ Voraussetzung dafür wäre, dass die SG Gahmen und der VfR Sölde bei der Einteilung Anfang Juli in derselben Bezirksliga-Staffel landen.
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