
© Günther Goldstein
Was die Lüner B-Ligisten mit Ice Age, Rapper Bushido und dem Bluthund gemeinsam haben
Hinrundencheck
Die drei Lüner B-Ligisten spielen gute Rollen in ihren Ligen - oder sorgen aus anderen Gründen für Schlagzeilen. Wir blicken mit einem Augenzwinkern auf die Hinrunde des Trios.
Nicht nur in der Kreisliga A, auch in der B-Liga stehen Lüner Fußballer nach der Hinrunde gut da. Ob am Ende der Spielzeit große Aufstiegspartys gefeiert werden, steht aber noch nicht fest. Ein weiterer Klub macht aus anderen Gründen Schlagzeilen. Wir machen den Hinrundencheck, der stets mit einem Augenzwinkern verstehen ist.
TuS Niederaden: In der zurückliegenden Kreisliga-Saison stand der TuS noch deutlich mehr im Mittelpunkt. Nach einer desaströsen Hinrunde in der Kreisliga A kämpften die Niederadener sich noch bis in die Abstiegsrelegation - nur um am Ende wegen des verpassten Aufstiegs des SVE Heessen doch den Gang in die Kreisliga B antreten zu müssen. Die vergangenen Monate verliefen für den TuS wie zuletzt die Karriere des bekannten Rappers Bushido. Der gibt zwar seit jeher ein schlechtes Bild in der Öffentlichkeit ab - und nicht nur wie der TuS während Teilen der vergangenen Saison. Was beide gemeinsam haben: Sie sind wieder einer von Vielen in ihrer Branche. Der Rapper, weil er es sich mit so ziemlich jedem Kollegen in der Hip-Hop-Szene verscherzt hat und der TuS, weil er in der B-Liga abseits des Kreisliga-Oberhauses spielt und selbst dort nur eine von vielen Rollen in einem engen Aufstiegsrennen innehat. Zwei Punkte sind es von Platz eins bis Rang fünf - Niederaden steht als Dritter dazwischen. Damit dürfte Trainer Amel Mesic aber gut leben können. Langweilig wird es aber wohl bis zu Saisonende nicht - mal schauen, ob zuerst Bushido oder der TuS Niederaden in die erste Reihe zurückkehrt.
FC Brambauer: Benimmt sich seit Saisonstart wie das tollpatschige Riesenfaultier „Sid“ aus den Ice Age-Filmen: Der FC Brambauer nimmt sich immer wieder vor, endlich Ruhe einkehren zu lassen und sich auf das Sportliche zu konzentrieren. Skandale wie die Prügelei mit Kevin Großkreutz und unzuverlässige Mitglieder sollen der Vergangenheit angehören. Manchmal schafft es der FCB um Neu-Trainer Akin Bayrakli wie „Sid“ in den Filmen, das Team - bei Ice Age die ungleiche Gruppe aus Riesenfaultier, Mammut und Säbelzahntiger - gut und unaufgeregt zu moderieren. Manchmal dominieren dann aber doch andere Nachrichten vom Karrenbusch. Die Bilanz nach der Hinrunde: Vier Spieler wurden aus disziplinarischen Gründen aus der Mannschaft geworfen, Trainer Bayrakli kassierte schon früh in der Saison eine Ordnungsstrafe und ganz nebenbei stand der gesamte Verein mal wieder kurz vor dem Ausschluss vom Spielbetrieb. Sportlich sieht es beruhigend aus. Brambauer spielte eine sehr solide Hinserie und hat schon 18 Punkte Vorsprung auf die Abstiegszone.
BV Lünen: Wieder einmal peilt der BV Lünen den Aufstieg an. Und wieder einmal ist noch überhaupt nicht absehbar, ob es im Sommer endlich die große Aufstiegssause geben wird in der Geist. Zunächst ist der BV05 nach mäßigem Saisonstart erneut in der Verfolgerrolle. Fünf Punkte beträgt der Rückstand zu Tabellenführer SV Körne, aktuell haben die Blau-Weißen den Relegationsplatz inne - mit dem haben sie zuletzt keine guten Erfahrungen gemacht. Wie Sandor Clegane in „Game of Thrones“ stellt sich die Gerleve-Elf seit Jahren jedem Konkurrenten - nur Phoenix Eving ging der BV05 mit dem Staffelwechsel vor der Saison so schreckhaft aus dem Weg wie Clegane dem Feuer. Doch die Geister gehen den Weg der Kontinuität und des gesunden Wachstums - in Zeiten, wo auch in der Kreisliga tausende von Euro schnell den Aufstieg herbeiführen sollen, ist das ein beinahe bemerkenswerter Ansatz geworden. Und vielleicht ist der BV Lünen am Ende der Saison so berüchtigt wie Clegane in der Serie - dort ist er schließlich vor allem als „Der Bluthund“ bekannt.
Kommt aus Lünen und wohnt dort noch immer. Konnte sich nie vorstellen, etwas anderes als Journalismus zu betreiben. 2017 noch als Schüler bei Lensing Media als Freier Mitarbeiter begonnen. Seit 2023 Sportredakteur in Dortmund. Als Handballtrainer mit Stationen in der Bezirks- und Verbandsliga.
