Wahnsinn in der Nachspielzeit FC Roj vergeigt beinahe den Relegationsplatz bei BW Alstedde

Wahnsinn in der Nachspielzeit
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Eine absolut irre Nachspielzeit, in der dem FC Roj die Relegation fast noch aus den Händen glitt und BW Alstedde zum ganz, ganz großen Spielverderber hätte werden können – doch weil Mario Stojak den Elfmeter in der fünften Minute verschoss, gewann Roj mit 1:0 und sicherte sich den zweiten Platz in der Bezirksliga 8. Die Emotionen kochten trotzdem über nach Abpfiff: Roj fühlte sich provoziert, Anhänger und Spieler mussten teils zurückgehalten werden. Nach einigen mündlich ausgetauschten Nettigkeiten beruhigte sich das Geschehen aber nach einigen Minuten wieder – und Roj feierte in der Kabine.

Bezirksliga 8
BW Alstedde – FC Roj 0:1 (0:1)
Dass es überhaupt derart spannend wurde, lag an der fehlenden Effizienz der Dortmunder vor dem gegnerischen Tor und einem in der zweiten Hälfte mutigen Auftritt der Gastgeber. Nach der Pause hatte Alstedde viel Ballbesitz und kam einige Male gefährlich vor das Roj-Tor.

Im ersten Durchgang allerdings gaben die Dortmunder den Takt vor, wollten den zweiten Platz unbedingt aus eigener Kraft absichern. Schon nach zwei Minute hatte Zakaria Tairech die Führung auf dem Fuß, seine Direktabnahme parierte BWA-Keeper Thorben Krause stark. Noch größer war die Gelegenheit für Florian Juka, der Krause bereits umdribbelt hatte, dann aber Nico Stork auf der Linie anschoss (9. Minute).

Marcel Ramsey hatte eine weitere Möglichkeit, fand seinen Meister in Krause (19.). Kurz darauf traf Rojs Kapitän aber vom Punkt. Ali Shaibu hatte Denis Ramadan abgeräumt, den fälligen Strafstoß verwandelte Ramsey cool (25.). „Bis zur Pause müssen wir höher führen, der Schiedsrichter verwehrt uns aber noch drei weitere Elfmeter“, ärgerte sich Roj-Trainer Jan Ramadan.

Ein Anhänger im Roj-Dress muss von drei Leuten zurückgehalten werden.
Nach dem Abpfiff waren Teile des FC Roj kaum zu bremsen. © Sprenger

Mit dem spielerischen Auftritt bis zur Pause war Ramadan zufrieden: „Es war ein Nerven-Spiel heute. Wir wollten den zweiten Platz unbedingt halten, dafür haben wir es in der ersten Halbzeit gut gemacht.“ Das sah auch BWA-Coach Stefan Hoffmann so: „Wir haben Glück, dass es nur 0:1 zur Pause steht. Danach aber haben wir ein geiles Spiel gezeigt.“

Denn nach dem Seitenwechsel traute sich Alstedde deutlich mehr zu. Roj-Torwart Egzon Jusufi leistete sich bei hohen Bällen ein ums andere Mal eine Unsicherheit, daraus konnte Nico Stork (53.) aber ebenso wenig Profit schlagen wie Ali Shaibu (85.). Roj hatte Pech beim Latten-Treffer von Phil Rosenkranz (54.), spielte außerdem mehrfach Kontergelegenheiten unzureichend aus.

Stojak verschießt Elfmeter

Als das Spiel schon fast vorbei war, gab es noch einen letzten hohen langen Ball in den Roj-Strafraum. Jusufi ging mit den Fäusten hin, traf den Ball und seinen Gegenspieler. Der Schiri zeigte auf den Punkt – zum Entsetzen aller Dortmunder. „Das ist ein Foul an unserem Torwart. Das kann man in 100 Jahren nicht pfeifen“, echauffierte sich Ramadan.

Es dauerte zwei, drei Minuten, ehe der Strafstoß ausgeführt werden konnte. Wütende Proteste aufseiten von Roj nützten nichts, der Schiedsrichter blieb bei seinem Entschluss. Sollte Mario Stojak für Alstedde treffen, wäre Roj tatsächlich noch Dritter. Jusufi aber hielt den schwach getretenen Elfer und damit den zweiten Platz für sein Team. „Da war der Fußball-Gott auf unserer Seite“, sagte Ramadan.

BWA: Krause – Shaibu (85. Berisha), Stork, Ayoub (59. Mechken), Ekici, Cicek, Wagner (75. Hermes), Frenzel, Nowak, Häckh (84. Stojak), Aruna

FCR: Jusufi – Ramadan (43. Deniz), Afsar, Ibeme, Ramsey (90. Bobokalonov), Bruno, Tairech, Rosenkranz, Cevirne (87. Al Saeed), Juka, Gjorgijevski

Tore: 0:1 Ramsey (25./Foulelfmeter)

Bes. Vork.: Jusufi hält Elfmeter von Stojak (90.+5)

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