„Tausend Chancen kläglich versiebt, die Tore von Bockum-Hövel fast selber geschossen und verdient verloren“, so fiel das kurze und knappe Fazit des LSV-Coachs Axel Schmeing direkt nach dem Spiel aus, bevor er sichtlich bedient in der Kabine verschwand. Es war in der Tat ein gebrauchter Dienstagabend des Fußball-Westfalenligisten, an dessen Ende eine nicht unverdiente 2:3-Niederlage stand.
Testspiel
Lüner SV – SG Bockum-Hövel 2:3 (0:1)
Bei Minusgraden und eisigen Wetterverhältnissen traf die Schmeing-Elf auf dem Kunstrasen der Kochan-Arena erstmals in der Wintervorbereitung auf einen Gegner, der in der Landesliga zu Hause ist – die SG Bockum-Hövel. Zuvor absolvierten die Lüner die ersten zwei Testspiele gegen Oberligisten und zeigten dabei eine durchaus gute Leistung.
Auf leicht gefrorenem Kunstrasen versuchten nun beide Mannschaften zunächst mit dem Untergrund klarzukommen. Augenscheinlich gelang das der SG besser. Denn diese versuchte immer wieder, sich mit spielerischen Ansätzen aus dem Pressing des Lüner SV zu befreien, was oft auch gelang. Der LSV hingegen wies viele kleine Fehler im Passspiel auf und war zu Beginn wenig gefährlich.
Bockum-Hövel geht in Führung
So war es auch die SG Bockum-Hövel, die nach 25 Minuten in Führung ging. Nach einem Querpass tauchte Leon Müsse frei vor Azmir Alisic auf und traf – 0:1. Kurz vor der Halbzeit hatte sich der LSV mehr und mehr an den Untergrund gewöhnt. Großchancen durch Reichwein (39.) und Mujkic, der frei vor dem Tor einen Vorteil abgepfiffen bekam (42.), änderten zunächst nichts am Spielstand. Mit 0:1 ging es in die Pause.
Auch nach dem Seitenwechsel blieb die Fehlerquote des LSV hoch. Mehr Chancen spielten die Lüner nun trotzdem heraus. So war es Wilhelm Sassenberg, der nach einer Flanke aus knapp zehn Metern satt gegen den Pfosten schoss, von wo der Ball an den Rücken eines Hammer Verteidigers kam und schließlich im Tor landete (52.). Nach einem einfachen Ballverlust am Strafraum erhöhte die SG aber knappe zehn Minuten später auf 1:2 (68.).

Als Sinnbild für die Leistung des Lüner SV erhöhte Bockum-Hövel nur drei Minuten später sogar auf 1:3 – und das sehenswert: Wieder nach einem einfachen Ballverlust im Mittelfeld. Diesmal schaltete Bockum-Hövels Mergim Deliju am schnellsten und zog aus knappen 40 Metern ab. Der im Aufbauspiel weit aufgerückte LSV-Schlussmann Alisic konnte nur noch hinterher schauen (71.). Lukas Mertens, der nach einer gehaltenen Direktabnahme abstaubte, konnte mit seinem Anschlusstreffer die Niederlage nicht mehr abwenden (73.).
So verlor der Lüner SV schließlich mit 2:3 gegen den Landesliga-Ersten. Eine alles in allem vermeidbare Niederlage – vor allem durch die hohe Fehlerquote. Dementsprechend war es nicht verwunderlich, dass Axel Schmeing kurz nach Abpfiff entnervt in der Kabine verschwand.
LSV: Alisic – Berger, Hildebrandt, Rosowski, Reichwein, Hahne, Sassenberg, Mattes, Witt, Mujkic, Kurtulus / Holzenthal, Delija, Drees Wilmanns, Aydin, Argenziano, Mertens, Mikuljanac
Tore: 0:1 Müsse (25.), 1:1 Sassenberg (52.), 1:2 Schroth (68.), 1:3 Deliju (71.), 2:3 Mertens (73.)
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