Videobeweis auf dem Ascheplatz in der Kreisliga C: Bald schon Realität?

Fußball

Die Fifa arbeitet an einem Projekt, was womöglich den Amateurfußball revolutionieren könnte. So ist die Arbeit am Videobeweis in der Kreisliga bereits Realität.

NRW

, 27.11.2020, 15:00 Uhr / Lesedauer: 1 min
Der englische Schiedsrichter Mike Dean macht es in der Premier League vor - so könnte es womöglich auch auf Deutschlands Amateurfußballplätzen in ein paar Jahren aussehen.

Der englische Schiedsrichter Mike Dean macht es in der Premier League vor - so könnte es womöglich auch auf Deutschlands Amateurfußballplätzen in ein paar Jahren aussehen. © picture alliance/dpa

Am Videobeweis scheiden sich die Geister im Profi-Fußball. Die einen befürworten ihn als gutes Mittel, um den Fußball fairer zu machen, die andere Seite sieht den Assistenten auf dem Monitor als etwas an, was dem Fußball noch mal etwas Kultur raubt und ihm die Emotionen entzieht.

Videobeweis direkt zwischen den Zuschauenden

Doch wie kurios wäre es, wenn in der Kreisliga, auf einem der letzten Ascheplätze der Region, der Unparteiische zur berühmten Videobeweis-Geste ansetzt und dann zur Seitenlinie rennt, um sich zwischen aufgebrachten Rentnern und pöbelndem Pulk eine spielentscheidende Szene noch mal anguckt?

Klingt lustig und im ersten Moment unrealistisch, ist es aber wohl gar nicht mehr so sehr. Denn wie vor wenigen Tagen bekannt geworden ist, arbeitet der Weltfußballverband FIfa an einem „VAR light“, einer abgespeckten Version der Profis. Einsatzort: komplett flexibel. Von der Kreisliga bis zur Regionalliga.

Die Kosten sollen dabei deutlich niedriger liegen als bei den Profis, die für den Videobeweis in etwa 150.000 Euro pro Spielzeit bezahlen.

Eine Zusammenarbeit mit den Livestream-Angeboten von „Sporttotal“ oder „Soccerwatch“, die bereits von vielen Vereinen genutzt werden, scheint dabei eine Option zu sein.

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Und so weit scheint die Entwicklung eines Amateur-Videobeweises gar nicht, denn der holländische Fußballverband KNVB hat bereits erste Tests dazu durchgeführt.

Doch der Innovationsplan läuft bei der Fifa noch bis 2022. Ehe es erste Ergebnisse auf den deutschen Amateurfußballplätzen zu sehen gibt, dürfte es noch ein Stück weit länger dauern.

Erster Einsatz bereits in der Kreisliga in Kaiserslautern

Dabei gab es den ersten Einsatz des Videobeweises bereits im Jahr 2018 in Kaiserslautern. Während eines Kreisliga-B-Spiels zeigte damals ein Schiedsrichter die berühmte Videobeweis-Geste aus dem Profi-Geschäft, schaute sich an der Seitenlinie am Handy eines Zuschauenden die Szene noch mal an und gab im Anschluss das Tor, welches er zuvor noch zurückgenommen hatte.

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