VfK Lünen-Süd verpasst Krönung Ringer scheitern dramatisch in der Bundesliga-Relegation

VfK Lünen-Süd verpasst Krönung
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Einer eigentlich überragenden Saison fehlte am Ende nur die Krönung: Die Ringer des VfK Lünen-Süd sind zwar Oberliga-Meister geworden, im Relegationsturnier um den Aufstieg in die 2. Bundesliga setzte es allerdings die dicke Enttäuschung – am Samstagabend wurde der VfK in der Lüner Rundturnhalle Letzter unter den vier Anwärtern und verbleibt damit in der Oberliga. „Das ist schon enttäuschend“, gab Geschäftsführer Faruk Uzun zu und übte gleich ein wenig Kritik: „Es ist das erste Mal überhaupt, dass der Oberliga-Meister nicht automatisch aufsteigt, sondern auch noch durch diesen Kampf muss.“

Diesen Kampf, den bestritten der TV Essen Dellwig, der TSV Gailbach, die Wrestling Tigers Rhein-Nahe – und der VfK. Vier Teams, die drei Tickets für die 2. Bundesliga ausfochten. Während Essen und die Tigers um den Verbleib in dieser Liga rangen, wäre es für Gailbach und Lünen der Aufstieg in jene. Auch deshalb stellte Uzun vor den Kämpfen klar: „Gailbach ist unser Konkurrent. Gegen die kämpfen wir als letztes und ich gehe davon aus, dass sowohl sie als auch wir die beiden Kämpfe bis dahin verlieren werden.“

Dann, so der Plan Uzuks, wäre dieses dritte Duell entscheidend. Entsprechend stellte der VfK seine Ringer auf: Für die ersten beiden Kämpfe die schwächeren, während sich die Top-Athleten für das große Finale gegen Gailbach schonen konnten.

Uzuks Plan geht auf

Letztlich ging Uzuks Plan auf, auch wenn er fast frühzeitig gescheitert wäre. Denn Gailbach landete gleich im ersten Kampf beinahe die große Überraschung. Während der VfK sein erstes Duell ziemlich chancenlos mit 4:32 Mannschaftspunkten gegen die Tigers verlor, kratzte Gailbach gegen Essen am Sieg: Nach neun Einzelkämpfen stand es 13:13. Essen wurde seiner Favoritenrolle dann aber gerecht und entschied das finale Duell für sich. Gailbach verlor im Anschluss deutlich gegen die Tigers und der VfK sah auch gegen Essen kein Land, am Ende prangte eine 2:36-Niederlage auf der Anzeigetafel. Bedeutung hatte dies freilich nicht – denn nun stand der entscheidende Showdown an.

Stefan Obst gewann seinen Kampf kontrolliert und konzentriert.
Stefan Obst gewann seinen Kampf kontrolliert und konzentriert. © GUENTHER GOLDSTEIN

Die Ausgangslage war klar: Wer nach den zehn Einzelkämpfen vorne liegt, steigt in die 2. Bundesliga auf. Die Rundturnhalle, in der es bis dahin ziemlich ruhig war, knisterte nun, die Spannung war greifbar. Der VfK hatte den vermeintlichen Vorteil, nun seine zehn besten Ringer ausgeruht aufstellen zu können, während Gailbachs Ringer zum Teil bereits zwei Mal im Einsatz waren. „Ich hatte den Jungs vorher gesagt, dass sie nur diesen einen Kampf haben werden und alles reinlegen müssen. Das haben leider nicht alle getan“, haderte Uzuk – denn am Ende feierte Gailbach. Von den vier Teams, die in Lünen im Einsatz waren, war ausgerechnet der Gastgeber der einzige Verlierer.

Gailbach dreht das Duell

Dabei starteten die Lüner optimal: In der Klasse bis 57 Kilogramm fuhr Ravzon Bakoev einen dominanten Sieg ein, sicherte dem VfK die ersten vier Mannschaftspunkte. Daniel Aleksandrov steuerte zwei weitere bei – obwohl sein Gegner ganze elf Kilo mehr auf die Waage brachte. Dann allerdings ging es hin und her. Nach fünf Kämpfen und damit zur Halbzeit führte der VfK knapp mit 9:7. Die nächsten zwei Duelle gingen klar und deutlich an die Gäste, die nun 15:9 vorne lagen.

Costel Tarcoci (in Rot) ist in dieser Szene im Vorteil, am Ende verlor er den entscheidenden Kampf allerdings knapp.
Costel Tarcoci (in Rot) ist in dieser Szene im Vorteil, am Ende verlor er den entscheidenden Kampf allerdings knapp. © GUENTHER GOLDSTEIN

Stefan Obst hatte für den VfK im achten Kampf also gehörig Druck, blieb aber cool: Er gewann sein Duell und verkürzte auf 11:15. Das bedeutete aber auch, dass sich Costel Tarcoci keine Niederlage erlauben durfte. Nach einem ausgeglichenen Kampf, in dem der VfK-Ringer seinem Kontrahenten immer wieder zusetzte, jubelte allerdings der TSV Gailbach: Tarcoci verlor mit 8:9 und damit war auch am Gesamtergebnis nichts mehr zu ändern – der TSV war nach neun Einzelkämpfen nicht mehr einzuholen.

„Schade. Unser Plan ging eigentlich auf, am Ende hat es aber nicht gereicht. Auch mit der Mattenleitung waren wir nicht ganz zufrieden, das war allerdings nicht entscheidend“, gab ein enttäuschter Faruk Uzun zu Protokoll. Er kündigte aber auch an: „Wir werden weitermachen und in der nächsten Saison angreifen.“ Die beginnt im August – und hat möglicherweise einen glücklicheren Ausgang als die nun beendete.

VfK bewährt sich als Ausrichter

Als Ausrichter solcher Highlight-Veranstaltungen hat sich der VfK Lünen-Süd jedenfalls nachhaltig empfohlen. Die etwa 200 Zuschauer kamen voll auf ihre Kosten und sorgten beim finalen Kampf gegen TSV Gailbach für gute Stimmung, auch wenn der Abend mit einer Enttäuschung endete.

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