Der Blick auf die Rückrunden-Tabelle schmerzt den VfB Lünen: Die Süder haben gerade mal vier Zähler in den bisherigen sechs Spielen geholt, nur die zweite Mannschaft des BV Brambauer ist noch schlechter. Von den letzten fünf Partien hat der VfB vier verloren, zuletzt gab es bei den SF Sölderholz eine 2:8-Tracht Prügel – eine ziemlich empfindliche Klatsche gegen den Tabellennachbarn der Fußball-Kreisliga A. „Das war heftig“, erinnert sich Sebastian Pommerin zurück, „wir waren da einfach neben der Spur.“
Es wird dringend Zeit, dass der VfB zurück in die Spur findet, sonst könnte es doch noch ungemütlich werden an der Dammwiese. Das Team von Trainer Pascal Harder steht auf Rang zehn, hat genügend Vorsprung auf die Abstiegsplätze – ursprünglich aber wollten die Süder gerne oben mitspielen. Davon ist der VfB nun weit entfernt. Vielmehr gilt es, den Schalter schnellstmöglich umzulegen und wieder Siege einzufahren.
Auf die Stimmung innerhalb der Mannschaft habe die Ergebniskrise noch keinen Einfluss genommen, meint Pommerin, zumindest vor der Pleite gegen Sölderholz nicht. „Ob sich dadurch was geändert hat, wird die Trainingswoche zeigen“, so der 30-Jährige und hofft: „Vielleicht ist das aber auch genau der Motivationsanstoß, den wir gebraucht haben.“
VfB schießt zu wenig Tore
Zur Wahrheit gehört nämlich auch, dass das Sölderholz-Spiel ein deutlicher Ausrutscher war. Der Großteil der VfB-Niederlagen fiel knapp aus, häufig war Lünen sogar das bessere Team – wie auch in der Vorwoche gegen Scharnhorst. Der VfB dominierte, erzielte nur einfach keine Tore. Sinnbildlich für die ganze Saison, wie Pommerin bestätigt: „Wir spielen so, wie es Holland 15 Jahre lang getan hat. Bis zum Strafraum ist alles super, dann aber fehlt die letzte Konsequenz.“
Mit Andre Richter fehlt ein Vollblutstürmer auf unbestimmte Zeit, deshalb müssen andere in die Bresche springen. „Ich bin gelernter Stürmer, habe aber durch die Personalnot bei uns oft auch ganz hinten gespielt“, gibt Pommerin Einblick in ein weiteres Problem der Süder: das enorme Verletzungspech und ein zu kleiner Kader.

„Der Kader ist nicht der breiteste. Wenn uns dann ein paar Leute wegbrechen, stehst du ganz schnell mit nur 13 Mann da und brauchst wieder welche aus der zweiten oder dritten Mannschaft, die von der Qualität nicht da sind, wo wir sie brauchen und natürlich auch nicht eingespielt sind“, erklärt Pommerin und fügt an: „Natürlich ist es aber großartig, dass sich die Jungs zur Verfügung stellen, keine Frage.“
Auch gegen Sölderholz hatte Harder gerade mal vier Spieler auf der Bank, in Nico Kusserow war einer davon angeschlagen. Dazu kam, dass dem Gegner an diesem Sonntag alles gelang. „Sölderholz war so effektiv, wie es nur geht. In der ersten Halbzeit war jede Chance ein Tor, während wir einfach keinen Zugriff hatten“, beschreibt Pommerin.
Pommerin fehlt dem VfB
Am kommenden Sonntag empfängt der VfB das Schlusslicht Brambauer II an der Dammwiese. Ein Sieg ist Pflicht, das weiß auch Pommerin. Auf seinen Einsatz allerdings muss Harder verzichten. „Ich bin beruflich verhindert“, so Pommerin. Dass er fehlt, wird ohnehin bald zur Gewohnheit: „Ich bin vor kurzem Vater geworden und werde nach dieser Saison kürzertreten. Ich bleibe noch im Verein angemeldet, helfe aber nur bei Bedarf aus.“
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