Die 3:6-Niederlage des VfB Lünen am Ostermontag machte Trainer Pascal Harder richtig sauer: „Wir spielen so einen Rotz!“ Kritik, die gesessen hat und Wut, die sich in den vergangenen Wochen offenbar angestaut hatte – in neun Rückrundenspielen heimsten die Süder gerade mal sieben magere Pünktchen ein. Ein ungemütlicher Saison-Ausklang droht: Die Abstiegszone ist zwar mit elf Zählern Differenz noch weit weg, allerdings hat die DJK/ETuS Schwerte zwei Spiele weniger absolviert. Allerhöchste Zeit also, dass der VfB die Kurve kriegt. Dafür nimmt Kapitän Lukas Kleine-Bernink seine Mitspieler in die Pflicht.
„Das war von allen zu wenig. Die Einstellung stimmte nicht zu 100 Prozent“, pflichtet Kleine-Bernink der Trainer-Schelte bei: „Man muss sich auch mal in so ein Spiel reinkämpfen. Wenn man das nicht tut, verliert man halt.“ So geschehen am Ostermontag, als der VfB das Heimspiel gegen die SpVg Berghofen mit 3:6 vergeigte.
Dabei kamen die Süder gut ins Spiel, führten bereits nach drei Minuten. „Auch spielerisch haben wir danach gute Phasen gehabt“, findet der VfB-Kapitän, konstant auf den Rasen brachte es sein Team aber nicht: „Die Qualität haben wir in der Mannschaft, daran besteht gar kein Zweifel. Aber wir kriegen es einfach nicht über 90 Minuten hin.“
Dem VfB fehlt ein Stürmer
So wurde aus der 1:0-Führung zunächst ein 1:3-Rückstand, ehe der VfB nach dem Anschlusstreffer auch am Ausgleich schnupperte. Es kam allerdings ganz anders, denn mitten in die Drangphase der Lüner erzielte Berghofen den vierten Treffer – ein Stich ins VfB-Herz und die Entscheidung in diesem Spiel. Besonders bitter: Unmittelbar vor dem Gegentor trafen die Lüner noch den Pfosten. „Das ist in dieser Saison viel zu oft so. Uns fehlt das Spielglück“, hadert Kleine-Bernink mit dem Fußballgott.
Zwei weitere Faktoren seien außerdem maßgeblich dafür verantwortlich, dass der VfB aktuell nur Zehnter ist. „Uns fehlt ein echter Stürmer mit Killerinstinkt, der die Dinger vorne wegmacht“, weiß der Kapitän. Zusätzlich macht sich das enorme Verletzungspech bemerkbar: „Jeder von uns hat im Laufe der Saison auf vier, fünf Positionen spielen müssen. Da kann man sich natürlich auch nicht so gut einspielen.“

Nun muss der VfB aufpassen, dass er zum Ende der Spielzeit nicht noch nach ganz unten abrutscht. „Wir haben den Blick nach unten gerichtet. So realistisch muss man schon sein. Ich bin aber fest davon überzeugt, dass wir das packen. Wir haben genug Qualität, um uns da unten rauszukämpfen“, stellt Kleine-Bernink klar – und schiebt nach: „Der Abstand auf den fünften Platz beträgt auch nur sieben Punkte.“
Das wäre ein versöhnlicher Abschluss, dafür fordert der 27-Jährige aber eine Reaktion seiner Mitspieler auf die vergangenen Wochen: „Wir müssen als Mannschaft auf dem Platz stehen. Da muss sich jeder für jeden einsetzen.“ Eine kleine Aussprache soll es im Training geben: „Da werfen wir uns vielleicht noch was an die Köpfe, was noch zu klären ist und dann werden wir am Sonntag wieder geschlossen auftreten.“
Hinspiel gewann der VfB Lünen
Um 15 Uhr empfängt der VfB den VfL Hörde an der Dammwiese. Die Dortmunder rangieren auf Platz fünf, das Hinspiel aber zeigt, dass die Lüner mehr als nur mithalten können: Mit 5:2 besiegte die Harder-Elf den kommenden Gegner im vergangenen Oktober. Lukas Kleine-Bernink hätte gegen eine Wiederholdung dessen sicher nichts einzuwenden.
Transfer-Doppelpack für den VfB Lünen aus Vinnum: „Beide sind unfassbare Teamplayer“
Pascal Harder stinksauer nach neuerlicher Pleite des VfB Lünen: „Wir spielen so einen Rotz!“
VfB Lünen bedient sich doppelt bei Westfalia Wethmar: Abwehrmann und Außenbahnspieler kommen