Im Rahmen des ersten Heimspiels in dieser Saison bot der VfB Lünen seinen Zuschauern ein großes Unterhaltungsprogramm an. Vor allem den Kindern wurde einiges geboten. Neben der üblichen Verpflegung vor Ort stand eine Hüpfburg auf der Sportanlage zur Dammwiese, in welcher sich die Kids bei herrlichem Sommerwetter austoben konnten. Zudem liefen sie zu Beginn der Partie mit den Spielern von Lünen und Holzen auf den Platz ein, ausgestattet mit weißen und schwarzen Luftballons. Nebenbei hallte das Lied „Sarà Perché Ti Amo“ über die Anlage.
Viel Aufwand für ein Amateurspiel, doch für Pascal Harder, Trainer der ersten Mannschaft im Lüner Süden, sind dies besonders wichtige Aktionen für den Verein. Harder erhofft sich, dass dadurch wieder die „Lünen-Süder-Mentalität“ in den Verein zurückkehrt. Er erinnert sich an Zeiten zurück, als Gastmannschaften ungern zum VfB gefahren sind: „Als ich vor rund zehn Jahren noch bei Westfalia Wethmar gespielt habe, sind wir ungern hierhin gefahren. Du wusstest, du triffst auf eine Mannschaft, die alles geben wird und die Partie nur über Kampf und Leidenschaft entschieden wird.“ Diese Erinnerung, aber auch die Eindrücke, welcher er als Zuschauer bei den Spielen seines Bruders René erlangte, haben ihn immer wieder begeistert und ihm imponiert.

Der VfB-Coach möchte, dass der Verein wieder eine große Familie wird. Denn diese Einstellung sei in den vergangenen Jahren immer mehr abhanden gekommen: „Unter anderem, weil der Kader immer älter wurde und kaum Nachwuchs hinzukam, aber auch zu wenig neuer Schwung in der Vereinsarbeit durch neue Persönlichkeit.“ Nachdem er letzte Saison schon vergeblich daran arbeiten wollte, bietet sich in dieser Spielzeit eine neue Chance. „Was unsere Mannschaft angeht, hatten wir letztes Jahr einfach zu wenig einsatzfähige Spieler, um einen neuen Weg zu beschreiten. Dieses Jahr sieht vieles anders aus, zudem hat sich der Vorstand gerade neu aufgestellt.“ Der 35-Jährige hat also viel Hoffnung, dass der VfB Lünen wieder zur alten Stärke zurückkommt und die bisherigen zwei Saisonspiele haben sicherlich geholfen.
Sowohl gegen den SC Husen Kurl (1:0) als auch zuletzt gegen den TuS Holzen-Sommerberg (3:2) überzeugte die Mannschaft durch ein kollektives Auftreten und viel Kampfgeist. „Diese Einstellung will ich von den Jungs sehen, dann macht es auch Spaß auf dem Platz. So können wir auch fußballerische Schwächen kompensieren und dennoch Spiele gewinnen“, merkt der Coach an. Abseits des Geschehens auf dem Platz habe er aber auch Veränderungen wahrgenommen: „Bei Husen Kurl hatten wir rund 50 mitgereiste Zuschauer, gegen Holzen war die Kulisse auch überragend.“ Für Harder ein Indiz dafür, dass sich etwas entwickelt.
Neue Rituale eingeführt
Innerhalb der Mannschaft haben sich auch neue Rituale entwickelt. Harder sei bemüht, dass diese auch von allen verfolgt werden: „Sowas fördert das Teambuilding ungemein und ich will, dass die Jungs nicht nur zum zocken zu den Spielen kommen. Das können wir nicht gebrauchen.“ So gehöre dazu, sich nach einem Spiel oder Training zusammenzusetzen, zu quatschen und auch Kaltgetränke zu genießen. Während der Vorbereitung haben sich dann noch weitere Ideen etabliert, welche die „Lünen-Süder Jungs“ noch mehr zu einer Einheit zusammenwachsen lassen sollen.
„Unser Co, Lukas Fluder, kam eines Tages auf mich zu und zeigte mir dieses Lied („Sarà Perché Ti Amo“ - Anm. d. Red.). Ich fands geil, es war mal was anderes und seitdem läuft es regelmäßig. Zudem haben wir festgelegt, dass jemand, der mit Foto in der Zeitung auftaucht, zur Belohnung eine Runde Arschschießen abbekommt“, erklärt Harder.
Die Stimmung beim Verein im Lüner Süden ist momentan bestens, alle haben Spaß und der Verein scheint im Kollektiv näher zusammenzurücken. Zudem trete die Mannschaft als Einheit auf und wird dafür belohnt. Die nächste Möglichkeit dazu hat die Harder-Elf am kommenden Sonntag (27.08.). Dann empfangen die Süder-Jungs die SpVg Berghofen, Anpfiff ist um 15:00 Uhr.
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