Es gibt viele Situationen, in denen sich Torhüter leicht verletzen können. Ein stinknormaler Pass ohne Druck eines Gegenspielers gehört eigentlich nicht dazu. Trotzdem verletzte sich Marceau Adamsky, Torwart des Fußball-Bezirksligisten TuS Westfalia Wethmar, bei genau so einem Szenario. Der Keeper spielte im Duell mit dem Geisecker SV in aller Ruhe einen Pass und kugelte sich dabei die Schulter raus − zum zweiten Mal innerhalb von vier Monaten.
Der Keeper wollte eigentlich irgendwie um eine Operation herumkommen. Doch die lässt sich letztendlich nicht mehr verhindern. Sonst besteht bei jeder kleinen Bewegung die Gefahr, dass die Schulter erneut heraus springt. „Es ist nicht so, als hätte ich die ganze Zeit Schmerzen in der Schulter. Ich spüre eigentlich nichts. Die Schulter kann aber jeder Zeit wieder rausspringen“, beschreibt Adamsky die aktuelle Situation.
Adamskys Jahr ist gelaufen
So kommt eine schnelle Rückkehr auf dem Platz erstmal nicht infrage. Zu groß die Gefahr. Nur eine OP bringt dem Torhüter die Sicherheit, ohne die Schulter im Hinterkopf zwischen den Pfosten zu stehen. Der große Nachteil ist allerdings die Ausfalldauer, die eine OP mit sich bringt. Schließlich wäre er jetzt nach einer OP erst nach drei Monaten wieder einsatzfähig. Für den 21-Jährigen war diese Entscheidung trotzdem alternativlos.
Dass die Ausfallzeit allerdings doch deutlich länger wird als eigentlich vermutet, hängt mit einer anderen Sache zusammen. Der Schlussmann ist zurzeit nämlich in den letzten Zügen seiner Ausbildung zum Maurer und hat dafür die Abschlussprüfungen zu bewältigen. „Die OP findet deshalb erst später statt. Ich habe im Mai den Arzttermin, bei dem Weiteres geklärt wird“, so Adamsky. Der Keeper möchte seine Prüfungen nicht durch Schulterprobleme gefährden: „Da muss ich auf jeden Fall fit sein und kann nicht kurz nach einer OP in die Prüfungen gehen. Deshalb werde ich wohl das ganze Jahr ausfallen.“

Für einen jungen Keeper ist das natürlich denkbar ungünstig. Schließlich hat er keinerlei Schmerzen, muss sich die Spiele seiner Mannschaft aber trotzdem von der Seitenlinie aus anschauen. „In der Anfangszeit ist es gar nicht so schlecht, erst einmal durchatmen zu können. So langsam werde ich allerdings hibbelig, wenn ich vorher drei bis vier Mal in der Woche Fußball gespielt habe. Ich würde schon gerne wieder auf dem Platz stehen“, erzählt Adamsky. Das wird allerdings noch eine ganze Weile dauern. In dieser Saison müssen seine Teamkollegen ohne die Hilfe des Keepers die Klasse halten. Auf den Ausfall seines Schlussmannes hat Wethmar bereits vor Wochen reagiert und mit Bendix Wagner einen weiteren Keeper an den Cappenbeger See geholt.
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