Übergangssaison im Tennis: Viele Mannschaften ziehen zurück

© Günther Goldstein

Übergangssaison im Tennis: Viele Mannschaften ziehen zurück

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Für die anstehende Saison hat der Westfälische Tennis-Verband einige Regeln außer Kraft gesetzt oder angepasst. Unter anderem durften die Vereine sanktionsfrei Teams vom Betrieb abmelden.

Lünen, Alstedde, Brambauer, Gahmen

, 22.05.2020, 09:14 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die aktuelle Sommerspielzeit wurde vom Westfälischen Tennis-Verband (WTV) zur „Übergangssaison“ erklärt. In diesem Zuge sind Regeln weggefallen, alte Vorgaben wurden wegen der Corona-Krise adaptiert. So dürfen die heimischen Vereine beispielsweise straffrei ihre Mannschaften von der Übergangssaison abmelden. Diese Möglichkeit ist bei den Klubs heiß diskutiert worden. Ein Tag vor dem Ende der Abmeldefrist, herrschte bei einigen Vereinen noch Unklarheit.

„Es wird noch ein bisschen herumdiskutiert, aber es wird Absagen geben“, sagt André Grünke, Vorsitzender beim Lüner SV. Für ihn seien die Vorschriften in der Zeit von Corona noch sehr pauschal. Der Corona-Beauftragte Michael Bromisch trage Sorge dafür, dass der Spielbetrieb unter Einhaltung der Hygienevorschriften garantiert werden könne.

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Beim TV Preußen Lünen ist das Vorstandssache. „Die Damen 50 werden abgemeldet“, sagt Alexander Vellmer, Sportwart des Vereins. Weitere Abmeldungen stünden „noch nicht hundertprozentig fest“.

Michael Zorcs Mutter sitzt fest

Bei der DJK SuS Brambauer freuen sich bereits einige Teams auf die Übergangssaison. Die Herren 30, 55, 60, 65 bleiben für den SuS angemeldet, zusätzlich wird eine gemischte Mannschaft (60+) an den Start gehen. Zurückgezogen wurden allerdings die Damen 65: „Es liegen zwei Krankheiten vor und Gabriele Zorc sitzt in Spanien fest und kommt nicht weg - den Namen kennen Sie vielleicht“, sagt Hans-Peter Kaffka, zweiter Sportwart. Bei der Tennisspielerin handelt es sich um die Mutter von BVB-Sportdirektor Michael Zorc.

In Gahmen gab es bei der TG hingegen zahlreiche Abmeldungen: „Es gibt etliche Fußballer, die ab September im Fußballbetrieb sind. Dadurch, dass sich alles nach hinten verschiebt, werden wir die Mannschaften nicht so auffüllen können, wie wir wollten“, sagt Vorsitzender Karsten Schützner. Auch andere Sportarten würden zu Überschneidungen von Terminen führen. So wurden die Herren 30 II und III, die Herren 75, 65 II sowie 70 II abgemeldet. Bei den Frauen scheiden die Damen 60 und 40 aus. Passenderweise sei Apotheker Stephan Göbel zum Corona-Beauftragten ernannt worden. Schützners persönliche Meinung: „Mal sehen, wie sich das bis August entwickeln wird. Ich rechne mit weiteren Lockerungen.“

Das Ambiente fehlt

In Gahmen sei es gerade im Seniorenbereich Brauch, „nach den Spielen mit den Gastmannschaften zusammen zu essen und den Tag ausklingen zu lassen“, so Schützner. Daher kämen die vielen Abmeldungen.

Ein ähnliches Bild zeigt sich in Alstedde, beim SV BW. Sechs Herrenmannschaften sind hier abgemeldet worden: Die Herren 30, 40, 50, 55, 65 und 70. Zudem werden auch die Damen 30 nicht spielen. „Für einige Mannschaften ist das ganze Drumherum nicht so richtig praktikabel“, sagt Heike Kristen, Vorsitzende beim SV BW Alstedde. Zu viel Spielkultur ginge unter Einhaltung der Hygieneregeln verloren.

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Beim TC Brambauer ist vor allem die Verantwortung in der Corona-Krise Thema. „Es gab heftige Diskussionen “, sagt Vorsitzender Lothar Gallas, Vorsitzender. Welche Mannschaften hier im Spielbetrieb verbleiben, war noch nicht geklärt.

Auch beim TV Altlünen seien es laut Vereinschef Frank Kittel vor allem die Rahmenbedingungen, die vielen Spielern die Lust auf die Saison vermiesen. „Die Spieler fühlen sich gesellschaftlich verbunden. Außer, dass wir alle gegen den Ball schlagen, ist ja alles weg“, sagt Kittel und ergänzt: „Der Tenor war ganz klar: Unter den Voraussetzungen möchten wir keine Meisterschaft spielen.“ Sein Verein schickt daher lediglich drei Teams ins Rennen: die Damen 30 und 40 II sowie die Herren 30.