Trotz kuriosem Spielabbruch-Doppelpacks BV Brambauer mit Höhenflug im „Haifischbecken“

Von Till Schacht
Trotz kuriosem Spielabbruch-Doppelpack: BV Brambauer mit Höhenflug im „Haifischbecken“
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Wenn eine „Mannschaft der Stunde“ in der Fußball-Kreisliga A gekürt werden müsste, dann wäre der BV Brambauer mindestens mal im engeren Anwärterkreis. So liegt der BV in der Rückrunden-Tabelle auf Platz zwei und fuhr mit 15 Punkten die Maximalausbeute ein. Doch dass die Brambaueraner bisher nur fünf Spiele absolviert haben und damit im Vergleich zwei weniger als Spitzenreiter Kirchlinde, hängt auch mit einem nicht funktionierenden Flutlichtmast zusammen.

„So etwas erlebt man auch nicht alle Tage“, sagt Brambauers Matthias Klemt zu den Lichtproblemen im Topspiel gegen Osmanlispor rückblickend. „Ich fand es sehr schade, dass das Spiel abgebrochen werden musste. Wir waren gut im Spiel und kurz davor, die Führung zu erzielen. Es hat nicht sein sollen“, so Klemt weiter.

Doch damit nicht genug: Auf den ersten Abbruch folgte gleich der zweite Streich und das nur vier Tage später. „Das ist schon alles etwas kurios“, weiß auch der Brambaueraner Verteidiger. „Wir haben gefühlt jeden Zweikampf gewonnen und unsere Chancen eiskalt genutzt. Zur Halbzeit habe ich dann nur mit einem Ohr mitbekommen, dass sie (FC Sarajevo-Bosna, Anm. d. Red.) sich in der Kabine über einen Abbruch beraten wollen“, erzählt Klemt zu den Geschehnissen vom Sonntag.

BV Brambauer in Topform

Mit Beginn der zweiten Halbzeit sei das Spiel dann auf Wunsch der Gäste abgebrochen worden. „Sie haben aber auch seit Mitte der ersten Halbzeit in Unterzahl gespielt und dann haben sich wohl auch noch ein, zwei Spieler verletzt“, zeigt sich der 30-jährige Brambaueraner verständnisvoll. „Und trotz allem ist es schade, dass wir nicht die vollen 90 Minuten gespielt haben.“

Dass die Spiele des BV zuletzt nie über die volle Distanz geführt werden konnten, ist die eine Sache. Eine andere ist allerdings der aktuelle Höhenflug der von David Sawatzki trainierten Elf. Doch auch dafür hat Rechtsverteidiger Klemt eine Erklärung. „Das ist nicht schwer: Wir haben als Mannschaft begriffen, dass es im Haifischbecken Kreisliga nicht von alleine läuft“, meint Matthias Klemt.

Die Stärke der Liga habe man in der ersten Saisonhälfte zu spüren bekommen, einige Spieler hätten ihre Gewöhnungszeit gebraucht und jetzt den berühmtberüchtigten Schalter umgelegt. „50 bis 60 Prozent reichen nicht, das haben wir gemerkt. In der Vorbereitung auf die Rückrunde hat der Trainer die richtigen Worte gefunden und jetzt haben wir eine gute Serie hingelegt“, so Klemt. Fünf Spiele, fünf Siege: Das macht unter dem Strich gerade einmal vier Punkte weniger als in der gesamten Hinrunde. Doch ändert sich nach den vorzeitigen Abbrüchen jetzt etwas für den BV?

Matthias Klemt vom BV Brambauer beim Einwurf.
Gelingt Matthias Klemt mit dem BV Brambauer diese Saison doch noch der ganz große Wurf? © Timo Janisch

Klemt dazu: „Ich mach mir keine großen Sorgen für die kommenden Wochen. Wir haben eine breite Brust und müssen uns zurzeit vor niemandem verstecken. Wir können jeden schlagen.“ Worte, die vor dem richtungsweisenden April, in dem der BV Brambauer auf die drei Top-Teams der Liga treffen wird, fast wie eine Ansage klingen.

„Wir haben aktuell kaum Verletzte. Die Trainingsbeteiligung ist hoch und der Trainer kann aus den Vollen schöpfen“, nennt der 30-Jährige weitere Gründe für den Höhenflug. „Das ist doch im Endeffekt das, wovon wir alle träumen.“ Stichwort: träumen. Ist für die Brambaueraner bei den zuletzt gezeigten Leistungen nicht auch noch etwas in Richtung Aufstieg möglich, auch wenn der Abstand nach oben bereits bei zwölf Punkten liegt?

„Vielleicht schielt man innerlich mit einem Auge nach oben, aber es ist einfach wichtig, dass wir so weiterspielen, wie wir das bisher in der Rückrunde gemacht haben“, findet Matthias Klemt und fügt an: „Wir wollen die anderen Mannschaften ärgern und es so spannend wie möglich machen. Der Zug ist noch nicht abgefahren.“

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