SV Preußen Lünen mit akuten Problemen Platzsperre, fehlender Knipser und Spieler-Abgänge

Von Fabio Desiderio
SV Preußen Lünen mit akuten Problemen vor Rückrundenstart
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So hatte sich der SV Preußen Lünen den Start in die Vorbereitung der Rückrunde nicht vorgestellt. Nicht nur das schlechte Wetter, das der Grund für die Platzsperrung war, machte dem B-Ligisten einen Strich durch die Rechnung, sondern auch die ausbleibenden Neuzugänge, die die Abgänge kompensieren sollten.

Carsten Walschus gibt realistische Einschätzung

„In erster Linie geht es um die Fitness und die Fehler zu analysieren und nach der Pause zu schauen, wie der Stand ist“, sagt SVP-Trainer Carsten Walschus in Bezug auf die kommenden Testspiele. Dabei gehe es ihm nicht explizit um das Ergebnis, sondern um den Mehrwert. „Klar, das Ergebnis ist immer wichtig, keiner will verlieren, aber es geht ja auch um nichts. Wenn man vernünftig verliert und die Fehler analysiert, dann ist das auch ok.“ Die Lüner überwintern in der Kreisliga B auf dem sechsten Platz mit acht Punkten Rückstand auf einen Aufstiegsplatz.

Vom Gang in die A-Liga kann momentan allerdings nicht die Rede sein. Zu viele Baustellen plagen die Preußen-Kicker aktuell: „Diese Woche fehlt uns komplett an Vorbereitung dadurch, dass der Platz gesperrt ist. Wir wären eigentlich schon drei Tage in der Ausdauerphase, das fällt jetzt weg.“ Doch nicht nur der Start der Vorbereitung verzögert sich nun, auch das Ende kommt für den SVP eine Woche früher als geplant: „Am 11. Februar findet das Nachholspiel gegen den VfB Lünen II statt, dadurch haben wir eine Woche weniger Vorbereitungszeit. Das ist ärgerlich.“

„Wir sind da sehr offen für neue Ideen und Versuche. Ich brauche nicht das Pressing zu trainieren, wenn ich hinten die Kette nicht halten kann. Wir versuchen, am System zu feilen, aber nicht komplett umzukrempeln.“ Die Testspiele sollen den Lünern den Wasserstand noch mal verdeutlichen. Jedoch will Walschuss nicht alles Taktische über den Haufen werfen. Zu kurz sei die Vorbereitung dafür. Statt alter Schule und Laufeinheiten über Stock und Stein will der Trainer seine Jungs am Ball sehen und zieht einen musikalischen Vergleich: „Ich bin kein Freund von Waldläufen, das können die auch in ihrer Freizeit machen. Der Klavierspieler läuft nicht ums Klavier, um Klavierspielen zu lernen. Er setzt sich dran.“

Nach sieben Siegen in Folge verloren die Lüner zuletzt zweifach vor der Winterpause. Walschus sieht innerhalb des Teamgefüges noch Potenzial: „Im Moment geht es darum, dass sich das Team findet.“ Doch statt Finden, steht eher Schwinden auf dem Lüner Tagesplan. Nach Stefan Voigt (Wechsel zum BV Lünen), steht nun auch Jan Anielski vor dem Absprung: „Wir haben Neujahr geschrieben, das stand allerdings noch aus, ob er nach Kamen zieht und den Verein verlässt.“

Preußen Lünen bleibt ohne Neuzugänge

Diese Abgänge können die Lüner jedoch nicht kompensieren. „Es werden keine Neuzugänge kommen. Wir hatten mehrere Gespräche, aber die hatten sich anders entschieden“, so der Trainer, der eine personell harte Rückrunde prophezeit: „Aktuell haben wir 18 bis 19 Mann im Kader, wenn man die drei Abgänge abzieht dann wird es oft eng werden.“ Doch nach der Schwarzmalerei kommt die Euphorie durch und auch die Ziele des SV Preußen Lünen könnten ambitionierter kaum sein. „Zweiter wäre das Ziel gewesen, aber Dritter wäre hervorragend. Im Nachhinein ist man aber schlauer“, revidiert Walschus die anfänglichen Pläne.

„Türkspor war ziemlich gut. Selimiye war auch schwer zu bespielen. Die schießen alle Tore, die braucht man, um in der Tabelle zu klettern. Diese Tore schießen wir eben nicht“, ärgert sich Walschuss über einen fehlenden Torjäger. Zudem prangert er die Einstellung einiger Spieler der heutigen Generation an: „Es geht nicht mehr darum, ständig an sich zu arbeiten, viele wollen nur eine dritte Halbzeit oder mit den Freunden kicken. Ich mache ja auch die A-Jugend. Da ist oft das Problem, dass man freitags in den Club geht. Da sprechen wir das sehr häufig an.“ Für ihn zählen noch die alten Eigenschaften: „Einer der wichtigsten Werte ist die Zuverlässigkeit und das Einstehen auf dem Platz. Aber das haben meine Jungs auch.“

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