Fußball
SV Preußen Lünen brechen die Torhüter weg – Feldspieler muss zwischen den Pfosten aushelfen
Der SV Preußen Lünen erlebte am Sonntag ein Spiel wie eine Achterbahnfahrt – mit besonderer personeller Konstellation. Denn urplötzlich musste bei den Horstmarern ein Feldspieler ins Tor.
von Florian Dellbrügge
Horstmar
, 28.09.2022 / Lesedauer: 3 minHinter dem SV Preußen liegt ein wilder Spieltag. Bei der zweiten Mannschaft von Eving Selimiye Spor gewann der Fußball-B-Ligist aus Horstmar am vergangenen Sonntag nach einem 0:2-Rückstand noch mit 5:3. Neben den Torschützen fand Trainer Carsten Walschus hinterher vor allem für einen Akteur lobende Worte, der kurzerhand zwischen den Pfosten aushelfen musste.
„Was Stephan gemacht hat, ist einfach Weltklasse“, sagte der Coach des SVP schon unmittelbar nach dem Spiel über Stephan Voigt. Statt wie gewohnt im Mittelfeld als Taktgeber die Fäden zu ziehen, musste der SVP-Kapitän auf Anweisung des Trainers zunächst in der Innenverteidigung ran.
SV Preußen Lünen liegt früh mit 0:2 zurück
Kein Problem, wie er selbst sagt: „Ich spiele da, wo der Trainer mich haben will. Nachdem ich in der Trainingswoche die Personaldecke für das Wochenende gesehen habe, war mir schon klar, dass ich in der Abwehr landen könnte.“
Schon in der Vorsaison habe er das ein oder andere Spiel in der Innenverteidigung gemacht. Wirklich neu sei die Aufgabe daher nicht gewesen. „Und so bekommt man noch einmal einen ganz anderen Blickwinkel. Von hinten heraus sieht man das Spiel anders. Das ist zwischendurch auch gar nicht so schlecht“, so Voigt.
Der Kapitän fand sich nach 20 Minuten jedoch fast in einem Albtraum wieder. Mit 0:2 lagen die Preußen da bereits zurück. „Ich habe im Kreis vor dem Spiel noch gesagt, dass wir von Anfang an da sein müssen. Dass wir den Gegner nicht unterschätzen dürfen. Und dann legen wir so einen Start hin. Da habe ich auch erst einmal doof geguckt. Gott sei Dank ging das dann noch gut“, freut sich Voigt über den Sieg.
Der war aber aus verschiedenen Gründen noch lange in Gefahr. „Unsere Stürmer hätten zwischendurch schon gerne den Ball einfach mal quer legen können. Dann müssen wir hintenraus gar nicht zittern“, kritisiert Voigt die Abteilung Attacke des SVP.
Carsten Walschus lobt seinen Kapitän
Und dann war da noch das Torwartproblem: Rene Peters, Stammkeeper der Preußen, stand am Sonntag nicht zur Verfügung. Also ging zu Spielbeginn Torwarttrainer Sebastian Treppe zwischen die Pfosten. „Der aber blieb in der zweiten Halbzeit im Boden hängen und musste verletzt vom Platz“, wie Carsten Walschus am Sonntag angab.
Stephan Voigt stand beim SV Preußen Lünen am Sonntag urplötzlich zwischen den Pfosten. © Mattis Stommer
Nominell stand dem Trainer dann kein Torwart mehr zur Verfügung. Also landete Voigt im Tor. Und das, ohne mit der Wimper zu zucken. „Mir war sofort klar, dass ich ins Tor gehe“, berichtet Voigt und klärt dann auf: „Ich habe in der B- und A-Jugend schon einmal vereinzelt im Tor gestanden. Und so doof sich das anhört, dass mit dem Springen liegt mir irgendwie schon auch ganz gut.“
So kam es, dass Voigt sogar ohne Gegentor blieb. Obwohl der Gegner durchaus Möglichkeiten hatte. „Wir haben einen Freistoß gegen uns bekommen. Mauer stellen und Ball abwehren, da rutscht einem das Herz schon kurz runter“, so Voigt.
„Er hat wirklich tolle Dinger noch abgewehrt. Das Spiel hätte noch einmal eine Wendung nehmen können, aber er hat alle Dinger gehalten. Ich mag es nicht einzelne Spieler herauszustellen, aber Stephan muss ich einfach mal loben. Er ist ein echter Führungsspieler. Er geht voran und opfert sich für das Team auf“, so Walschus. Worte, die sein Kapitän sicher gerne zu Kenntnis nehmen wird. An eine Zukunft im Tor glaubt er unterdessen aber nicht. So beendet Voigt das Gespräch mit einem Lachen und sagt: „Ich würde dann schon gerne wieder im Feld spielen.“
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