
Steven Koch ist seit vergangener Woche nicht mehr Trainer von Westfalia Wethmar. © Timo Janisch
Steven Koch über das Aus bei Westfalia Wethmar: „Da ist ein fader Beigeschmack“
Fußball
Die Trennung von Trainer Steven Koch gab Fußball-Bezirksligist Westfalia Wethmar letzte Woche bekannt. Nun äußert sich der ehemalige Coach und erklärt, was ihn an seinem Aus störte.
Der Vorstand von Fußball-Bezirksligist Westfalia Wethmar teilte seinem Trainer Steven Koch am vergangenen Donnerstagabend mit, dass die Zusammenarbeit mit sofortiger Wirkung beendet sei. „Als man mich gebeten hat herzukommen, konnte ich Eins und Eins zusammenzählen“, war Koch an diesem Tag nur milde überrascht.
Zuvor hatte er mit seinem Aus allerdings deutlich weniger gerechnet. Dafür müsse man weitere 14 Tage zurückdrehen: „Das war der Zeitpunkt, an dem ich dem Verein mitgeteilt habe, dass ich am Saisonende aufhören werde.“
Westfalia Wethmar entzieht Steven Koch das Vertrauen
Zwei Wochen danach war die Zusammenarbeit beendet. Etwas zu abrupt für Kochs Geschmack: „Den Zeitpunkt verstehe ich nicht so ganz. Nach diesem allgemeinen Gespräch über die Situation spielen wir gegen Sölde und Mühlhausen, gewinnen sogar gegen Sölde. Mir dann das Vertrauen zu entziehen – da ist ein fader Beigeschmack“, schildert Koch.
Böses Blut gebe es allerdings nicht, betont er: „Wir haben das alles geklärt und gehen im Guten auseinander.“
Ein paar Spiele mehr an der Seitenlinie Wethmars hätte sich Koch dennoch gewünscht: „Das Auftaktprogramm in dieser Saison war hart, das wussten wir von Beginn an.“ Nach Sölde und Mühlhausen hätten aber Spiele angestanden, in denen Wethmar gut hätte punkten können: gegen Eving Selimiye Spor (Wethmar verlor ohne Koch mit 2:7), die zweite Mannschaft des Holzwickeder SC sowie gegen die Dortmunder Löwen und den TuS Körne.
In diesen Begegnungen hätte Koch gerne noch gezeigt, dass er mit Wethmar den Turnaround schaffen kann – dazu sollte es aber nicht mehr kommen. „Da wir erst zwei Wochen zuvor das Gespräch hatten, verstehe ich den Zeitpunkt der Trennung nicht ganz“, sagt Koch.
Der nun ehemalige TWW-Coach übt weitere Kritik: „Dass ich zum Ende der Saison aufhören werde, hätte ich gerne bekanntgegeben. Vielleicht wäre das für manche Vereine interessant gewesen. Der Vorstand bat mich aber, damit noch bis Ende Oktober zu warten.“ Zudem hatte sich Koch gewünscht, dass Spieler aus der U23 hochgezogen werden: „Das ist aber leider nicht passiert.“
Steven Koch beklagt viele Ausfälle vor der Saison
Frei von Kritik sieht sich Koch freilich nicht: „In der Vorbereitung haben wir zwei Turniere gespielt. Das würde ich so auch nicht nochmal machen. Durch den Rewe-Hübner-Cup ist eine ganze Woche Training weggefallen. Das hätten wir anders regeln können.“
Auch personell sei in dieser Phase, in der die Planungen eigentlich abgeschlossen waren, noch viel passiert. „Uns ist eine ganze Reihe von Spielern weggebrochen, die wir eigentlich fest eingeplant hatten“, erinnert sich Koch und nennt unter anderen Jonas Osterkemper und Bastian Pöhlker: „Das sind Jungs, die nicht so leicht zu ersetzen sind.“ Zudem stand mit dem geplatzten Wechsel von Furkan Kücükyagci eine weitere „wichtige Personalie“ nicht zur Verfügung.
„So kam irgendwie eins zum anderen“, sagt Koch abschließend: „Schade, dass es so zu Ende geht.“ Und wie geht es für den ehemaligen TWW-Coach nun weiter? „Es gab schon den einen oder anderen Anruf, um mal vorzufühlen. Aber ich muss jetzt nichts übernehmen, ich muss ja auch erstmal zur Ruhe kommen und das alles sacken lassen. Es muss wirklich passen“, betont Koch. Zuletzt war das bei Wethmar offenbar nicht mehr den Fall.
Seit 2019 als freier Mitarbeiter für Lensing Media im Einsatz. Hat ein Faible für sämtliche Ballsportarten und interessiert sich für die Menschen, die den Sport betreiben - von der Champions League bis zur Kreisliga.
