Den Kreisliga-A-Klub SV Preußen Lünen unterstützt in der kommenden Saison ein kleiner, quirliger Ecuadorianer: Eigentlich spielt dieser in der zweiten Mannschaft. Sein Weg nach Deutschland war besonders.
„Wir wurden dann älter und reifer und kamen an den Punkt, an dem wir überlegen mussten, ob das jetzt in eine richtig ernste Richtung geht oder ciao“, sagt Jefferson Hurtado.
Das ist mittlerweile drei Jahre her. Zu diesem Zeitpunkt war Jefferson 23 Jahre alt, seine Freundin Celine 19. Sie führten bereits seit sechs Jahren eine Fernbeziehung - Celine wohnt in Dortmund, Jefferson wohnte in Madrid. Kennengelernt hatten die Beiden sich 2011 über das Internet.
„Am 5. oder 6. Dezember 2011 war ich dann für drei bis vier Tage bei ihr in Deutschland“, sagt Jefferson. Die Sympathie, die die Beiden über das Schreiben füreinander aufgebaut hatten, vertiefte sich. Sie wurden ein Paar. Sie entschieden sich nach sechs Jahren Fernbeziehung dann eben nicht für „ciao“, sondern unternahmen den nächsten Schritt.
Den Wechsel vom Status Fernbeziehung in Beziehung. „Ich hatte ein bisschen Angst“, sagt Jefferson. Dennoch zog er nach Kamen und arbeitet seit Mai 2018 als Industriemechatroniker. Seine Freundin wohnt vorerst noch bei ihrer Familie in Dortmund.
Arbeit ging vor
Der 26-Jährige spielte einige Jahre nicht im Verein und konzentrierte sich auf seinen Job in Madrid, wohin seine Eltern 2005 auswanderten. Er selbst wohnte noch knapp zwei Jahre bei seiner Großmutter in Ecuador, bevor auch er nach Madrid kam.
In Deutschland bekam er wieder Lust auf Fußball, daher meldete er sich beim SV Preußen Lünen an, versuchte es zunächst in der zweiten Mannschaft. „In der Ersten spielen wirklich richtig gute Spieler“, sagt Jefferson.
Der 164 Zentimeter große zentrale Mittelfeldspieler wurde zweiter Kapitän und zog die Saison durch, obwohl er in der vergangenen Winterpause die Möglichkeit hatte, für die Erste zu spielen. Stefan Urban, Trainer der ersten Mannschaft, habe ihn hochziehen wollen.
„Ich wollte meine Mannschaft nicht mitten in der Saison im Stich lassen, aber jetzt will ich es versuchen“, sagt Jefferson. Er selbst sieht sich nicht als torgefährlichen Spieler, sondern sei dafür defensiv stark. „In der zweiten Mannschaft habe ich eher Kopfballtore gemacht“, sagt der Rechtsfuß und lacht.