Slapstick bringt Lüner SV um den Lohn Später Nackenschlag bei Debüt von Giovanni Schiattarella

Slapstick: Später Nackenschlag bei Debüt von Giovanni Schiattarella
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Neuer Trainer, altes Leid. Auch beim Debüt von Giovanni Schiattarella zeigt der Lüner SV ein wirklich gutes Spiel in der Westfalenliga 2 und wird am Ende erneut enttäuscht. Der Punkt gegen den TuS Erndtebrück lässt den LSV zwar einen Platz klettern, der große Befreiungsschlag bleibt dennoch aus.

Westfalenliga 2

Lüner SV - TuS Erndtebrück

2:2 (1:1)

Mal wieder war es ein individueller Fehler, der den vorigen Tabellenletzten um den verdienten Lohn bringt. Als Lünen etwa sieben Minuten vor Schluss die Partie im Griff hat, unterläuft Ibrahim Diallo ein folgenschwerer Bock. Mit dem Gesicht zum eigenen Tor will der Winter-Neuzugang einen hohen Ball eigentlich über sich hinweg weit in die gegnerische Hälfte klären.

Doch statt dem Schuss in Richtung Erndtebrücker Tor, trifft Diallo die Kugel mit seinem Schienbein und sie fliegt etwa 35 Meter in Richtung des eigenen Kastens. So gibt es Ecke für den TuS, William Wolzenburg steht blank und köpft ein. Der völlig unnötige 2:2-Ausgleich aus Sicht des Lüner SV.

„Wenn du da unten drinsteckst, dann passieren manchmal Dinge, die im Normalfall nicht passieren. Aber was sollen wir machen? Da müssen wir jetzt eben durch“, resümiert der neue LSV-Coach Giovanni Schiattarella die spielentscheidende Szene.

Giovanni Schiattarella schaut auf das Spielfeld.
Giovanni Schiattarella stand erstmals für den Lüner SV an der Seitenlinie. © Ebmeier

Zuvor sah er bei seinem ersten Auftritt als Hauptübungsleiter einen erneut couragierten Auftritt der Schwansbeller. Schiattarella führte das Team durch die wichtige Partie, präsentierte sich, wie in seiner Vorstellung am vergangenen Donnerstag selbst beschrieben, als „emotional und akribisch“.

Bei einem Freistoß stellte er seine Mannen beispielsweise sehr penibel auf, korrigierte die Spieler teilweise um wenige Meter und erlebte die Höhen und Tiefen des Westfalenliga-Spiels voller Emotionen am Seitenrand mit. „Es hat Spaß gemacht. Die Jungs sind sehr lebendig. Sie nehmen meinen Input an, das merkt man“, schaut Schiattarella auf die kurze Trainingswoche seit seiner Übernahme zurück.

Debüt von Giovanni Schiattarella

Den Dreier zum Auftakt konnte der LSV ihm aber nicht schenken, selbst wenn viel danach aussah. Früh brachte Ayala Cardoniz seine Farben nach einer langen Flanke von Enis Delija (8.) in Führung, doch wie so oft schlief die Lüner Defensive fünf Minuten später komplett und ließ Elmin Heric ohne große Gegenwehr Shion Ueno zum 1:1 (13.) bedienen.

Sonderlich spektakulär war die Partie sonst nicht. Denis Czarnecki nutzte nach einer knappen Stunde einen Abpraller von Gäste-Torwart Oliver Schnitzler zum 2:1 (61.), große Chancen gab es drumherum kaum.

Und so wäre eben auch dieser knappe Sieg für den LSV verdient gewesen, wenn Ibrahim Diallo nicht der folgenschwere Bock vor dem Ausgleich unterlaufen wäre. In der Nachspielzeit hatte Lünen dann sogar noch Glück, dass Alexander Rothkamm eine Glanzparade hinlegte, um das Remis zu halten.

Lüner SV mit Remis gegen TuS Erndtebrück

„Das Ergebnis finde ich überhaupt nicht schlimm, weil die Leistung gut war. Ich weiß, wir haben nicht mehr so viel Zeit, aber ich bin mir sicher, dass wir bald auch etwas mehr Glück haben werden“, so Schiattarella nach seinem ersten Spiel als LSV-Trainer.

Durch das Remis hat Lünen zwar den letzten Tabellenplatz in der Westfalenliga 2 verlassen, weil Wanne-Eickel aber spät in Sprockhövel ausgeglichen hat, bleibt der Abstand auf das rettende Ufer bei sechs Zählern. Am kommenden Sonntag kommt es zum nächsten Kellerkracher, wenn es zum SV Hohenlimburg geht.

LSV: Rothkamm - Bena, Friesen (61. Arslan), Delija, Diallo, Putzig, Biancardi (89. Sekulic), Mikuljanac (82. Damasy), Ablak, Wiemer (46. Czarnecki), Ayala

Tore: 1:0 Ayala (8.), 1:1 Ueno (13.), 2:1 Czarnecki (61.), 2:2 Wolzenburg (84.)