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Sechste Absage binnen sieben Wochen: Lüner SV mit deutlicher Kritik an aktueller Regel-Auslegung
Fußball
Kurzfristig wurde am Freitagabend das Spiel des Lüner SV beim TuS Tengern abgesagt. Erneut sind Corona-Fälle der Grund für die Absetzung. Beim LSV sorgt die derzeitige Regel für zunehmende Kritik.
Es ist Mitte März und normalerweise hätte der Lüner SV in der Fußball-Westfalenliga im neuen Jahr laut offiziellem Spielplan bereits sechs Ligaspiele absolviert. Doch die Realität sieht anders aus. Nach den geplanten Duellen mit Gievenbeck, Peckeloh, Nottuln, Erkenschwick und Kinderhaus wurde nun auch kurzerhand das für Sonntag angedachte Spiel beim TuS Tengern abgesetzt – die sechste Absage innerhalb weniger Wochen. Das sorgt für Kritik auf Seiten der Rot-Weißen.
„Der TuS hat Corona-Fälle und deshalb ist die Partie abgesetzt worden. Es ist das zweite Spiel, bei dem uns erst am Freitagabend mitgeteilt wird, dass die Partie nicht stattfindet“, erklärt LSV-Vorstandsmitglied Peter Marx.
Allerdings geben die aktuellen Regeln des Fußball- und Leichtathletikverbands Westfalen bei einer bestimmten Anzahl von positiv getesteten Spielern eine Absage her. In der momentanen Fassung der Spielordnung heißt es: „Wird für drei oder mehr immunisierte Spieler einer Mannschaft wegen einer Erkrankung
aufgrund des Coronavirus [...] behördlicherseits Quarantäne angeordnet oder liegt ein positives Testergebnis vor, ist die Spielleitende Stelle ermächtigt, [...] dieses Spiel von Amts wegen abzusetzen.“
Festzuhalten ist derweil aber auch, dass nicht alle Absagen von denen der LSV zuletzt betroffen war, auf Corona-Fälle zurückzuführen sind. Zwischenzeitlich führten auch die Witterungsbedingungen dazu, dass auf dem Platz im Schwansbell keine Pflichtspiele bestritten werden konnten.
Was bleibt ist aber die Tatsache, dass die Mannschaft von Trainer Axel Schmeing mit bislang 17 Spielen die wenigsten Partien in der Westfalenliga 1 absolviert hat. Die Folge: Der LSV musste zuletzt dabei zusehen, wie man bis auf Tabellenplatz elf durchgereicht wurde. Nur noch zwei Punkte trennen die Rot-Weißen von den Abstiegsrängen, allerdings bietet die Tabelle aufgrund der vielen Absagen derzeit ein äußerst verzerrtes Bild.
Lüner SV muss Spiele unter der Woche nachholen
„Natürlich kann es immer passieren, dass man aufgrund von Corona-Fällen ein Spiel absagen muss. Ich finde aber alleine schon die Regel, dass drei positive Tests ausreichen, um eine Partie abzusetzen, ziemlich hart“, so Marx.
Zwar konnte der LSV zumindest das Spiel gegen Gievenbeck bereits nachholen (2:3), die übrigen Nachholspiele wird der Westfalenligist allerdings größtenteils unter der Woche bestreiten müssen. Ein Umstand, der nicht nur rein von der Terminfindung, sondern auch aus personeller Hinsicht problematisch werden könnte.
„Die Wochenenden sind voll. Das heißt, dass wir dann beispielsweise auch unter der Woche irgendwann nach Tengern fahren müssen (Eine Strecke sind knapp 130 Kilometer, Anm. d. Red.)“, betont der LSV-Vorstand. „Das wird dann natürlich gerade für die Leute besonders schwierig, die berufstätig sind. Wie soll das funktionieren?“
Vor einiger Zeit aus dem Osnabrücker Land nach Dortmund gezogen und seit 2019 bei Lensing Media. Für die Ruhr Nachrichten anfangs in Dortmund unterwegs und jetzt in der Sportredaktion Lünen tätig – mit dem Fußball als große Leidenschaft.
