Es ist ein Lied, das die Lüner Amateurfußballer und ihre Fans seit Jahren kennen, aber nicht mehr hören wollen: Die Hallenstadtmeisterschaft droht, auf der Kippe zu stehen. Schon wieder. Nach zwei Corona-Absagen war es im vergangenen Jahr die neue Sporthalle in Lünen-Süd, die nicht rechtzeitig fertig wurde und der Austragung einen Strich durch die Rechnung gemacht hat. Ironischerweise ist die Halle inzwischen fertig, einer Durchführung des Turniers an der Dammwiese hat Ausrichter Westfalia Wethmar aber nun eine Absage erteilt – es soll zurückgehen in die Rundturnhalle. Ob das funktioniert oder die Stadtmeisterschaft ein viertes Mal nicht stattfinden kann, hängt von mehreren, aktuell noch ungeklärten Fragen ab.
Geregelt ist unterdessen die Zukunft der Feldstadtmeisterschaft der Junioren. Kurz und knapp: Dieses Turnier gibt es nicht mehr. Das wurde am Montagabend im Rahmen einer Sitzung der Fußball-Fachschaft des Stadtsportverbands Lünen beschlossen. Zu groß war der Frust nach der letzten Austragung, bei der das Turnier seinen Namen nicht verdient hatte.
Durch viele Absagen zogen Mannschaften teils ohne ein Spiel absolviert zu haben ins Finale ein. Spaß hat dieses Turnier so den wenigsten gemacht. Insbesondere Ausrichter Westfalia Wethmar klagte anschließend über finanzielle Verluste, musste durch die Absagen ständig den Plan ändern und hatte am Ende wenig Ertrag für ganz viel Mühe. Die Abstimmung auf der Sitzung fiel deshalb einstimmig aus: Dieses Turnier wird es nicht mehr geben.
Kein Turnier an der Dammwiese
Die Titelkämpfe der Senioren in der Halle sollen indes stattfinden. Ob das klappt, ist aktuell allerdings nicht absehbar. Darüber informiert Ausrichter Wethmar auf seiner Homepage: Am Dienstagabend, als die Senioren-Abteilung ihre Sitzung abhielt, wurde beschlossen, das Turnier nicht in der neuen Halle an der Dammwiese durchzuführen.
Bereits im Juni hatte Sascha Holz aus der Fußballfachschaft Bedenken angemeldet. Eine Besichtigung der neuen Halle hatte gezeigt, dass es vor allem technische Baustellen gebe und auch das angekündigte Fassungsvermögen nicht der Wahrheit entspreche. Die Stadt Lünen hatte Platz für 1000 Leute versprochen, Holz hingegen musste feststellen: „Mit viel Wohlwollen kriegen wir 600 Zuschauer in die Halle.“ Problematisch: Aus den untersten Reihen kann nicht mal das Spielfeld in Gänze eingesehen werden.

„Die Mängel sind einfach zu gravierend, die vorhandenen Strukturen nicht ausreichend“, wird Stephan Polplatz, Vorsitzender bei Wethmar, auf der Vereinshomepage zitiert. Und so kommt die Rundsporthalle wieder ins Gespräch. Eine Austragung dort würde der TuS durchführen, sofern es einen „ökonomischen Zeitplan“ (Polplatz) gebe. Entscheiden möchte Wethmar spätestens bis Ende September.
Bis dahin gibt es noch offene Fragen zu klären. Kann die Rundsporthalle überhaupt genutzt werden? Schließlich trainieren und spielen dort die Handballmannschaften des Lüner SV, mit denen eine Absprache getroffen werden muss. Bezüglich der Tribüne, die für die Stadtmeisterschaft traditionell im Bodenbereich aufgebaut wird, muss die finanzielle Frage gelöst werden. Nach Informationen dieser Redaktion kostet die Tribüne etwa 8000 bis 9000 Euro.
Die Frage nach dem Ort, an dem die Hallenstadtmeisterschaft in diesem Jahr endlich wieder stattfinden soll, ist geklärt. Nun gilt es, die Rahmenbedingungen zu erfüllen.
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