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Schockdiagnose für Jana Brannekämper: VfL-Leistungsträgerin muss zeitnah operiert werden
Handball-Oberliga
Der VfL Brambauer muss mehrere Monate auf Jana Brannekämper verzichten. Nach ihrer Verletzung im Spiel gegen Netphen bestätigten sich Anfang der Woche die schlimmen Befürchtungen.
Der schockierende Moment im Spiel des VfL Brambauer gegen TVE Netphen am vergangenen Sonntag sitzt bei allen VfL-Beteiligten noch immer tief: Rückraumspielerin Jana Brannekämper lief in der 40. Spielminute zum Tempogegenstoß, setzte sich im Zweikampf durch, sprang ab und verdrehte sich bei der Landung das rechte Knie – sofort war ein Aufschrei in der Sporthalle zu hören.
Es ist unbestritten eine der schwersten Verletzungen, die man sich im Handballsport zuziehen kann: Jana Brannekämper hat nach ihrem Horrorszenario vom vergangenen Sonntag nach diversen Untersuchungen und etlichen Arztbesuchen Gewissheit: Das vordere Kreuzband, das Innenband und der Innenmeniskus sind gerissen – um nur die größeren Verletzungen des lädierten Knies aufzuzählen. Damit wird sie mehrere Monate ausfallen.
„Ich wusste, dass irgendetwas nicht stimmte. Ich hatte in den ersten fünf Minuten danach große Schmerzen. Ich konnte mein Bein nicht mehr bewegen“, berichtet die 29-jährige Linkshänderin von der tragischen Szene. Mitspielerinnen und Betreuerin Tanja Schwedler eilten zu ihr, fixierten ihr Bein, ließen es nicht los.
Operation noch in dieser Woche
Erst nach mehreren Minuten Unterbrechung gelang es den Beteiligten, die Rückraumspielerin vom Feld zu tragen. Die Partie wurde danach wieder angepfiffen. Zu dem Zeitpunkt war der VfL Brambauer in Schlagdistanz zum Tabellenführer. Sichtlich geschockt spielte Brannekämpers Team die letzten Minuten noch herunter und unterlag am Ende. Doch die Pleite wurde zur Nebensache.
Solch eine große Verletzung hatte die Mutter dreier Kinder noch nie. „Die Verletzung muss so schnell wie möglich operativ behandelt werden. Der Eingriff wird noch in dieser Woche durchgeführt“, berichtet sie. Brannekämper lässt sich in Herne im St. Annas Hospital unters Messer legen – in der Hoffnung, dass eine Operation ausreicht. Zum jetzigen Zeitpunkt ist auch das noch ungewiss.
Ob Brannekämper jemals noch einmal auf dem Spielfeld zu sehen ist? „Die Frage, ob man überhaupt noch einmal weiterspielen soll oder nicht, kam natürlich in den letzten Tagen auf“, berichtet die Linkshänderin. Vor allem aufgrund ihrer familiären Situation beschäftigte sie sich auch mit dem Thema Karriereende.
„Es ist sicher alles andere als einfach, mit so einer Verletzung den Alltag zu meistern. Der Ehrgeiz ist aber groß. Ich habe ein Ziel vor Augen: Ich möchte meiner Mannschaft weiterhelfen und alles geben, um wieder zurückzukommen“, sagt Brannekämper.
Ein Weg, der noch sehr lang und mit einigen schmerzhaften Momenten, aber auch vielen Fortschritten verbunden sein wird. Es bedarf einer ungemeinen Disziplin – vor allem im Rehabilitationsbereich. Eine Herausforderung, der sich Brannekämper auf jeden Fall stellen möchte.
Vor einiger Zeit aus dem Osnabrücker Land nach Dortmund gezogen und seit 2019 bei Lensing Media. Für die Ruhr Nachrichten anfangs in Dortmund unterwegs und jetzt in der Sportredaktion Lünen tätig – mit dem Fußball als große Leidenschaft.
