Für den Lüner SV beginnt am kommenden Sonntag die neue Fußball-Westfalenliga-Saison. Zuvor absolvierte der LSV eine sechswöchige Vorbereitung mit insgesamt zehn Testspielen – darunter ein Turnier. Angefangen mit dem Duell gegen die Drittliga-U23 von Borussia Dortmund trafen die Schwansbeller auf einen Regionalligisten sowie mehrere Oberligisten, Westfalenligisten und Landesligisten. Nun zieht LSV-Coach Axel Schmeing ein Fazit.
„Die Vorbereitung war soweit in Ordnung“, findet Schmeing, der viel habe ausprobieren können und dabei versucht habe, möglichst viele Spieler zu integrieren. In puncto Verletzungen sei der LSV in den sechs Wochen Vorbereitung allerdings nur „mittelmäßig verschont“ geblieben. Berkan Kücük riss sich im Testspiel das Kreuzband und wird auf unbestimmte Zeit fehlen. Auch Milan Sekulic steht Schmeing seit dem ersten Testspiel gegen Borussia Dortmund vor sechs Wochen nicht mehr zur Verfügung.

Er wird mit einer Sprunggelenkverletzung in der nächsten Zeit auch nicht zum Einsatz kommen können. „Das ist eine extreme Schwächung, weil er ein absoluter Stammspieler ist“, ärgert sich der LSV-Trainer. Bei allen übrigen Testspielen kamen – bis auf die beiden Langzeitverletzten, zu denen aus der vergangenen Saison noch Florian Püschel und Wilhelm Sassenberg zählen – alle anderen Spieler des über 30 Mann starken Kaders regelmäßig zum Einsatz.
In diesen seien auch die Ergebnisse wechselhaft gewesen, erklärt Schmeing. „Das Spiel gegen Ahlen war ganz gut, gegen Nordkirchen war es nicht so gut“, hebt der LSV-Coach zwei Spiele hervor, aber relativiert gleichzeitig den Stellenwert der beiden Spiele: „So ist das nun mal in der Vorbereitung. Alle Spiele waren auf jeden Fall aufschlussreich. Am Ende des Tages zählt es Sonntag.“
Oberes Tabellendrittel „realistisch“
So ganz zweitrangig seien die Ergebnisse zwar nicht gewesen, denn „wir wollen jedes Spiel gewinnen“, stellt Schmeing abschließend klar. Aber „die Ergebnisse in der Meisterschaft und im Pokal sind dann doch schon ein bisschen wichtiger“. In der Westfalenliga – damals noch in Staffel 1 – stand der Lüner SV in der vergangenen Saison nach einer starken Hinrunde und einer schwächeren Rückrunde schließlich auf Platz sechs im Gesamttableau.
„Realistisch eingeordnet, sollten wir einen Kader haben, der sich bei einem guten Verlauf definitiv im oberen Tabellendrittel wiederfindet. Wie weit es dann nach oben geht, wird man sehen. Da gibt es einfach zu viele Unwegsamkeiten, die auftreten können“, schätzt Schmeing die Chancen seines Teams ein. Durch viele personelle Veränderungen bei den anderen Mannschaften sei die Liga diesmal aber auch nicht so einfach einzuschätzen.
Zwei Youngster haben besonders überzeugt
Auch viele der LSV-Neuzugänge bringen eher Erfahrung aus anderen Ligen als der Westfalenliga 2 mit. So kamen nicht nur viele Spieler aus der A-Junioren-Westfalenliga, sondern mit Mike Pihl, Rene Lindner und Benjamin Teichmöller auch Akteure, die schon Oberliga- und sogar Regionalliga-Erfahrung mitbringen, zum Einsatz. Bei den jungen Spielern haben besonders zwei Spieler in der Vorbereitung überzeugt.
„Wir haben mit Michael Vrljic und Pablo Carriazo zwei Spieler aus der A-Jugend von Hombruch geholt, wo mir eigentlich schon vornherein klar war, dass beide auch gute Chancen haben, nicht nur für den Kader gut zu sein, sondern auch für die Startelf“, so Schmeing, der in der Vorbereitung allerdings teilweise verletzungsbedingt auf beide verzichten musste.

Aber auch die gestandenen Spieler hätten in der Vorbereitung einen guten Eindruck hinterlassen. Schmeing: „Mike Pihl ist ein absoluter Team-Spieler und Anführer auf dem Platz. Durch seine Art, wie er Fußball spielt.“ Rene Lindner, der so wie Pihl Erfahrungen von unter anderem Rot-Weiß Ahlen mitbringt, habe indes vier der sechs Wochen verletzungsbedingt verpasst und sei dadurch noch nicht bei hundert Prozent.
Der Großteil des Kaders steht nun aber mitten in der letzten Trainingswoche vor dem Westfalenliga-Start. Dort trifft Axel Schmeing nach dem Staffelwechsel in die Westfalenliga-Staffel-2 mit dem Lüner SV prompt auf seinen Ex-Klub, den Holzwickeder SC (Kochan Arena, Anstoß: 15 Uhr). Hier wird sich auch spätestens entscheiden, welcher Spieler in der Vorbereitung tatsächlich überzeugt hat und sich dadurch einen Platz in der Startelf gesichert hat.
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