
© Foto: Goldstein
Rolf Nehling zur Wethmarer Krise: „Wir müssen gucken, dass wir im Sturm etwas machen“
Westfalia Wethmar
Der TuS Westfalia Wethmar schlittert weiter in die Krise. Der Fußball-Bezirksligist hat am Sonntag gegen Mengede deutlich verloren. Jetzt äußert sich der Sportliche Leiter Rolf Nehling.
Die Lage beim Fußball-Bezirksligisten TuS Westfalia Wethmar verschärft sich nach der 1:4-Schlappe am Sonntag gegen Mengede 08/20 weiter. Die Wethmarer sammelten aus neun Saisonspielen lediglich sieben Punkte, erzielten neben Brambauer mit sechs Toren die wenigsten Treffer ligaweit. In der Summe steht Wethmar damit auf Rang 14. Wir haben mit Rolf Nehling (67), Sportlicher Leiter der Wethmarer, über die Gründe der Krise und mögliche Lösungsmöglichkeiten gesprochen.
Herr Nehling, Ihre Mannschaft hat am Sonntag gegen Mengede überraschend hoch mit 1:4 verloren. Was waren Ihrer Meinung nach die Gründe?
Wir sind nicht ins Spiel gekommen. Mengede hat in der ersten Viertelstunde - also relativ früh - sehr viel Druck gemacht. Erst hält uns unser Torwart Florian Fischer noch im Spiel, danach können wir den Druck aber nicht mehr halten. Mengede war insgesamt klar besser. Wir hatten zu viele Ballverluste.
Wie verunsichert ist Ihre Mannschaft?
Wir machen in den entscheidenden Momenten keine Tore. Das ist ein großes Problem. Außerdem haben wir vorne zu viele Ballverluste, kriegen dann den Gegendruck. Dann läuft man hinterher.
Woran liegt es, dass die Mannschaft die Chancen nicht nutzt. Hat die Mannschaft ein Qualitätsproblem?
Sören (Dvorak, Anm. d. Red.) hat in der letzten Saison alles getroffen. Momentan braucht Sören viele Chancen. Choukri (El Bahat Bouzekry, Anm. d. Red.) ist zuletzt vom Platz geflogen. Dann bleibt halt noch nur Hendrik Schürmann, der aber auch kein klassischer Stürmer ist. Bislang haben wir nur ein Stürmertor erzielt (Sören Dvorak gegen Mengede, Anm. d. Red.). Wir haben einfach Qualitätsverluste vorne.
Wird im Winter nachgerüstet?
Ich werde mich bemühen, Spieler für den vorderen Bereich zu bekommen. Ich habe schon Kai Schinck wieder aktiviert (Schinck hatte im Sommer seine Karriere eigentlich beendet, Anm. d. Red.). Kai war immer ein Mannschaftsspieler. Wenn er Gas gibt, dann kann er der Mannschaft weiterhelfen. Er ist ja auch sofort spielberechtigt, muss aber noch fit werden.
Zuletzt hatte man ohnehin den Eindruck, dass der Mannschaft noch die Fitness fehlt. Wie sehen Sie das?
In der Vorbereitung hatten wir immer wieder urlaubs- oder verletzungsbedingte Ausfälle. Spieler wie Andreas Kahlkopf oder Quahib El Gaouzi waren alle im Urlaub. Einige sind nicht richtig austrainiert.
Die Westfalia hat in der dritten Spielzeit in Serie Probleme, in die neue Saison zu finden. Warum läuft es seit 2017 nicht mehr so wirklich rund bei der Westfalia?
In der Zeit mit Alex (Alexander Lüggert, ehemaliger Trainer bei Westfalia Wethmar, Anm. d. Red.) hatten wir Spieler, die eine Riesenqualität hatten, aber auch nur ein Jahr bei uns gespielt haben. Das waren zum Beispiel Cody De Grood und Florian Juka, das waren Vollblutfußballer, die im Angriffsbereich die Tore gemacht haben. Wir müssen gucken, dass wir im Sturm etwas machen.
Sind Sie als Sportlicher Leiter zuletzt auch zur Mannschaft gegangen und haben mit den Spielern über die Probleme gesprochen?
Wir hatten in der letzten Woche viele Gespräche. Auch das Spiel gegen Massen hätten wir nicht verlieren müssen (1:4, Anm. d. Red). Ich habe viele Einzelgespräche geführt. Richtig beantworten kann man das aber nicht.
Was glauben Sie - wird die Mannschaft die ganze Saison über nur gegen den Abstieg kämpfen?
Aktuell ist das keine ungefährliche Situation. Wir haben nur sieben Punkte. Wir dürfen den Anschluss an das Mittelfeld nicht verlieren. Jetzt wartet Körne - und die Spiele werden nicht einfacher. Wir müssen die Kurve kriegen und bis zur Winterpause einigermaßen punkten. In der Liga kann jeder jeden schlagen.
Ist bereits seit Kindesbeinen an von Ballsportarten – insbesondere Fußball – fasziniert. Stets neugierig auf der Suche nach Geschichten, auch abseits des Ballsports. Die Liebe zum Journalismus entdeckte er über sein großes Hobby: Fotografie.
