
© Patrick Schröer
Beim TuS Westfalia Wethmar müssen sich nun alle hinterfragen - Spieler und auch Trainer
Kommentar
Drei Spiele, drei Niederlagen - Tabellenschlusslicht. Beim TuS Westfalia Wethmar ist der Saisonstart daneben gegangen. Die Probleme sind vielschichtig und betreffen Team und auch Trainer.
Mit gesenkten Köpfen trotteten die Spieler des TuS Westfalia Wethmar am Sonntag vom Platz. Wie geprügelte Hunde schlichen die Kicker vom Feld, ihre Blicke wirkten leer, ihre Körpersprache gebrochen. Wieder einmal - mittlerweile nun schon zum dritten Mal in Serie - hat die Westfalia den Saisonstart gründlich vergeigt und steht nun mit null Punkten aus drei Spielen und einem Torverhältnis von 1:11 auf dem letzten Tabellenplatz. Mittlerweile ist man das zum Saisonstart fast schon gewohnt.
Das Trainerteam der Westfalia um Coach Andreas Przybilla und Co-Trainer Volker Bolte sprach dem Team nach dem Schlusspfiff in der aktuellen Phase die Qualität ab, kritisierte, was das Zeug hält - auch schon während des Spiels. Aber sind es wirklich nur die Spieler, die die Schuld tragen?
Unbestritten: Das, was die Spieler beim VfL Kemminghausen auf den Platz brachten, hatte mit Bezirksliga-Fußball nichts zutun. Die Mannschaft leistete sich haarsträubende Fehler im Aufbauspiel, schaffte es nur ganz selten, den Ball über mehrere Stationen laufen zu lassen. Zudem wirkten die Spieler nicht frisch. Klar, die Temperaturen lagen am Sonntag bei über 30 Grad, doch die Kemminhausener kamen mit den äußerlichen Bedingungen deutlich besser zurecht als die Grün-Weißen, die nach dem Rückstand schnell gebrochen wirkten. Dass man da als Trainer am Seitenrand mal schlechte Laune bekommen kann, ist schon verständlich - aber fördert lautstarke Kritik wirklich das Spiel der eigenen Mannschaft?
Momentan sieht es nicht danach aus, denn die Wethmarer Spieler wirken derart verunsichert und wackelig, dass das Trainerteam jetzt erstmal in menschlicher und psychologischer Hinsicht gefragt sein sollte. Zudem haben Przybilla und Bolte die Aufgabe aus den elf Individualisten, die am Sonntag auf dem Platz standen, eine Einheit zu formen. Wie ein Team, bei dem sich jeder Spieler für seinen Mitstreiter zerreißt, wirkte Wethmar nämlich nicht. Die Teamchemie scheint schon jetzt ein Stück weit vergiftet.
Ab sofort muss sich bei der Westfalia jeder hinterfragen. Alle Spieler, aber auch die Trainer, die am Sonntag mit der Aufstellung von Choukri El Bahat Bouzekry eine unglückliche Entscheidung trafen. Der Neuzugang, der unbestritten große Offensivqualitäten vorweisen kann, wirkte nach seinem Urlaub nicht fit, musste entsprechend zur Halbzeit auch schon ausgewechselt werden. Auf die Grün-Weißen wartet nun jede Menge Arbeit.
Ist bereits seit Kindesbeinen an von Ballsportarten – insbesondere Fußball – fasziniert. Stets neugierig auf der Suche nach Geschichten, auch abseits des Ballsports. Die Liebe zum Journalismus entdeckte er über sein großes Hobby: Fotografie.
