Fußball
Rekord-Klatsche hinterlässt Spuren beim SV Preußen Lünen: „Da ist einem zum Heulen zumute“
Mit acht Spielern trat der SV Preußen Lünen am Sonntag zum Ligaspiel an und ging gnadenlos mit 0:25 unter. Dass der SVP überhaupt auf dem Platz stand, hing mit der „Mallorca-Klausel“ zusammen.
In der aktuellen Spielzeit erlebte der SV Preußen Lünen in der Fußball-Kreisliga A schon das eine oder andere niederschmetternde Ergebnis. Am Sonntag fand die Saison aber nun ihren negativen Höhepunkt. Mit 0:25 unterlagen die Horstmarer beim VfR Sölde II. Obwohl das Team nur acht Spieler zur Verfügung hatte, kam eine Absage nicht in Frage – aus einem bestimmten Grund.
Seit drei Jahren existiert im nordrhein-westfälischen Fußball die umgangssprachlich betitelte „Mallorca-Regel“: Sagt eine Mannschaft nach dem 1. Mai ein Pflichtspiel ab, werden dem Team zusätzlich zum Bußgeld auch noch drei Punkte in der folgenden Saison abgezogen.
SV Preußen Lünen musste schon gegen Osmanlispor absagen
„Einige Mannschaften, für die es um nichts mehr ging, sind in der Vergangenheit häufig schon im Mai nach Mallorca geflogen und haben dann auch schon mal einfach Spiele abgesagt“, so Volker Schneeloch, der als Staffelleiter unter anderem für die B-Ligen zuständig ist. Um diesen Spielabsagen vorzubeugen, habe der Verband vor drei Jahren dann die neue Mai-Regelung eingeführt.
Laut Sebastian Lemke, der beim 0:25 am Sonntag im Tor der Horstmarer stand, sei diese Klausel mitverantwortlich dafür gewesen, dass der SVP überhaupt in Sölde antrat. „Wir wollen die neue Saison nicht direkt wieder mit drei Minuspunkten am Tabellenende beginnen. Deshalb haben wir dann gesagt, dass wir antreten, auch wenn wir nur acht Leute waren“, so Lemke.
Verletzungen, Krankheiten und berufsbedingte Ausfälle hätten in den vergangenen Wochen dazu geführt, dass sich die Personalsituation bei den Preußen zuspitzte. Mitte April musste daher schon das Spiel bei Osmanlispor Dortmund kurzfristig abgesagt werden.
Trotz der katastrophalen Ausgangslage stellten sich die Preußen am Sonntag dem Spitzenteam aus Sölde und kassierte die mutmaßlich höchste Niederlage der Vereinsgeschichte. „Das war wirklich furchtbar und zwischendurch war einem wirklich zum Heulen zumute. Trotzdem hat sich der harte Kern hingestellt und das Spiel durchgezogen“, betonte der SVP-Schlussmann.
Ein vergleichbares Spiel habe er in seiner Laufbahn noch nicht erlebt, dabei hatten sich die Preußen trotz des feststehenden Abstieges vorgenommen, in den verbleibenden Partien noch einmal alles reinzuwerfen. „Wir wollen uns mit Anstand aus der Liga verabschieden. Das gilt auch für die drei noch kommenden Spiele“, so Lemke.
Allerdings ist eine rasche Verbesserung in Sachen Personal nicht in Aussicht. Normalerweise habe der Noch-A-Ligist mehr als 20 Spieler im Kader, davon stehe ein Großteil aktuell aber nicht zur Verfügung. „Gegen Brambauer, Sharri und Scharnhorst wird es vermutlich ähnlich eng aussehen wie zuletzt. Ich hoffe aber, dass wir die Spiele trotzdem noch vernünftig absolvieren können“, erklärt der Preußen-Torwart.
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