André Machill (hier auf einem Bild aus dem Oktober 2021) wird der radikalen Rechten zugeordnet und trat Anfang des Jahres unter anderem als Anmelder der sogenannten Querdenker-Demos in Erscheinung. © recherche-nord

Fußball

Polizeibekannter Neonazi sponsert Jugendteam eines Fußballklubs – Verein blieb offenbar im Unklaren

Seit langer Zeit ist André Machill im Kreis Unna als radikaler Neonazi bekannt. Nun kam raus: Der Mann, der einst auch Querdenker-Demos organisierte, trat bei einem Fußballklub als Sponsor auf.

Westfalen

, 13.04.2022 / Lesedauer: 3 min

Er organisierte Anfang des Jahres die Querdenker-Demos in Lünen, beteiligte sich am Trauermarsch für den verstorbenen Neonazi-Führer Siegfried Borchardt und ist der Polizei und dem Staatsschutz bestens bekannt: André Machill ist fest in der rechten Szene der Region verankert. Doch nun wurde öffentlich, dass Machill, der ein eigenes Tattoostudio betreibt, zuletzt bei einem Fußballverein offiziell als Sponsor einer Jugendmannschaft fungierte.

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Ende März postete Machill auf der Facebookseite seines Studios ein Bild, auf dem er auf der Sportanlage des Fußball-Bezirksligisten BV Brambauer zu sehen ist. Offenbar hatte er einem Jugendteam des BVB kurz zuvor einen neuen Satz Trainingspullover überreicht – mit dem Logo seines Tattoostudios auf dem Rücken.

André Machill äußerst sich zu dem Sponsoring nicht

Ein polizeibekannter Neonazi, der das Juniorenteam eines Fußball-Bezirksligisten sponsern darf? Die verantwortlichen Personen haben von den Vorgängen im Nachwuchsbereich laut eigener Aussage zunächst nichts gewusst. Dem Vorstand des BV Brambauer sei vollkommen unklar gewesen, wer dort bei der eigenen Jugend als finanzieller Unterstützer in Erscheinung trat, betont Jugendleiter Sven Braun.

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„Bei uns war es bislang so, dass es häufig die Trainer waren, die eigenständig die Sponsoren angeworben haben. Da hat sich bisher niemand etwas bei gedacht. Wir haben auch erst vor Kurzem davon erfahren, wer da die Pullover für die Jugendmannschaft gestellt hat“, betont Braun. Eine detaillierte Kontrolle der jeweiligen Sponsoren sei in der Vergangenheit bislang nicht erfolgt.

Nachdem der Klub allerdings davon erfahren habe, dass ein polizeibekannter Neonazi die neue Ausrüstung organisierte, habe man umgehend reagiert: „Wir sammeln die Pullover gerade von den Kindern alle wieder ein und werden sie vernichten. Diese Pullover werden auf jeden Fall nirgends mehr getragen, damit wird sicherlich kein Kind herumlaufen“, so Braun.

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Generell werde der Verein die Organisation von Sponsoren nun nicht mehr einzig und allein den jeweiligen Trainern überlassen. „Jedes Sponsoring wird jetzt von meinem Stellvertreter und mir geprüft“, erklärt der Jugendleiter. „Hätten wir es schon vorher so gemacht, dann wäre schon bei einer einfachen Online-Suche aufgefallen, wer in diesem Fall die Pullis stiften möchte.“

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Insgesamt ist der ganze Vorfall laut Braun „eine Katastrophe für den Klub“. Zeitgleich seien die Vorkommnisse mit dem bloßen Einsammeln und Vernichten der Pullover nicht erledigt. „Wir werden die Geschichte jetzt natürlich ganz sorgfältig aufarbeiten“, so Braun.

Folgt man den Aussagen des Brambaueraner Jugendleiters, war vor allem der zuständige Trainer in das Sponsoring involviert. Mehrmalige Anfragen dieser Redaktion bei ihm blieben bis zuletzt allerdings unbeantwortet. Auch André Machill wollte sich zu den Ereignissen auf Nachfrage nicht äußern.

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