Dem VfB Lünen gelang zwar im letzten Spiel vor der Winterpause ein klarer 5:0-Erfolg gegen den MSV Dortmund in der Kreisliga A2 Dortmund. Trotzdem scheint in der Mannschaft einiges im Argen zu liegen: Der spielende Co-Trainer Oliver Hilkenbach geht mit vielen Spielern der Mannschaft hart ins Gericht. „Ganz ehrlich: Es hätte auch 5:5 ausgehen können.“
Oliver Hilkenbach kritisiert Einstellung
So habe der VfB einzig Glück gehabt, dass die Gegner „vor dem Tor blind“ gewesen seien. „Damals zu unseren Zeiten“, führt der mittlerweile 39-jährige VfB-Defensivspieler aus, „hätten wir so einen Gegner abgeschossen.“ Dabei falle vor allem die mangelhafte Einstellung auf, die das Trainerteam um ihn und Almir Halilovic kritisieren könne, wie man wolle. „Die Trainingsbeteiligung ist mäßig bis schwach. Dienstags hat jeder Wehwehchen. Vielleicht fehlt auch der Wettkampf innerhalb der Mannschaft, so nach dem Motto: ‚Ah, ich spiele eh.‘“
Deshalb hofft Hilkenbach auf „ein, zwei neue Leute“ in der Winterpause, die den Druck im Kader erhöhen. Bei einer bestimmten Personalie scheint jedoch der Geduldsfaden im Verein gerissen.

Abermals und unmittelbar nach einer Aussprache wegen einer unnötigen Sperre wegen Beleidigung hat Fabian Schlein (24) gegen den MSV Dortmund wieder seinen schmalen Grat zwischen Genie und Wahnsinn demonstriert. Nach seinem Tor in der 76. Minute ließ er sich zu einer Beleidigung hinreißen, die ihm die nächste Rote Karte bescherte, das Strafmaß steht noch aus. Er soll einen Gegenspieler wohl auf obszöne Art beleidigt haben. „Wenn das so stimmt, dann Tschüss: Dann tut es mir leid, aber dann muss man auch mal durchgreifen. Mit seinem Alter hat das nichts auf dem Platz zu suchen“, findet Hilkenbach klare Worte.
Entscheidung zu Fabian Schlein naht
Das VfB-Urgestein darf das in gewisser Weise. „Als ich damals zum VfB kam, war er vier, fünf Jahre alt. Das ist ein kleiner Rotzlöffel gewesen – und das ist er auch immer noch.“ Nach Fehlern betone Schlein immer wieder: „Ja, ich weiß das selbst“ – während Hilkenbach ihm immer wieder sage: „Ja, dann komm aus dem Quark!“ Er selbst wünschte sich, es wäre anders. „Ich will einfach nur, dass er wächst, dass er reift. Freistöße knallt er neun von zehn in den Knick. Mit seinem Fehlverhalten macht er sich einiges kaputt“, ärgert sich Hilkenbach über das womöglich vergeudete Talent des Fabian Schlein.
Eine endgültige Entscheidung steht aus: Die VfB-Verantwortlichen haben sich laut Hilkenbach darauf geeinigt, das Strafmaß für die Beleidigung abzuwarten. Unabhängig davon will der VfB Lünen in der Rückrunde nochmal angreifen. „Platz fünf, Platz sechs peile ich noch an“, sagt Hilkenbach: „Direkt zu Beginn haben wir die Brackeler Löwen, danach Hörde und Alstedde. Da muss man schon das erste Spiel gewinnen.“ Ob mit oder ohne Fabian Schlein, wird man dann sehen.