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Oberliga-Saison der Handballerinnen wird fortgesetzt – Lüner SV hätte Unterbrechung bevorzugt
Handball
Der Handball-Spielbetrieb in Westfalen wird vorerst aufrechterhalten – das ergab eine Umfrage des Verbandes unter 214 Mannschaften. Eine Entscheidung, die sich der Lüner SV anders gewünscht hätte.
Es erscheint ein wenig wie ein Déjà-vu, denn wie schon im vergangenen Jahr musste sich der Handballverband Westfalen zuletzt mit der Frage auseinandersetzen, ob angesichts rasant steigender Corona-Fallzahlen der Spielbetrieb aufrechterhalten werden kann oder ob eine Zwangspause erforderlich ist.
Keine einfach Entscheidung, bei der sich der Verband in der vergangenen Woche die Vereine mit ins Boot holte und darüber abstimmen ließ, ob die Saison fortgesetzt oder unterbrochen werden soll. Im Falle einer Unterbrechung stand zudem die Frage im Raum, ob diese Pause dann bis Ende Januar oder Ende Februar gehen sollte.
Lüner SV kehrt erst am 23. Januar in den Spielbetrieb zurück
Insgesamt gaben 214 Vereine ihre Stimme ab. Dabei votierten 109 für eine Fortsetzung, 105 stimmten indes für eine Unterbrechung – ein Großteil davon präferierte die kurze Pause bis Ende Januar. Zu diesen Teams zählten auch die Oberliga-Damen des Lüner SV.
„Wir haben innerhalb der Mannschaft abgestimmt und letztlich war eine Mehrheit dafür, die Saison erst einmal zu unterbrechen“, erklärt Marcel Mai, Trainer des Lüner SV. Neben dem LSV sprachen sich allerdings nur drei weitere Oberligisten für ein solches Vorgehen aus. Die Folge: Die Oberliga-Saison wird wie geplant fortgeführt.
„Es ist letztlich eine Mehrheitsentscheidung und dann ist das auch okay. Wir steigen ohnehin erst am 23. Januar wieder in den Spielbetrieb ein (bei der SG TuRa Halden-Herbeck, Anm. d. Red.). Eine Pause bis Ende Januar hätte da aus meiner Sicht letztlich ohnehin keine großen Auswirkungen“, so Mai, der allerdings auch das Gesamtkonstrukt im Blick hat.
VfL Brambauer befürworten Saisonfortsetzung
„Dadurch, dass die Entscheidungen in den einzelnen Staffeln natürlich unterschiedlich ausgefallen sind, entsteht jetzt ein Flickenteppich und das finde ich schwierig und komisch“, betont der LSV-Coach. Außerdem sei nach wie vor ungewiss, ob sich die Corona-Lage in den kommenden Wochen nicht sogar noch verschlimmere.
In jedem Fall komme auf die Verantwortlichen nun eine Menge Arbeit zu: „Der Spielplan muss jetzt in manchen Staffeln völlig überarbeiten werden. Teilweise könnte es am Ende der Saison auch Entscheidungsspiele geben und dann stellt sich irgendwann die Frage, wann man die denn noch durchführen möchte.“
Zwiegespalten ist man unterdessen auch bei Liga-Konkurrent VfL Brambauer. Das Team von Trainer Andre Schwedler hatte sich bei der Umfrage für eine Fortsetzung der Spielzeit ausgesprochen. „Einerseits wird mit der 2G-Regel versucht, ein Stück Normalität herbeizuführen, was ich absolut befürworte. Andererseits steigen aber auch zurzeit die Zahlen wieder enorm und jeder geht mit der Situation für sich persönlich anders um. Da spielen berufliche und private Dinge eine große Rolle“, so Schwedler, der allerdings auch Verständnis dafür hat, wenn Vereine in der aktuellen Situation nicht spielen wollen.
Vor einiger Zeit aus dem Osnabrücker Land nach Dortmund gezogen und seit 2019 bei Lensing Media. Für die Ruhr Nachrichten anfangs in Dortmund unterwegs und jetzt in der Sportredaktion Lünen tätig – mit dem Fußball als große Leidenschaft.
