Der Lüner SV ist bisher noch nicht so wirklich ins Rollen gekommen. Nach zwei Fußball-Westfalenliga-Spielen steht das Team von Trainer Axel Schmeing mit null Punkten da. Sowohl gegen den Holzwickeder SC als auch gegen Aufsteiger Westfalia Soest reichte die Leistung des LSV am Ende nicht für einen Erfolg. Der Regionalliga-erfahrene Rene Lindner sieht trotzdem keinen Anlass zur Unruhe und ordnet die Spiele nüchtern ein.
Besonders die 0:3-Niederlage am ersten Spieltag gegen Holzwickede sei vermeidbar gewesen, findet der Innenverteidiger: „Da bekommen wir nach zehn Minuten die Rote Karte. Hätten wir zu elft das Spiel zu Ende gespielt, da bin ich mir sicher, hätten wir gewonnen.“ Auch bei der 1:2-Auswärtsniederlage gegen Soest sei nicht alles schlecht gelaufen. „Wir spielen eigentlich eine super erste Halbzeit, gehen verdient in Führung und haben dann auch noch zwei, drei Chancen zum 2:0“, erinnert sich der 30-Jährige.
Vermeidbare Niederlage
Auch defensiv habe seine Mannschaft im ersten Durchgang kaum etwas zugelassen. Nach dem Seitenwechsel habe sich das allerdings geändert. „Es ist nun mal so, dass man aus der Halbzeit kommt und die ersten 20 Minuten erstmal überstehen muss“, so Lindner, der in der 56. Spielminute dann mit seinem Team das erste Gegentor hinnehmen musste: „Das Tor bekommen wir nach einem Standard – da kann man immer ein Gegentor bekommen. Aber dann nahm das Spiel so seinen Lauf und Soest hat immer mehr Luft geschnuppert.“
Dadurch habe sich plötzlich eine Dynamik zugunsten der Hausherren entwickelt. Schließlich verlor der Lüner SV noch mit 1:2. Es hätte allerdings auch in die andere Richtung gehen können. Obwohl Soest in der zweiten Hälfte die Oberhand hatte, ist Lindner der Meinung: „Da hätten wir nicht verlieren müssen.“ Für ihn persönlich war das Spiel zumindest ein Teilerfolg. Denn Lindner erzielte sein erstes Tor für den LSV. Was aufgrund seiner Vita nicht überraschend klingt, war nach der Vorbereitung aber noch nicht unbedingt abzusehen.
Denn Lindner verpasste knapp die Hälfte der Vorbereitung verletzungsbedingt. Jetzt fühle sich der 30-Jährige aber wieder „gut und relativ fit“. Einen Stammplatz konnte er sich bisher auch erkämpfen. Am kommenden Sonntag trifft der Lüner SV in der heimischen Kochan Arena auf den Aufsteiger SpVgg Horsthausen (Anstoß: 15 Uhr). Coach Schmeing, der nach dem Spiel gegen Soest bis auf Benjamin Teichmöller allen anderen Spielern die Normalform absprach, kündigte für das kommende Spiel an, bei nicht erbrachter Leistung auch auf erfahrene Spieler verzichten zu wollen.

So könnte auch Ex-Regionalliga-Spieler Lindner möglicherweise auf der Bank sitzen. Unabhängig davon könnte das Spiel gegen Aufsteiger Horsthausen bei einem Sieg ein echter Befreiungsschlag werden. „Das Trainerteam wird uns perfekt darauf einstellen. Dann hoffe ich, dass wir da eine Reaktion zeigen, ein Feuerwerk abbrennen und drei Punkte holen“, zeigt sich Lindner höchstmotiviert. Generell wolle Lindner die zwei Niederlagen zu Beginn nicht zu hoch hängen.
Ruhe ist der Schlüssel
„Ich denke, dass wir die Ruhe bewahren sollten. Das ist wichtig. Es sind erst zwei Spieltage gespielt“, erklärt der Ex-Ahlener. Nun komme es drauf an, die Spiele zu analysieren und die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen. „Daran müssen wir dann arbeiten. Wenn wir das Ganze ruhig angehen, werden wir uns schon noch verbessern“, zeigt sich Lindner optimistisch. Ob die Analysen und die Arbeit unter der Woche nun wirklich Früchte tragen, wird das Spiel gegen Horsthausen zeigen. Verzichten müssen wird der LSV in jedem Fall auf Marcel Reichwein, der nach seinem Platzverweis gegen Holzwickede eine Sperre von sechs Spielen aufgebrummt bekommen hat und auch Schmeing wird erst in der Woche darauf wieder aktiv an der Seitenlinie stehen und coachen dürfen.
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