Lüner SV misslingt erstes Auswärtsspiel „Offensivabteilung war eine einzige Enttäuschung“

Lüner SV misslingt erstes Auswärtsspiel
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Der Blick auf die Westfalenliga-Tabelle ist ganz und gar nicht angenehm aus Sicht des Lüner SV. Erst ganz unten, an letzter Position taucht der Verein nach der zweiten Saison-Niederlage auf. Das Gute ist – es sind gerade mal zwei Spieltage gespielt. „Deshalb ist mir das egal. Wenn wir jetzt Erster wären, wäre mir das genauso egal“, weiß LSV-Trainer Axel Schmeing, dass die Aussagekraft des Tableaus noch ziemlich beschränkt ist.

Westfalenliga 2

Westfalia Soest – Lüner SV 2:1 (0:1)

Geschmeckt hat ihm der erste Auswärts-Auftritt seiner Mannschaft trotzdem nicht. Nach seiner Roten Karte aus der Vorwoche war Schmeing gesperrt, beobachtete das Spiel von der Tribüne aus – und sah nach zwölf Minuten den Führungstreffer seines Teams.

Nach einer Ecke traf René Lindner aus dem Gewühl heraus zum 1:0. „Das Spiel fing aber auch nur vom Ergebnis her gut an“, ordnete Schmeing gleich mal ein – den besseren Start sah er bei Gastgeber Soest. Mit der Führung im Rücken gewann der LSV aber an Sicherheit, hatte anschließend seine beste Phase.

„Da müssen wir das zweite Tor machen“, befand Schmeing und meinte damit in erster Linie die große Chance für Dominic Schmidt, der im direkten Duell mit dem gegnerischen Torhüter den Kürzeren zog – ebenso wie Enis Delija beim Nachschuss. „Die besseren Gelegenheiten bis zur Pause hatten wir, mehr vom Spiel hatte aber Soest“, so Schmeing weiter – defensiv ließ seine Elf erstmal nichts zu.

LSV gibt Führung aus der Hand

Das änderte sich nach dem Seitenwechsel. Einen überflüssigen Standard nutzte Soest zum Ausgleich (54. Minute) und markierte zehn Minuten danach den Führungstreffer. „Erst ist es ein Kopfball nach einem Freistoß, den wir unnötig verursachen. Danach hält unser Torhüter erst gut, Soest setzt aber auch gut nach, chippt den Ball wieder in die Mitte und trifft nochmal per Kopf“, beschrieb Schmeing die beiden Gegentreffer.

Hart ins Gericht ging der LSV-Coach in seiner Analyse vor allem mit seiner Offensiv-Abteilung. Denn so wirklich Gefahr beschwor der eigentlich hochkarätig besetzte Angriff ziemlich selten. Oder um es mit Schmeings Worten zu sagen: „Die Offensivabteilung war eine einzige Enttäuschung.“ Sebastian Hahnes Leistung sei eine „Katastrophe“ gewesen, von Mike Pihl und Dominic Schmidt sei auch viel zu wenig gekommen. Überhaupt habe nur ein Spieler die Leistung gebracht, die Schmeing erwartet hat: „In Normalform war heute nur Benjamin Teichmöller.“

Schmeing kündigt Konsequenzen an

So muss sich einiges ändern, um in der kommenden Woche im Heimspiel gegen Horsthausen nicht ein drittes Mal als Verlierer vom Platz zu gehen und den Saisonstart nicht komplett in den Sand zu setzen. „Heute war es einfach zu wenig. Mit dem Ball war es nicht gut, gegen den Ball betreiben wir nicht genug Aufwand. Wir haben viel zu wenig investiert und offensiv keine Ideen gehabt“, so Schmeing.

Was er seiner Mannschaft bereits ankündigte: „Namen sind für mich und meinen Co-Trainer ab sofort nur noch Schall und Rauch. Wir stellen die auf, die am besten trainiert haben. Und wenn dann acht A-Jugendliche spielen, dann ist das so. Die erfahrenen Spieler haben uns jetzt zwei Mal enttäuscht.“

LSV: Rothkamm – Vrljic, Delija (76. Rosowski), Teichmöller, Schmidt (66. Yilmaz), Hahne, Saritas (78. Czarnecki), Witt, Carriazo (46. Drees), Pihl, Lindner (89. Bozcan)

Tore: 0:1 Lindner (12.), 1:1 Kötter (54.), 2:1 Kötter (64.)

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