
© Timo Janisch
Nach Transfer-Zoff zwischen Vinnum und Lünen: Uneinigkeit über Vorgehen bei Spielerwechseln
Fußball
Robin Hagenmeyer und Pascal Beck wechseln endgültig zu Westfalia Vinnum. Das Vorgehen der Vinnumer hat schon im Dezember für Diskussionen gesorgt. So bleibt es auch nach Abschluss der Transfers.
Wie haben Spielerwechsel auf der Amateurebene abzulaufen, welche Regeln sollten eingehalten werden und wie müssen Vertragsverhandlungen fairerweise vonstattengehen? Diese Fragen ranken sich seit einigen Wochen um die Transfers von Robin Hagenmeyer (VfB Lünen) und Pascal Beck (Preußen Lünen) zu Westfalia Vinnum.
Vereine seien umgehend informiert worden
Schon im Dezember hatte ein möglicher Wechsel der beiden Lüner für Furore gesorgt. Nun ist endgültig klar: Hagenmeyer und Beck werden in der kommenden Spielzeit für Vinnum auflaufen. Über das Zustandekommen der Transfers gibt es nach wie vor unterschiedliche Auffassungen.
„Eigentlich ist eine Einordnung der Wechsel relativ einfach. Die Spieler und auch wir als Verein haben uns fehlerfrei verhalten und uns gemeinsam auf einen Wechsel geeinigt“, betont der Sportliche Leiter der Vinnumer, Patrick Roser. Sowohl Hagenmeyer als auch Beck hätten ihre jeweiligen Vereine umgehend über ihre Wechsel informiert.
„Ich habe selbst mit den Verantwortlichen vom VfB und von Preußen gesprochen. Deshalb war ich auch so erstaunt, dass medial so ein Wind gemacht wurde. Der Vorwurf, dass wir nicht sauber gearbeitet haben, stimmt einfach nicht“, erklärt Roser.
VfB vom Wechselwunsch überrascht
Das sieht man vor allem beim VfB Lünen etwas anders. Gerade die gewählte Reihenfolge - nämlich sich zunächst ausschließlich mit dem Spieler zu einigen und dann erst den Verein zu informieren - stößt in Lünen sauer auf. Von einem fehlerfreien Vorgehen der Westfalia könne laut Co-Trainer Daniel Serges keine Rede sein: „Der Verein wurde vor vollendete Tatsachen gestellt. Wir haben erst von Robins Wechsel erfahren, als dieser quasi schon endgültig feststand. Da geht man normalerweise anders vor.“
Aufgrund der Tatsache, dass Hagenmeyer erst im Sommer zum VfB gewechselt war, sei man von dessen erneutem Transfer vollkommen überrascht worden. „Wir haben wirklich viel Zeit in ihn investiert und er selber hat ja auch gesagt, dass er sich hier total wohlfühlt. Daher sind wir als Trainerteam natürlich schon sehr enttäuscht und waren anfangs auch wirklich geschockt“, unterstreicht Serges.
Bei Preußen Lünen habe man sich - wie auch der VfB im Fall von Robin Hagenmeyer - mit einem möglichen Abgang von Pascal Beck gar nicht befasst. Auch die Preußen-Verantwortlichen um Geschäftsführer Peter Serges hätten laut eigener Aussage keinen Einfluss mehr auf den Wechsel nehmen können.
Falscher Zeitpunkt mitten in der Corona-Krise
„Ich kann das Vorgehen von Westfalia Vinnum keinesfalls nachvollziehen. Normalerweise werden die Vereine informiert, bevor ein Wechsel feststeht. Das war hier aber nicht der Fall“, so der Geschäftsführer. Derartige Verhandlungen würden im Lüner Raum normalerweise anders gehandhabt. Insbesondere der Zeitpunkt sei äußerst unglücklich gewesen.
„Die Vereine haben angesichts der Corona-Situation momentan auch andere Dinge um die Ohren und vielleicht hätte man sich dann auch einfach im Sommer einigen können“, betont Serges. So sei allerdings irgendwann einfach die Abmeldung von Pascal Beck beim Verein „eingeflattert“ und für die Preußen habe es keinerlei Handlungsspielraum mehr gegeben.
„Jetzt stehen die Wechsel allerdings fest und damit ist das Thema für uns auch beendet. Wir hoffen nur, dass solche Dinge in Zukunft eventuell doch anders angegangen werden“, resümiert der Preußen-Geschäftsführer. Immerhin hier liegen die Konfliktparteien auf einer Linie: „Wichtig ist, dass wir uns einig geworden sind. Das Thema durch“, meint auch Roser.
Vor einiger Zeit aus dem Osnabrücker Land nach Dortmund gezogen und seit 2019 bei Lensing Media. Für die Ruhr Nachrichten anfangs in Dortmund unterwegs und jetzt in der Sportredaktion Lünen tätig – mit dem Fußball als große Leidenschaft.

Ist zum Studium ins Ruhrgebiet immigriert - und geblieben. Vielseitig interessiert mit einer Schwäche für Geschichten aus dem Sport, von vor Ort und mit historischem Bezug.
