Eigentlich habe sich kaum etwas verändert, sagt Dominik Ciernioch, angesprochen auf den fast himmelweiten Unterschied zwischen Hin- und Rückrunde bei Westfalia Wethmar II. Dabei ist seine Mannschaft das zweitbeste Team der Rückserie, nachdem es die erste Saisonhälfte der Fußball-Kreisliga A2 Unna-Hamm noch als Zwölfter beendet hat. „Fußballerisch waren wir aber auch in der Hinrunde nicht weit weg von dem, was wir jetzt spielen“, so Wethmars Trainer. Jetzt allerdings stimmen auch endlich die Ergebnisse: Seit fünf Spielen ist Wethmar ungeschlagen, hat vier davon gewonnen.
Zuletzt gelang dem A-Ligisten ein 2:0-Sieg bei BR Billmerich. Doppeltorschütze Moritz Möller erinnert sich an den vergangenen Sonntag: „Es war nicht einfach auf dem tiefen Rasen dort, eher ein Kampfspiel.“ Möller und Co. nahmen diesen Kampf an und der Stürmer sorgte mit seinen zwei Treffern für die drei Punkte. „Es hätten auch vier Tore sein können, so ehrgeizig bin ich dann schon“, sagt der 22-Jährige und fügt augenzwinkernd an: „An einem guten Tag und auf einem schönen Kunstrasen sitzen die.“
So oder so: Der Höhenflug Wethmars hielt an, durch den Sieg kletterte die Ciernioch-Truppe auf den siebten Platz. Für Möller nicht wirklich verwunderlich: „Wir wussten die ganze Zeit über, dass wir von der Qualität besser sind als der Tabellenplatz. Nach der enttäuschenden Hinrunde bin ich sehr froh, dass es so gut läuft.“

Als große Stärke führt Möller die Breite des Kaders an: „Wir mussten zuletzt viel rotieren. Aber egal wer ausfällt – wir können das richtig gut kompensieren.“ Das sieht auch sein Trainer Dominik Ciernioch so: „Wir haben einen großen Kader, in dem aber auch jeder Spieler seine Berechtigung hat. Egal, wer da spielt und ob es von Anfang an ist oder von der Bank kommend, jeder bringt unser Spiel weiter.“
Warum es vor der Winterpause trotzdem so schlecht lief, erklärt Ciernioch: „Die Hinrunde war maximal unbefriedigend, klar. Uns fehlte einerseits das Spielglück. Auf der anderen Seite mussten wir immer mit einer anderen Startelf spielen, hatten teilweise fünf, sechs Wechsel von Woche zu Woche, weil Spieler krank, urlaubsbedingt oder verletzt fehlten.“
Viele Gespräche bei Wethmar II
Die Wintervorbereitung habe Ciernioch genutzt, um viel mit den Spielern zu kommunizieren: „Wir haben Einzelgespräche geführt, aber auch Gespräche mit den einzelnen Mannschaftsteilen. Persönliche Allüren wurden zurückgestellt, wir sind als Team noch mehr zusammengewachsen.“ Dazu habe er im Training ein paar Ansätze korrigiert, die in der Hinrunde aufgefallen sind.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen. „Wir haben das Momentum auf unserer Seite“, so Ciernioch, der vom aktuellen Höhenflug aber wie auch Stürmer Möller nicht überrascht ist: „Ich weiß, was die Jungs leisten können und habe mir zu keinem Zeitpunkt Sorgen gemacht. Wir wollen uns jetzt so verbessern, dass wir in der nächsten Saison dauerhaft unter den ersten sechs Mannschaften stehen.“
Wethmar II empfängt Bausenhagen
Am Sonntag (13 Uhr) empfängt Wethmar II den SV Bausenhagen und will seine Serie fortsetzen. Der Gast ist Elfter – und der TuS damit Favorit? „Die Liga ist komplett verrückt“, will Ciernioch keine Prognose abgeben und fügt lachend an: „Man muss sich ja nur Cappenberg anschauen. Keine Ahnung, was die da nehmen, aber großen Respekt an dieser Stelle.“ Cappenberg hat sich in den vergangenen Wochen furios aus dem Keller befreit und dabei unter anderem die Top Drei der Liga besiegt. Mindestens genauso gut drauf ist aber auch Westfalia Wethmar II.
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