Westfalia Wethmar fällt aus allen Wolken Nach Derbysieg nun eine Pleite beim Letzten

Westfalia Wethmar fällt aus allen Wolken
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Minutenlang musste Michael Reznik, der Torwart von ASC 09 Dortmund II auf dem Boden liegend behandelt werden. Zuvor war der eingewechselte Wethmarer Marius Mantei nach einem Kopfballversuch im Fallen auf den Keeper gestürzt. Dabei stieß Reznik heftig mit dem Kopf auf den Boden auf. Sich den Kiefer haltend, wälzte er sich unter Schmerzensschreien am Boden. Das Spiel wurde mehrere Minuten unterbrochen, beinahe wurde ein Krankenwagen geholt. Doch Michael Reznik konnte weiterspielen – und lieferte wenig später die Vorlage zur Entscheidung.

Bezirksliga 8
ASC 09 Dortmund II – Westfalia Wethmar 3:1 (2:0)

Nur wenige Minuten später schoss er einen weiten Abstoß hinter die offensivstehenden Wethmarer zu Ermias Simatos. Der nahm den Ball geschickt an und lupfte ihn über den herauseilenden Tristan Schlossarek im Tor von Wethmar, fing ihn mit dem Fuß wieder auf und stürmte auf den leeren Kasten zu. Simatos traf zum 3:0 in der 84. Minute und entschied damit die Partie. Mitten in der Traube der jubelnden Dortmunder: der von seiner Mannschaft gefeierte Michael Reznik.

Simatos setzte nicht nur die Entscheidung in diesem Spiel, sondern sorgte auch für den Anfang von Wethmars Niederlage. Sein Freistoß in der 25. Minute schaffte es über die hochspringende Wethmarer Mauer und senkte sich in der Folge sofort ab. Schlossarek konnte den vom strömenden Regen glitschig gewordenen Ball zwar parieren, aber nicht festhalten. Die Wethmarer Verteidigung war kurz unaufmerksam, Alexander Kelch kam völlig alleingelassen zum Schuss und konnte den Abpraller zum 1:0 verwerten.

Das Tor fiel zu diesem Zeitpunkt wie aus dem Nichts. Der ASC ließ sich bis zum eigenen Führungstreffer von Wethmar ziemlich an die Wand spielen. Die Mannschaft von Trainer Paul Mantei kam wortwörtlich mit breiter Brust und metaphorisch mit dem Derbysieg gegen den BW Alstedde im Rücken aufs Feld und gab von Spielbeginn die dominante Mannschaft. Sie spielten immer wieder schnell und direkt in die Tiefe und kreierten Chancen im Minutentakt, davon auch einige Hundertprozentige. Der ASC lief nur hinterher und es schien nur eine Frage der Zeit zu sein, bis Wethmar in Führung geht.

Wethmar zu nachlässig

Doch das passierte nicht. Im Gegenteil: Nachdem 0:1 spielte Wethmar zwar weiterhin gut nach vorne, blieb aber hinten nachlässig. So kam es, dass Loris John Martinek von der Wethmarer Verteidigung bei einem langen Ball völlig allein gelassen wurde und in der 43. Minute den 2:0-Pausenstand festlegte.

Die zweite Hälfte begann nicht gut für Wethmar. Jonas Osterholz musste nach einem Zusammenprall in der 55. Minute verletzt ausgewechselt werden. Er wurde humpelnd von Radojewski gestützt in die Kabine gebracht. Wethmar schaffte es kaum noch, wirklich gefährliche Torchancen herauszuspielen. Oft schlossen die Grünen etwas kopflos ab oder spielten ihre Angriffe unsauber zu Ende. Der ASC Dortmund hingegen kam immer öfter zu zu richtig gefährlichen Kontern, inklusive zwei Pfostenschüssen. Immerhin gelang es dem eingewechselten Jason Jäger in der 90. Minute noch, auf 1:3 aus Wethmarer Sicht zu verkürzen.

Wethmar fehlt der Wille

Letzte Woche noch Derbyhelden gegen Alsteddde, nun verlieren die Wethmarer trotz klarer Dominanz in Hälfte eins deutlich gegen den Tabellenletzten. Wie konnte das sein? Trainer Paul Mantei hatte hierfür eine mögliche Erklärung: „Die wollten definitiv mehr als wir. Obwohl wir eigentlich wissen, dass wir das jede Woche abrufen müssen, weil wir auf einem Abstiegsplatz stehen.“

Leidenschaft und Siegeswille haben seiner Mannschaft heute gefehlt, sagte Mantei. Neben der Mentalität nannte er aber auch spielerische Aspekte: „Wir haben es einfach nicht geschafft, in der Verteidigung hinter den Ball zu kommen. Die Laufbereitschaft hat auch gefehlt. Wir waren zu passiv.“ Jeder seiner Spieler müsse sich da selbst hinterfragen. „Das geht nicht im Abstiegskampf“, sagte Mantei.

TWW: Schlossarek – Voß, Jäger, Wehner (60. Adamsky), Markowski, Fischer, Sonnen, Radojewski (60. Mantei), Ronneburger (82. Koert), Schmitt, Osterholz (55. Nagel)

Tore: 1:0 Kelch, 2:0 Martinek, 3:0 Simatos, 3:1 Jäger

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