Endlich hat es geklappt, endlich hat Axel Schmeing einen seiner absoluten Wunschspieler für sich gewinnen können: Mike Pihl wird RW Ahlen verlassen und sich zur kommenden Saison dem Lüner SV anschließen – Westfalenliga statt Regionalliga. Dass es dazu kommt, ist auch der Hartnäckigkeit Schmeings zu verdanken. „Wir stehen seit vier oder fünf Jahren in Kontakt, er wollte mich die ganze Zeit schon haben“, lacht der künftige LSV-Spieler, „und jetzt hat es endlich geklappt.“
Die Freude darüber dürfte nicht nur bei Schmeing groß sein. Angesichts der geballten Erfahrung Pihls mit über 200 Oberliga-Spielen und knapp 80 Einsätzen in der Regionalliga wird das gesamte Vereinsumfeld gespannt darauf warten, was der 29-Jährige in der neuen Saison für einen Einfluss auf den LSV-Fußball haben wird. Rein von der Position her ordnet sich Pihl offensiv ein: „In der Regionalliga habe ich zwar inzwischen alles gespielt außer Innenverteidiger. Ich sehe mich aber schon auf den offensiven Außenbahnen.“ Dank seiner Beidfüßigkeit kann Schmeing den gebürtigen Dattelner auf beiden Flügeln einsetzen.
Allein Schmeings Hartnäckigkeit war indes nicht ausschlaggebend dafür, dass Pihl den Schritt aus der Regionalliga in die Westfalenliga geht. „Ich habe jetzt acht Jahre Oberliga und drei Jahre Regionalliga hinter mir, daneben immer in Vollzeit gearbeitet – das ist natürlich ein extremes Pensum, auch in gesundheitlicher Hinsicht“, sagt Pihl, der vor allem in den letzten drei Jahren mit Ahlen im Grunde nur zum Schlafen zuhause war: „Dienstags bis sonntags habe ich um 7 Uhr das Haus verlassen und war dann bis 21.30 Uhr unterwegs.“
Das wird sich bald ändern. Nicht nur, weil Pihl seit 2017 in Lünen wohnt und eine kurze Anfahrt zum Platz hat – beim LSV wird außerdem nicht fünf Mal die Woche trainiert. Kürzertreten wird der erfahrenen Fußballer deshalb allerdings nicht, im Gegenteil.

„Wer mich kennt, weiß, dass ich immer und überall 100 Prozent gebe, nicht nur beim Fußball. Wenn ich etwas mache, dann mache ich es richtig. Ich bin sehr ehrgeizig und will immer etwas erreichen“, stellt Pihl klar. Das hat er auch künftig beim Lüner SV vor. „Wir werden nächste Saison eine gute Rolle in der Westfalenliga spielen, da bin ich mir sicher“, so der 29-Jährige.
Um die Qualität seiner künftigen Mitspieler weiß er bereits teilweise Bescheid: „Mit Milan Sekulic habe ich in Ahlen kurze Zeit zusammengespielt. Gegen Sebastian Hahne habe ich gespielt, als er noch bei Holzwickede war und Marcel Reichwein kennt man natürlich sowieso.“ In Benjamin Teichmöller hat der LSV jüngst einen weiteren Top-Neuzugang vermeldet, dazu kommen einige U19-Spieler. Für die möchte Pihl Ansprechpartner sein: „Mit meiner Erfahrung kann ich den jungen Leuten auf jeden Fall weiterhelfen.“
Pihl verfolgt den Lüner SV
Sein künftiges Team verfolgt Pihl bereits: „Bis zur Winterpause sah es ja wirklich gut aus, da war der LSV immer oben dran. Dann kam halt diese Verletztenmisere, das hab ich natürlich auch mitbekommen.“ Mit den vielen Ausfällen verabschiedeten sich die Lüner auch aus der Spitzengruppe, lassen die aktuelle Saison nun austrudeln und hoffen, in der kommenden Spielzeit weniger vom Verletzungspech geplagt zu sein. „Ich zumindest hatte bis auf einen Mittelfußbruch in der U19 nie etwas Schwerwiegendes“, sagt Pihl. Der Lüner SV wird hoffen, dass das so bleibt.
Am Sonntag (Anstoß 15 Uhr) reist der LSV zu RW Deuten, das nur noch theoretische Chancen auf den Klassenerhalt in der Westfalenliga hat. Pihl wird sicher mit einem Auge hinschauen, ob seine zukünftigen Kollegen das Ruder herumreißen und die jüngste Niederlagenserie beenden können.
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