Mario Lindner lässt Zukunft bei BW Alstedde offen Viel Verständnis für den Hoffmann-Abgang

Mario Lindner lässt Zukunft bei BW Alstedde offen
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Stefan Hoffmann legt sein Amt als Trainer von Blau-Weiß Alstedde im Sommer und damit nach nur einem Jahr bereits nieder. Das sorgte für schockierte und überraschte Mienen in der Kabine des Fußball-Bezirksligisten. Denn so wirklich damit gerechnet hatte wohl niemand der Spieler. Auch Kapitän Mario Lindner nicht: „Ich hatte mir ehrlich gesagt überhaupt keine Gedanken darüber gemacht, dass das passieren könnte. Wir haben ja gerade einmal eine Halbserie unter ihm gespielt.“

Dieses halbe Hoffmann-Jahr war zudem sehr erfolgreich. Wegen mangelnder Punkte geht der Trainer nicht, er hat Alstedde auf den fünften Rang geführt. Auch kein anderer Verein hat sich die Dienste des 39-Jährigen gesichert – Hoffmann fehlt schlicht die Zeit. „Ich habe mich mit ihm unterhalten und kann die Beweggründe vollkommen nachvollziehen“, sagt Lindner, der in einer ähnlichen Situation steckt: Ein Vollzeit-Job und die Familie mit Kindern beanspruchen sowohl den Kapitän als auch Hoffmann. Beim Noch-Trainer von Alstedde kommt hinzu, dass er sich nebenbei eine Selbstständigkeit aufbaut.

Viel Lob für Hoffmann

„Jüngere Spieler können das vielleicht nicht so nachempfinden. Aber in der Lage ist das Hobby eben das am schnellsten zu eliminierende Element“, weiß Lindner. Das allerdings ändert nichts daran, dass der Kapitän den Abgang des Trainers bedauert: „Es ist für alle schade. Er ist ein richtig guter Trainer, der immer zu seinem Wort steht.“ Das musste auch Lindner selbst am eigenen Leib erfahren.

Wer unter der Woche nicht trainiert, wird sonntags auch nicht in der Startelf stehen – das ist ein Credo Hoffmanns. Weil Lindner, eingespannt durch Arbeit und Familie, nicht kontinuierlich zum Training erschien, fand er sich am Spieltag auch mal auf der Bank wieder. „Trotzdem hat Stefan zu jeder Zeit vermittelt, dass jeder im Team wichtig ist – und so hat es sich auch angefühlt. Er kommuniziert das alles top“, beschreibt Lindner.

Stefan Hoffmann legt sein Amt als Trainer von BW Alstedde im Sommer nieder.
Stefan Hoffmann legt sein Amt als Trainer von BW Alstedde im Sommer nieder. © Mattis Stommer

Und auch fachlich hat Stefan Hoffmann die Blau-Weißen weiterentwickelt. „Ich bin selbst überrascht, dass wir in der Tabelle so gut dastehen. Aber das tun wir vor allem wegen ihm“, sagt Lindner. Dass die Mannschaft in der Rückrunde einen Einbruch erleben wird, kann er sich nicht vorstellen. Vielmehr überwiegt Vorfreude beim Mittelfeldspieler: „Es hat bisher viel Spaß gemacht in dieser Saison und das wird auch noch ein halbes Jahr weitergehen.“

Im Sommer werde er dann selbst mal schauen müssen, wie es mit ihm weitergeht. Lindner wird nächsten Monat 34 Jahre alt und merkt, dass seine Gegenspieler oftmals mindestens ein Jahrzehnt jünger sind als er. „Wenn ich auf der Sechs spiele, gehen mir diese wendigen, jungen Flitzer schon auf den Sack“, lacht er, „da komme ich nicht mehr hinterher“. Verlassen kann sich sein Trainer aber auf hundertprozentigen Einsatz: „Ich gehe immer an die Grenzen, egal wie es aussieht. In Sachen Engagement kann man mir keinen Vorwurf machen.“

Alles offen im Sommer

Eine Tendenz, ob er bei Alstedde bleibt, den Verein wechselt oder die Schuhe an den Nagel hängt, gibt es nicht. Ein Wechsel zum VfL Kamen, wie im Sommer bereits kolportiert, ergibt zwar aus geografischer Sicht Sinn, schließlich erreicht Lindner den Platz dort in wenigen Minuten. „Wenn die allerdings in die Landesliga hochgehen, wäre das konträr zu dem, was ich vorhabe“, so Lindner, der im Sommer kürzertreten möchte und nicht noch mehr Zeit für das Hobby aufwenden möchte.

Aber auch ein Karriere-Ende schließt er nicht vollkommen aus: „Ich spiele Fußball, seitdem ich drei Jahre alt bin. Ich hatte auch überlegt, mal etwas ganz anderes zu machen, vielleicht Tennis.“ Zuvor steht aber mindestens noch eine Halbserie am Heikenberg an.

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