Eigentlich wollte Marco Fischer eine längere Fußball-Pause einlegen. Nach seinem Rauswurf beim BV Lünen hatte der Trainer geplant, bis zum Sommer auszusetzen, ein wenig Abstand zu gewinnen. Allerdings flatterten umgehend jede Menge Angebote herein. Der 31-Jährige hatte fast schon die Qual der Wahl. Außerdem juckte es ganz schnell wieder, wie er berichtet: „Ich habe mir hier und da mal ein Spiel angesehen und wieder Bock bekommen.“ Aus einer zweistelligen Anzahl an Offerten war es schließlich die von Westfalia Wethmar, für die sich Fischer entschied – seit einigen Wochen gehört er nun zum Trainerteam der U23 um Dominik Ciernioch.
Für Fischer ist es eine Rückkehr an den Cappenberger See. Dort war er bereits als Jugendtrainer sowie als Coach der dritten Mannschaft tätig. „Ich kenne noch viele Leute aus dem Vorstand und auch viele Jungs aus der Mannschaft. Einige habe ich selbst trainiert, vor allem in der C-Jugend damals beim LSV“, sagt Fischer, der überdies mehrfach Testspiele gegen Wethmars Zweite absolviert hat – meist mit weniger gutem Ausgang.
„Es hat eigentlich nie Spaß gemacht, gegen sie zu spielen. Trotz ihres jungen Alters war die Mannschaft unfassbar reif und weit. Fußballerisch hatten sie auch noch jede Menge drauf“, erinnert sich Fischer. Was ihn als gegnerischer Trainer nervte, erfreut ihn nun umso mehr. Erste Eindrücke seiner neuen Spieler gewann er in den vergangenen zwei Spielen gegen Mühlhausen II und Overberge.

Besonders der 4:3-Sieg nach 0:3-Rückstand hat Eindruck bei Fischer hinterlassen: „Da hat man gesehen, was das für ein Team ist. Niemand hat sich hängenlassen, alle haben sich gegenseitig motiviert. So ein Mannschaftsgefüge habe ich noch nie erlebt.“ Die Spieler verstünden sich bestens, würden auch abseits des Platzes viel gemeinsam unternehmen – ein echtes Team eben.
„Da hat Dominik (Ciernioch, Anm. d. Red.) ganz großen Anteil dran und riesige Arbeit geleistet“, zollt Fischer seinem Kollegen Respekt. Ciernioch war auch einer der Gründe, warum sich Fischer letztlich für Wethmar entschieden hat: „Ich hatte ein richtig, richtig gutes Gespräch mit ihm und Benni Fasse (Sportlicher Leiter, d. Red.). Die haben mir Wethmars Langzeitplan vorgestellt und der hat mir sehr gefallen.“
Fischer als stiller Beobachter
Und das Duo Ciernioch/Fasse überzeugte Fischer, nicht erst im Sommer einzusteigen: „Sie haben mir nahegelegt, jetzt schon als eine Art stiller Beobachter dabei zu sein, die Abläufe und alles andere in Ruhe kennen zu lernen.“ Ab der Vorbereitung im Sommer ist Fischer dann vollwertiges Mitglied des Trainerteams, soll seine Ideen einbringen und Verantwortung übernehmen.
Eine Aufgabe, für die der ehemalige Trainer des BV Lünen schon jetzt brennt: „Wethmar ist ja für seine unfassbar gute Jugendarbeit bekannt. Außerdem ist Dominik ein super Trainer, der da über Jahre richtig was aufgebaut hat. Ich dachte, dass ich schon unfassbar großen Aufwand betrieben habe beim BV Lünen, aber was Dominik da macht, ist unfassbar.“ Einen Teil des Aufwands wird Fischer ihm künftig abnehmen.
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